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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Attentäter erwies. Langsam wurde der Helm angehoben, und ich starrte in ein hageres, grausames Gesicht, ein Gesicht, das aus grauem Metall zu bestehen schien.
    »Ich bin Pa-Kur«, sagte der Mann. »Meisterattentäter Ars. Oberbefehlshaber dieser Armee.«
    »So treffen wir uns also wieder«, sagte ich.
    Die Augen blieben ausdruckslos.
    »Der Zylinder in Ko-ro-ba. Die Armbrust«, sagte ich.
    Er schwieg.
    »Damals ist es dir nicht gelungen, mich zu töten«, sa g te ich spöttisch. »Vielleicht möchtest du jetzt einen zwe i ten Schuß riskieren. Möglicherweise en t spricht das Ziel diesmal mehr deinen Fähigkeiten.«
    Die Männer hinter Pa-Kur murmelten. Der Schwarzb e helmte zeigte keine Reaktion.
    »Meine Waffe«, sagte er nur und streckte den Arm aus. Sofort wurde eine Armbrust hineingelegt. Es war eine große Metallwaffe, aufgezogen und gel a den.
    Ich machte mich auf den tödlichen Schuß gefaßt und überlegte schon, ob ich den Aufprall spüren würde. Pa-Kur hob herrisch die Hand. Von irgendwoher schnellte ein kleiner runder Gegenstand hoch in die Luft, über den Fluß. Es war eine Tarnmünze, die einer von Pa-Kurs Männern geschle u dert hatte. Als das winzige Objekt, das sich schwarz von dem blauen Himmel abhob, seinen höchsten Punkt erreichte, hörte ich das Klicken des Au s lösers, die Vibration der Sehne, und das kurze Zischen des Bolzens. Ehe die Münze ihren Sturz beginnen kon n te, wurde sie von dem Geschoß getroffen, das sie wohl etwa zweihundertundfünfzig Meter weiter über den Fluß h i naustrug.
    »Ich war ein Narr«, stöhnte ich.
    »Und du stirbst auch den Tod eines Narren«, sagte er. In seiner Stimme schwang keine Empfindung.
    »Warte«, entgegnete ich. »Ich erbitte einen Gefa l len.« Die Worte fielen mir schwer.
    »Sag mir, was du mit dem Mädchen gemacht hast.«
    »Sie ist Talena, die Tochter des Ubar Marlenus«, an t wortete Pa-Kur. »Sie wird in Ar als meine Königin her r schen.«
    »Sie würde lieber sterben«, sagte ich.
    »Sie hat mich akzeptiert«, erwiderte Pa-Kur.
    Die erbarmungslosen Augen musterten mich au s druckslos. »Es war ihr Wunsch, daß du den Verbreche r tod stirbst«, fügte er hinzu, »auf diesem Gestell der Nie d rigung, unwert, unsere Waffen zu bes u deln.«
    Ich schloß die Augen. Ich hätte wissen müssen, daß die stolze Talena, Tochter eines Ubar, die erstbeste Gelege n heit ergreifen würde, um in Ar wieder an die Macht zu kommen. Und ich, ihr Beschützer, wurde nun abgesch o ben. Nach goreanischer Sitte spuckte mich jeder der Männer an. Zuletzt spuckte Pa-Kur in seine Hand und legte sie mir auf die Brust. »Ich hätte dich ehrenvoll u m gebracht«, sagte er mit unbewegtem Gesicht, »wenn nicht die Toc h ter des Marlenus Einspruch erhoben hätte. Das schwöre ich beim schwarzen Helm meiner Kaste.«
    »Ich glaube dir«, sagte ich gepreßt. Mir war egal, ob ich lebte oder starb.
    Langsam wurde ich vom Ufer fortgeschoben. Die Str ö mung ergriff mich, und das Holzgestell wurde in langs a men Kreisen immer weiter in den Vosk hinausg e trieben.
    Ein unangenehmer Tod erwartete mich. Hilflos an den Holzrahmen gefesselt, ohne Nahrung oder Wasser, wen i ge Zentimeter über der unruhigen Wasseroberfläche, u n ter einer heißen Sonne – da würde ich das Flußdelta nur als verschrumpelte Leiche erreichen, wenn überhaupt. Wahrscheinlich waren die Wasserechsen oder die großen Schildkr ö ten des Flusses schneller.
    Meine Fuß- und Handgelenke waren weiß und gefüh l los geworden. Der grelle Schein der Sonne machte mir zu schaffen. Meine Kehle war wie ausgedörrt. Dabei war das Flußwasser so nahe! Geda n ken fuhren mir wie heiße Nadeln durch den Kopf. Das Bild der verräterischen, doch wunderschönen Talena in ihrem Tanzkleid, in me i nen A r men – sie, die dem kalten Pa-Kur ihre Liebe schenkte wegen eines Throns, sie, deren Haß mich di e sem fürchte r lichen Tod entgegenschickte und mir nicht einmal einen ehrenvollen Kriegertod gönnte. Ich wollte sie hassen, aber ich brachte es nicht fertig. Ich liebte sie. Im Gras am Rande des Sumpfwaldes, in den Kor n feldern des Imperiums, auf der großen Ar-Straße, in der exot i schen Karawane Mintars – dort überall ha t te ich die Frau gefunden, die ich liebte, die Blume einer barbarischen Rasse auf einer fernen, unb e kannten Welt.
    Unendlich langsam rückte die Nacht heran, doch en d lich war die Sonne untergegangen, und ich hieß die kü h le, windige Dunkelheit willkommen. Das Wasser plä t scherte um das

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