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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Widerstand durch die Menge ins Freie.
    Wir erstanden eine Flasche Ka-la-na-Wein und tranken daraus, während wir durch die Straßen schritten. Sie e r bat sich eine Zehntelmünze. Wie ein Kind ging sie zu e i nem der Stände, während ich mich umdrehen mußte. Nach wenigen Minuten kehrte sie zurück, ein kleines P a ket in der Hand. Sie gab mir das Wechselgeld zurück, lehnte sich an meine Schulter und sagte, sie wäre müde. Wir kehrten in unser Zelt zurück. Kazrak war nicht da, und ich nahm an, daß er heute nicht zurückkehren wü r de.
    Talena zog sich hinter ihren Seidenvorhang zurück, und ich entzündete das Feuer in der Mitte des Zeltes. Ich war noch nicht müde. Ich vermochte den Mann auf dem Thron nicht zu vergessen, den Mann mit dem schwarzen Helm, und ich befürchtete fast, daß er mich bemerkt und seine Maßnahmen bereits getroffen hatte. Ich saß auf dem weichen Teppich und stocherte vorsichtig in dem Feuer unserer Kochstelle herum. Aus einem Nachbarzelt war Flötenmusik zu hören, dazu leises Trommeln und das rhythmische Klingeln einer Zimbel.
    Ich war in Gedanken versunken, als Talena hinter dem Seidenvorhang hervortrat. Ich hatte angenommen, sie hätte sich schlafen gelegt. Statt dessen hatte sie ein durchsichtiges Seidentanzkleid angezogen und ihre Li p pen gerötet. Mir wurde schwindlig von dem kräftigen Duft eines Parfums. An ihren olivfarbenen Fußgelenken hingen winzige Tanzglocken. An Daumen und Zeigefi n ger jeder Hand waren winzige Fingerzimbeln befestigt. Sie ging ein wenig in die Knie und hob anmutig die Hä n de über den Kopf. Ihre Fingerzimbeln klangen auf, und dann begann Talena, die Tochter des Ubar von Ar, für mich zu tanzen.
    Sie bewegte sich langsam vor mir und fragte leise: »Gefalle ich dir, Herr?« In ihrer Stimme schwang keine Verachtung, keine Ironie.
    »Ja«, sagte ich, ohne auf den Titel einzugehen, mit dem sie mich angeredet hatte.
    Sie hielt einen Augenblick inne und trat zur Seite. Sie schien zu zögern. Dann nahm sie mit schneller Bew e gung die Sklavenpeitsche und eine Sklave n kette auf. Sie kniete vor mir nieder, die Knie nicht in der Stellung einer Turmsklavin, sondern in der e i ner Freudensklavin.
    »Wenn du möchtest«, sagte sie, »tanze ich den Pei t schentanz für dich.«
    Ich warf Peitsche und Kette zur Seite. »Nein«, sagte ich aufgebracht.
    »Dann zeige ich dir einen Liebestanz«, sagte sie glüc k lich. »Ich habe ihn in den Hohen Gärten Ars gelernt.«
    »Das würde mir gefallen«, sagte ich, und Talena zeigte mir Ars herrlichen Tanz der Leidenschaft.
    Mehrere Minuten lang tanzte sie vor mir, und ihr rotes Gewand schimmerte im Schein der Flammen, und ihre bloßen Füße huschten sanft über den Te p pich. Mit einem letzten Klirren ihrer Fingerzimbeln fiel sie vor mir zu Boden, ihr Atem ging schnell, und in ihren Augen stand Verlangen. Da lag ich auch schon neben ihr und nahm sie in die Arme. Ihr Herz schlug heftig gegen meine Brust. Sie schaute mir in die Augen, ihre Lippen zitterten.
    »Laß das Eisen kommen«, sagte sie. »Ich will dein sein, Herr.«
    »Nein, Talena«, sagte ich und küßte sie.
    »Ich möchte dein Eigentum sein«, wimmerte sie. »Ich möchte dir ganz gehören, auf jede mögliche Art. Ich möchte dein Brandzeichen, Tarl of Bristol, verstehst du nicht? Ich möchte deine Sklavin sein.«
    Ich griff nach ihrem Sklavenkragen, schloß ihn auf, warf ihn zur Seite. »Du bist frei, mein Lie b ling«, flüsterte ich. »Immer frei!«
    Sie schüttelte schluchzend den Kopf. »Nein«, sa g te sie. »Ich bin deine Sklavin.« Sie preßte sich erregt an mich. »Ich bin dein«, hauchte sie. »Nimm mich.«
    Plötzlicher Lärm ließ mich auffahren. Tarnkäm p fer drangen in das Zelt ein. Einen Sekundenbruchteil lang sah ich noch einen Speerschaft, der auf mein Gesicht z u raste. Ich hörte Talena schreien. E t was blitzte auf, dann herrschte Dunkelheit.

12
     
     
    Mit Armen und Beinen war ich an ein Holzgestell gefe s selt, das im Wasser schwamm. Mein Körpe r gewicht ließ die Fesseln tief in mein Fleisch ei n schneiden. Ich wandte den Kopf und erbrach mich in das gelbe Wasser des Vosk. Dann blinzelte ich in die heiße Sonne und versuc h te mich zu bewegen.
    Eine Stimme sagte: »Er ist wach.«
    Undeutlich nahm ich die Bewegung einiger Spee r schäfte wahr, die gegen mein Gestell gestemmt wurden, bereit, es in die Strömung hinauszuschieben. In meinem Blic k feld erschien ein schwarzer Gegenstand, der sich als der Helm eines Mitglieds der Kaste der

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