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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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unsere Richtung, und dann klickten die Grei f werkzeuge zweimal zusammen.
    Ich griff nach meinem Schwert.
    Ohne sich umzudrehen, huschte das Wesen rückwärts davon, und seine Schutzpanzer raschelten wie ein Pl a stikmantel.
    »Jetzt hast du es erschreckt«, sagte der Priesterkönig.
    Meine Finger ließen das Schwert los, und ich wischte mir den Schweiß von der Handfläche.
    »Es sind schüchterne Wesen«, sagte der Priesterkönig, »und ich fürchte, sie haben sich nie richtig an den A n blick deiner Spezies gewöhnt.«
    Die Fühler des Priesterkönigs erzitterten ein wenig, als sie mich musterten.
    »Deine Spezies ist schrecklich häßlich«, sagte er.
    Ich lachte – nicht wegen der Absurdität seiner Worte, sondern weil diese Meinung vom Standpunkt der Pri e sterkönige aus sogar stimmen konnte.
    »Interessant«, sagte der Priesterkönig. »Was du eben gesagt hast, ist nicht übersetzt worden.«
    »Ich habe gelacht.«
    »Was ist das – ›gelacht‹?«
    »Menschen lachen zuweilen, wenn sie belustigt sind.«
    Das Wesen schien verwirrt zu sein.
    Auch ich überlegte. Die Menschen hatten in den Tu n nels der Priesterkönige wahrscheinlich keinen rechten Grund zum Lachen, so daß diese Wesen nicht daran g e wöhnt waren. Doch ich hielt die Priesterkönige für inte l ligent und konnte mir kaum vorstellen, daß es eine völlig humorlose Rasse gab.
    »Ich glaube, das verstehe ich«, sagte der Priesterkönig. »Das ist so etwas wie das Schütteln und Krümmen der Fühler!«
    »Vielleicht«, sagte ich.
    Zu meiner Verblüffung legte sich das Wesen auf seine Hinterbeine zurück und begann am ganzen Körper zu zi t tern; die Vibration setzte sich nach vorn bis zum Hals und Kopf fort, wo schließlich auch die Tentakel zu zi t tern und sich umeinander zu winden begannen.
    Schließlich stand der Priesterkönig wieder still, seine Fühler lösten sich widerstrebend, wie mir scheinen wol l te, und wieder ruhte es auf seinen vier Beinen und starrte mich an.
    »Danke«, sagte er und kämmte seine Fühlerhaare, »daß du mich im Fahrstuhl nicht angegriffen hast.«
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. »Oh, bitte sehr.«
    »Ich hatte auch nicht angenommen, daß eine Narkose nötig sein würde.«
    »Es wäre töricht gewesen, dich anzugreifen«, sagte ich.
    »Unvernünftig«, stimmte mir der Priesterkönig zu. »Aber die niederen Spezies sind manchmal so. Jetzt kann ich in Ruhe der Wonne der Goldenen Käfer entgegens e hen. Sarm hat gemeint, die Narkose wäre erforderlich.«
    »Ist Sarm ein Priesterkönig?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Dann kann sich ein Priesterkönig irren.« Dieser U m stand erschien mir bedeutsam – weitaus bedeutsamer als die einfache Tatsache, daß ein Priesterkönig das Lachen eines Menschen nicht begriff.
    »Natürlich«, sagte das Wesen.
    »Hätte ich dich töten können?« fragte ich.
    »Möglich.«
    Ich schaute über das Geländer und bestaunte die wu n dersame Welt, die sich unter uns ausbreitete.
    »Aber darauf wäre es nicht angekommen«, sagte der Priesterkönig.
    »Nein?«
    »Nur das Nest ist wichtig.«
    Mein Blick ruhte noch immer auf der Welt dort unten. Der Durchmesser der Kuppel mochte etwa zehn Pasang betragen.
    »Ist dies das Nest?« fragte ich.
    »Der Anfang.«
    »Wie heißt du?«
    »Misk«, sagte das Wesen.

11
     
     
    Ich wandte mich um und bemerkte eine große Rampe, die in großen Kehren zur Plattform emporstieg, auf der ich mich befand.
    Ein zweiter Priesterkönig näherte sich auf einer flachen ovalen Scheibe, die über die Rampe zu gleiten schien.
    Der neue Priesterkönig ähnelte Misk sehr – nur war er größer. Ich fragte mich, ob Menschen meiner Rasse die Priesterkönige voneinander unterscheiden konnten. Mir selbst fiel dies zuerst sehr schwer.
    Die ovale Scheibe verhielt etwa zehn Meter vor uns, und das goldene Wesen stieg zierlich herab. Beim N ä herkommen musterten mich seine Tentakel aufmerksam. Dann zog sich das Wesen etwa fünf Meter zurück.
    Wie Misk trug es keinerlei Kleidung, und der einzige Schmuck bestand aus einem Übersetzungsgerät, das um seinen Hals hing.
    Später sollte ich erfahren, daß der Priesterkönig seinen Rang und seine Kastenzeichen in Duftform am Körper trug – für andere Priesterkönige so klar zu erkennen wie auf der Erde etwa Uniformzeichen oder Berufskleidung.
    »Warum ist es nicht narkotisiert?« fragte der zweite Priesterkönig und richtete seine Fühler auf Misk.
    »Ich hielt es nicht für erforderlich«, sagte dieser.
    »Ich hatte Narkose

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