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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Städte waren nicht gerade für ihre Gastfreundschaft bekannt. Im Hinblick auf den Haß, den die meisten Goreaner der Stadt Ar entgegenbrachten, war es unbedingt erforderlich, die Identität meiner schönen Begleit e rin geheimzuhalten.
    Aber ich machte mir Sorgen. Was sollte Talena g e schehen, wenn wir das unvorstellbare Glück ha t ten, Ko-ro-ba zu erreichen? Würde sie dort öffen t lich aufgespießt oder den Wissenden von Ar übergeben werden? Oder gedachte man sie für den Rest ihrer Tage in ein Verlies unterhalb der Stadt zu verbannen? Vielleicht gestattete man ihr auch das Leben einer Sklavin.
    Wenn sich Talena für diese Spekulationen intere s sierte, so ließ sie es sich nicht anmerken. Sie erklärte mir ihren Plan: »Ich werde als Tochter eines reichen Händlers au f treten, die du erobert hast«, erklärte sie. »Dein Tarn wu r de von den Männern meines Vaters getötet, und du führst mich nun in deine Stadt, wo ich dein Sklave sein soll.«
    Widerstrebend stimmte ich dieser Geschichte zu, die einigermaßen logisch klang. Talena und ich waren uns einig, daß die Gefahr, erkannt zu werden, relativ gering war, denn man würde allgemein a n nehmen, daß der Mann, der den Heimstein gesto h len und mit der Tochter des Ubar verschwunden war, seine unbekannte Au s gangsbasis längst wi e der erreicht hatte.
    Gegen Morgen aßen wir von unseren Rationen und füllten unsere Wasserflaschen an einer verborgenen Quelle. Anschließend badeten wir und legten uns schl a fen. Zu Talenas Ärger band ich sie einige Meter entfernt fest, indem ich ihre Arme um einen jungen Baumstamm legte und zusammenband. Ich hatte keine Lust, während des Schlafes erdolcht zu werden.
    Am Nachmittag zogen wir weiter und wagten uns schließlich sogar auf eine der breiten gepflasterten Str a ßen, die von Ar fortführten – eine Straße wie eine Mauer aus festen, zusammengefügten Steinen, die tausend Jahre lang halten sollte. Es herrschte sehr wenig Verkehr hier oben, vielleicht wegen des Chaos in der Stadt. Wenn es Flüchtlinge gab, waren sie sicher noch hinter uns, und nur wenige Händler n ä herten sich der Stadt. Wer wollte schon seine Güter in einem Chaos aufs Spiel setzen? Und wenn uns von Zeit zu Zeit ein Reisender entgegenkam, näherten wir uns nur vorsichtig. Wie in meinem Heima t land England hält man sich auf der linken Seite der Str a ße – was mehr als nur eine Angewohnheit ist. Wenn man nämlich links geht, ist der Schwertarm dem Entgege n kommenden zug e wandt.
    Unsere Besorgnis schien unbegründet, und bald hatten wir mehrere Pasangsteine passiert, ohne etwas Bedrohl i ches gesehen zu haben als einige Ba u ern, die Schilf auf dem Rücken trugen, und zwei dahineilende Wissende. Einmal jedoch zog mich T a lena von der Straße, und wir vermochten unser En t setzen kaum zu verbergen, als ein Aussätziger an uns vorüberschritt. Er litt an der unheilb a ren Dar-Kosis-Krankheit. Er war in gelbe Lumpen g e kleidet und betätigte eine hölzerne Rassel, die alle En t gegenkommenden warnte.
    Langsam wurde es einsamer; die Straße schien übe r haupt weniger begangen zu sein. Gras wuchs in den Steinritzen, die Radspuren verloren sich fast. Wir pa s sierten mehrere Kreuzungen, doch ich hielt die Richtung nach Ko-ro-ba. Was wir tun sollten, wenn wir den ve r wüsteten Landgürtel und das Ufer des Vosk-Flusses e r reic h ten, wußte ich nicht.
    »Wir werden nie nach Ko-ro-ba kommen«, sagte Tal e na verzweifelt.
    In dieser Nacht aßen wir die letzten Rationen auf und leerten eine der Wasserflaschen. Als ich das Mädchen fesseln wollte, stieß sie mich zur Seite.
    »Wir müssen ein besseres Arrangement finden«, sagte sie und warf die Armfessel zu Boden. »Das ist unb e quem.«
    »Was schlägst du vor?«
    Sie sah sich um und lächelte plötzlich. »Hier«, sa g te sie, nahm eine Sklavenkette aus meinem Be u tel, wickelte sie mehrmals um ihr schlankes Fußg e lenk und verschloß sie. Den Schlüssel drückte sie mir in die Hand. Dann brachte sie die Kette zu einem n a hen Baum, bückte sich und schlang das lose Ende um den Stamm. »Gib mir die Sklavenfessel!« befahl sie. Ich brachte ihr das G e wünschte, und sie führte die beiden Ringe der Handfessel durch den Teil der Kette, der um den Baum gewickelt war, schloß sie und überließ mir ebenfalls den Schlüssel. »Siehst du, kühner Tarnsmann«, sagte sie. »Ich will dich lehren, wie man eine Gefangene behandelt! Du kannst nun in Frieden schlafen, und ich verspreche dir, ich schneide

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