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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Gebirge geholt worden.«
    Ich eilte an das Kopfende der Steinplattform und hob meine Fackel, als wollte ich damit zuschlagen. Aber ich brachte es nicht fertig.
    »Du wirst ihm keinen Schaden zufügen, denn er ist u n schuldig«, sagte Misk. »Ich kenne dich.«
    »Woher?«
    »Weil du zu den Cabots gehörst, und diese Familie ist uns gut bekannt – schon seit über vierhundert Jahren.«
    »Ihr habt meinen Vater umgebracht!« rief ich.
    »Nein – er lebt, ebenso wie viele andere Einwohner Ko-ro-bas – aber sie sind überall auf Gor verstreut.«
    »Und Talena?«
    »Soweit ich weiß, ist sie noch am Leben«, sagte Misk, »aber wir können nicht nach ihr oder anderen Landsle u ten von dir forschen, ohne den Verdacht zu erwecken, daß wir dich bevorzugen.«
    »Warum habt ihr mich nicht einfach geholt – warum mußtet ihr erst eine Stadt vernichten?«
    »Um unsere Motive vor Sarm geheimzuhalten.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Von Zeit zu Zeit vernichten wir eine Stadt, die wir mit einem Zufallswähler bestimmen. Dadurch werden die niederen Schichten an die Macht der Priesterkönige eri n nert.«
    »Aber wenn die Stadt nichts Unrechtes getan hat?«
    »Um so besser! Dann fürchten uns die Menschen im Schatten der Berge noch mehr. Außerdem kommen uns die Wissenden zu Hilfe. Sie erfinden eine Begründung für die Zerstörung der Stadt – in deinem Falle schoben sie dir die Schuld zu.«
    »Und was sollte die Episode vor sieben Jahren – die Belagerung Ars, das Imperium von Marlenus?«
    »Damit wurdest du getestet«, sagte Misk. »Sarm hielt dich für den richtigen Mann, den Eroberungsdrang Ars einzudämmen. Wir halten es für besser, wenn sich die Menschen in getrennten Gemeinschaften entwickeln – besser auch vom wissenschaftlichen Standpunkt, und es ist sicherer für sie und für uns, wenn sie in Uneinigkeit leben.«
    »Deshalb also auch die Beschränkungen in der Techn o logie und Waffenkunde?«
    »Natürlich – allerdings haben wir den Fortschritt auf manchen Gebieten – etwa in der Medizin – nicht g e bremst. Du wirst bemerkt haben, daß du seit deinem e r sten Besuch auf der Gegenerde nicht mehr sichtlich gea l tert bist. Natürlich sind die Seren der Menschen nicht ganz so wirksam wie die unseren; ihre Wirkung läßt oft schon nach einigen hundert Jahren nach.«
    »Wie angenehm.«
    »Im großen und ganzen«, sagte Misk und starrte auf mich herab, »mischen sich die Priesterkönige in die A n gelegenheiten der Menschen nicht ein. Sie dürfen nach eigenem Ermessen lieben oder töten – was sie ansche i nend am liebsten tun.«
    »Aber die Akquisitionsreisen?«
    »Wir bleiben in Kontakt mit der Erde – denn dieser Planet mag eines Tages zur Gefahr für uns werden. Wenn dies geschieht, müssen wir ihn bremsen, vernichten oder das System verlassen.«
    »Und was werdet ihr tun?«
    »Wahrscheinlich nichts. Nach unseren Berechnungen, die natürlich nicht stimmen müssen, werden sich die L e bewesen auf der Erde in den nächsten tausend Jahren selbst vernichten.«
    Ich schüttelte traurig den Kopf.
    »Wie ich schon sagte, ist der Mensch kein rationales Wesen. Was wäre, wenn wir ihm die Straße der Technik nicht versperrten?«
    Ich konnte mir gut vorstellen, welche Gefahr die Pri e sterkönige sahen – ebensogut hätte man Gorillas oder Schimpansen automatische Schnellfeuerwaffen geben können.
    »Trotzdem brachten wir den Menschen auf die Gege n erde, denn er ist eine interessante Spezies, um die es schade wäre. Wir haben auch andere Rassen hier ang e siedelt.«
    »Vielleicht auch das Spinnenvolk?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Es heißt im Schatten der Berge, daß die Priesterkön i ge alles wissen, was auf dem Planeten vorgeht.«
    »Unsinn«, sagte Misk. »Vielleicht zeige ich dir eines Tages den Beobachtungsraum. Dort sitzen ständig vie r hundert Priesterkönige an Beobachtungsgeräten – en t sprechend gut informiert sind wir. Wenn zum Beispiel gegen unser Waffengesetz verstoßen wird, entdecken wir das früher oder später, und nachdem wir die Koordinaten bestimmt haben, wird der Flammentod-Mechanismus a k tiviert.«
    Ich hatte einmal mitbekommen, wie ein Mann den Flammentod starb – der Höchste Wissende von Ar, auf dem Dach des Justizzylinders seiner Stadt.
    »Ja«, sagte ich schaudernd. »Ich würde gern den Beo b achtungsraum sehen.«
    »Viele Informationen erhalten wir auch von den Ei n gepflanzten«, sagte Misk. »Wir versehen Menschen mit einem Kontrollnetz, das mit einem Sender verbunden ist. Die

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