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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Verbrechers, unter dessen Herrschaft der Heimstein g e stohlen worden war. Wie alle anderen Mitglieder des Haushalts war sie jetzt der Rache der aufgebrachten Bü r ger ausgesetzt.
    »Ich bin der Mann, der den Heimstein gestohlen hat«, sagte ich. Der Offizier versetzte mir einen Stoß mit se i nem Schwert. »Das hatten wir schon ang e nommen – bei dieser Gesellschaft.« Er lachte leise. »Keine Angst – o b wohl es in Ar viele gibt, die sich über deine Tat freuen, wird dein Tod nicht ang e nehm oder schnell sein.«
    »Laßt das Mädchen frei«, sagte ich. »Sie hat nichts g e tan. Sie hat nach besten Kräften versucht, den Heimstein eurer Stadt zu retten.«
    Talena schien verblüfft zu sein, daß ich mich für sie einsetzte.
    »Die Wissenden haben ihr Urteil gesprochen«, sagte der Offizier. »Sie haben bestimmt, daß den Priesterkön i gen ein Opfer dargebracht wird, auf daß sie uns Gnade erweisen und den Heimstein z u rückbringen.«
    In diesem Augenblick verachtete ich die Wissenden von Ar, die – wie die anderen Mitglieder ihrer Kaste überall auf Gor – nur zu gern bereit waren, politische Macht an sich zu bringen, auf die sie angeblich durch i h re Berufung verzichtet hatten. Die wirkliche Absicht hi n ter den ›Opfern für die Priesterkönige‹ war es wah r scheinlich, Konkurrenten für den Thron von Ar zu bese i tigen und die eigene pol i tische Position zu festigen.
    Der Offizier zog die Augen zusammen. »Wo ist der Heimstein?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Das Schwert wurde mir vor den Hals gelegt.
    In diesem Augenblick sagte die Tochter des Ubar zu meiner Überraschung: »Er spricht die Wahrheit. Der Heimstein war in der Satteltasche seines Tarn. Der Tarn ist geflohen, und der Stein ist fort.«
    Der Offizier fluchte leise.
    »Bringt mich nach Ar«, sagte Talena. »Ich bin b e reit.« Sie trat aus dem Kreis ihrer Kleidung und stand stolz zwischen den Bäumen. Der Wind spielte mit ihrem la n gen schwarzen Haar.
    Der Offizier musterte sie von Kopf bis Fuß, und seine Augen leuchteten. Ohne den anderen Soldaten anzus e hen, gab er den Befehl, mich anzuketten. Dann steckte er sein Schwert in die Scheide, ohne den Blick von Talena zu nehmen. »Das Mädchen kette ich selbst an«, sagte er, zog eine Kette aus se i nem Beutel und näherte sich dem Mädchen.
    »Die Kette wird nicht nötig sein«, sagte sie stolz.
    »Das werde ich entscheiden«, sagte der Offizier und lachte, als er das Metall am Hals des Mädchens befestigt. Er zog spielerisch daran. »Hätte ich mir nie träumen la s sen, einmal Marlenus' Tochter an der Kette zu haben.«
    »Du Ungeheuer!« zischte sie.
    »Ich sehe, daß ich dir noch den gehörigen Respekt be i bringen muß«, sagte er, legte seine Hand zw i schen Hals und Kette, zog sie zu sich heran. Mit wilder Gebärde stürzte er sich plötzlich über sie, und das Mädchen, das rückwärts in das Gras gedrückt wurde, schrie auf. Der zweite Soldat schaute zu. Er hoffte sicherlich, daß auch er noch an die Reihe käme. Ich hob die schweren meta l lenen Handfesseln und versetzte ihm damit einen Schlag gegen die Schläfe. Lautlos sank er zu Boden.
    Der Offizier richtete sich auf. Er knurrte wütend und versuchte sein Schwert zu ziehen. Die Klinge war noch nicht halb aus der Scheide, als ich ihn ansprang. Meine gefesselten Hände schlossen sich um seinen Hals. Er wehrte sich verzweifelt und versuchte meine Finger zu lösen; das Schwert glitt ihm aus der Scheide. Doch ich ließ nicht locker. Nun zog er Talenas Dolch aus seinem Gürtel, und ich hätte den tödlichen Stoß sicher nicht ve r hindern können.
    Plötzlich zuckte er zusammen, und ich sah einen blut i gen Stumpf am Ende seines Arms. Talena hatte sein Schwert aufgenommen und ihm die Hand a b geschlagen, die den Dolch hielt. Ich ließ den Offizier los. Er zuckte im Gras und war tot. Talena, nackt, hielt noch das blutige Schwert in den Händen, und in ihren Augen stand das Entsetzen über ihre Tat.
    »Laß das Schwert fallen«, befahl ich schnell – aus B e sorgnis, ihr könnte der Gedanke kommen, nun auch mich damit anzugreifen. Das Mädchen g e horchte, sank auf die Knie und barg das Gesicht in den Händen. Die Tochter des Ubar war offenbar nicht ganz so unmenschlich, wie ich angenommen hatte.
    Ich nahm das Schwert, näherte mich dem anderen So l daten und fragte mich, ob ich ihn umbringen würde, wenn er noch lebte. Vielleicht hätte ich ihn geschont, ich weiß es nicht; jedenfalls wurde ich der Entscheidung en t hoben. Er lag

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