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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Fuß von meiner Brust. Der Vogel wich z u rück und wußte offenbar nicht, was er tun sollte. Ich blieb im Gefahrenbereich, klatschte ihn freundlich auf den Schnabel, als wären wir in einem Tar n stall, und schob meine Hand in seine Nackenfedern – ein Gebiet, in dem sich der Tarn nicht säubern kann, wenn er sich Parasiten absucht. Ich holte einige murme l große Läuse aus den Federn, klatschte sie in den Schn a bel des Tarn und wischte sie an seiner Zunge ab. Ich wi e derholte diese Geste mehrmals, und der Tarn streckte den Kopf vor. Er hatte keinen Sattel und keine Zügel mehr, die zweifellos abgefa l len oder abgestreift worden waren. Nach einigen Minuten breitete der Tarn befriedigt die Flügel aus und setzte seine Nahrungssuche fort. Offe n sichtlich gehörte ich nun nicht mehr in den Bereich des Eßbaren für ihn. Daß sich diese Meinung schnell ä n dern konnte – besonders, wenn er keine Nahrung fand – war klar. Ich fluchte, weil ich den Tarnstab im Treibsand des Sumpfwaldes verloren hatte. Ich suchte auf dem Felsvo r sprung nach einem Abstieg, doch die Klippen über und unter mir w a ren zu steil.
    Plötzlich legte sich ein großer Schatten über mich … Mein Tarn war zurückgekehrt. Ich blickte auf und mußte erschreckt feststellen, daß es sich um ein anderes Tier handelte, einen wilden Tarn. Er land e te auf dem Felsgrat und schnappte mit dem Schn a bel.
    Hastig sah ich mich nach einer Waffe um und traute meinen Augen nicht, als ich im Geäst des N e stes die Überbleibsel meines Sattels ausmachte. Ich zog den Speer aus dem Sattelschuh und wandte mich um. Das Tier hatte einen Moment zu lange gewartet. Als es nun zum Angriff überging, stieß ich ihm die breite Waffe tief in die Brust. Seine Be i ne gaben nach, und er sank mit ausgebreiteten Fl ü geln zu Boden und war sofort tot. Ich zog die Waffe zurück und benutzte sie als Hebel und rol l te den zuckenden Körper in die Tiefe.
    Nun kehrte ich zum Nest zurück und nahm die Überr e ste des Sattels an mich. Bogen und Armbrust fehlten. Auch der Schild war verschwunden. Mit der Speerspitze durc h trennte ich die Satteltasche. Wie erwartet enthielt sie den Heimstein Ars. Er war wenig eindrucksvoll, klein, flach und von mattbrauner Farbe. In groben Strichen war ein archaischer goreanischer Buchstabe eing e ritzt.
    Ungeduldig legte ich den Stein beiseite. Viel wic h tiger für mich war der weitere Inhalt der Sattelt a sche – meine restlichen Vorräte, für den Heimflug nach Ko-ro-ba b e stimmt. Zunächst öffnete ich eine der beiden Wasserfl a schen und nahm eine getroc k nete Ration. Und hoch oben auf dem windumtosten Felsvorsprung verzehrte ich ein Mahl, das mir schmeckte wie kein Essen zuvor, obwohl es nur aus einigen Schlucken Wasser, alten Keksen und einem Stück Trockenfleisch bestand.
    Ich leerte die Satteltasche völlig und fand zu meinem Entzücken alte Karten und das Gerät, das den Goreanern als Kompaß und auch als Chronometer dient. Soweit ich es nach der Karte und meinen E r innerungen bestimmen konnte, befand ich mich in den Voltai-Bergen, manchmal auch das Rote Gebirge genannt, südlich vom Fluß und östlich von Ar. Das bedeutete, daß ich die große Straße doch überquert hatte, aber ich wußte nicht, ob das vor oder hinter Pa-Kurs Kriegshorde geschehen war.
    Ich nahm nun Schnüre und Ersatzsehnen aus der T a sche, die mir bei der Reparatur des Sattels und der Zügel nützen sollten. Es war schade, daß ich keinen Ersatz-Tarnstab in der Tasche gehabt hatte, auch wäre mir jetzt eine zweite Tarnpfeife sehr zugute gekommen. Meine war verlorengegangen, als mich Talena kurz nach der Flucht vom Rücken me i nes Tarn warf.
    Ich wußte nicht, ob sich der Vogel ohne Tarnstab le n ken ließ. Bei meinen bisherigen Flügen hatte ich ihn nur selten eingesetzt – sogar seltener, als allgemein empfo h len wird, aber er war stets für den Notfall zur Stelle g e wesen. Nun hatte ich ihn nicht bei mir. Ob ich das Tier zumindest eine Zeitlang kontrollieren konnte, würde d a von abhängen, ob seine Jagd erfolgreich gewesen war – und sicherlich auch davon, wie der plötzliche Einfluß der Freiheit auf den Vogel gewirkt hatte. Mit meinem Speer konnte ich den Tarn töten, aber das brachte mich noch nicht von diesem Felsplateau fort. Ich hatte keine Lust, in der Einsamkeit hier oben zu verhu n gern.
    In den nächsten Stunden reparierte ich nach b e sten Kräften Zügel und Sattel mit den Schnüren, die mir zur Verfügung standen. Als sich das

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