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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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und seine Fühler streckten sich in meine Richtung, und die winzigen goldenen Haare darauf oszillierten sichtlich. »Du möchtest doch nicht, daß all die Schönheit und Macht aus unserer gemeinsamen Welt verschwinden?« fragte er.
    Ich studierte den unglaublichen Komplex, der mich umgab. »Ich weiß nicht«, sagte ich, »wenn ich Prieste r könig wäre, würde ich sicher so denken wie du.«
    »Genau«, sagte Sarm, »und doch gibt es unter uns einen, der unglaublicherweise auch ein Priesterkönig ist und der seine eigene Rasse verraten könnte, der absichtlich danach strebt, unsere großartige Welt zu vernichten.«
    »Weißt du auch seinen Namen?« fragte ich.
    »Natürlich«, sagte Sarm. »Wir beide kennen ihn. Es ist Misk.«
    »Von all dem weiß ich nichts.«
    »Ich verstehe.« Sarm schwieg einen Augenblick. »Misk glaubt, daß er dich zur Durchführung seiner Pläne in das Nest geholt hat, und ich habe ihn in diesem Gla u ben belassen. Ich habe ihm auch den Eindruck vermittelt, daß ich einen bestimmten Verdacht hätte – ohne alle r dings Beweise zu besitzen –, denn ich ließ ihn in die Kammer Vikas bringen, und dort verriet er seine ganze Schuld, indem er dir zu Hilfe eilte, um dich zu beschü t zen.«
    »Und wenn er nicht gekommen wäre?«
    »Vika aus Treve hat noch nie versagt.«
    Meine Fäuste ballten sich um das schmale Geländer. Ein bitterer Geschmack erfüllte meinen Mund, und der alte Haß auf das Mädchen aus Treve loderte wieder auf.
    »Was hätte ich dir als Sklave nützen können?« fragte ich.
    »Vielleicht hätte ich dich dazu bringen können, mir e i nen Wunsch zu erfüllen«, sagte Sarm.
    »Und der wäre?«
    »Misk umzubringen.«
    »Warum tust du es nicht selbst?«
    »Das wäre Mord«, sagte Sarm. »Trotz all seines Ve r rats, trotz seiner finsteren Pläne ist er immer noch ein Priesterkönig.«
    »Es besteht Nestvertrauen zwischen mir und Misk«, sagte ich.
    »Zwischen einem Priesterkönig und einem Menschen kann es das nicht geben.«
    »Ich verstehe«, erwiderte ich. »Und wenn ich nun auf deine Pläne eingegangen wäre – was hätte ich dafür b e kommen?«
    »Vika aus Treve«, sagte Sarm.
    Ich dachte an den Haß, den ich für dieses Mädchen empfand.
    »Möchtest du immer noch, daß ich Misk umbringe?«
    »Ja«, sagte Sarm. »Deswegen habe ich dich überhaupt in das Nest gelassen.«
    »Dann gib mir mein Schwert«, sagte ich, »und bring mich zu ihm.«
    »Gut«, sagte Sarm. Und wir begannen unseren Abstieg rings um die gewaltige bläuliche Kuppel, die die Ene r giequelle der Priesterkönige umgab.

19
     
     
    Nun sollte ich also mein Schwert wiederbekommen und hatte endlich eine Möglichkeit, Misk zu finden, um de s sen Sicherheit ich fürchtete. Allerdings ließ sich Sarm Zeit mit der Durchführung unseres Plans.
    Am nächsten Morgen kam er endlich ins Misks Unte r kunft, wo ich schon auf ihn wartete. Zu meiner Überr a schung war sein Kopf mit einem aromatischen Kranz aus grünen Blättern geschmückt – dem ersten Grün, das ich hier unten im Nest bemerkte. Neben dem bekannten Übersetzungsgerät hing an seinem Hals eine Vielzahl kleiner Metallstücke, die verschieden geformt waren. Zudem war Sarm von Kopf bis Fuß von ungewöhnlich durchdringenden Düften umgeben.
    »Das Fest von Tola ist angebrochen«, sagte er, »das Fest des Hochzeitsfluges! Der rechte Zeitpunkt für deine Arbeit.«
    Er trat an einen der hohen Schränke in Misks Unte r kunft, berührte einen bestimmten Punkt an der Oberfl ä che, woraufhin eine lange schmale Tür aufsprang. Aus der Öffnung nahm Sarm meinen Schwertgürtel, die Scheide und die kurze, scharfe Klinge aus goreanischen Stahl, die ich auf Misks Bitte zuvor abgeliefert hatte.
    Es war ein gutes Gefühl, die Waffe wieder in der Hand zu halten.
    Zu meiner Überraschung begann sich Sarm an der Schranktür zu schaffen zu machen, begann sie herabz u zerren und zu verbiegen.
    »Was soll das?«
    »Ich möchte sichergehen«, sagte Sarm, »daß deine Waffe hier nicht wieder verschlossen werden kann.« Als fiele es ihm erst jetzt ein, fügte er hinzu: »Ich bin dein Freund.«
    »Es ist wirklich ein Glück für mich, einen solchen Freund zu haben«, antwortete ich. Für mich war klar, daß Sarms Vorgehen den Eindruck erwecken sollte, als wäre der Schrank gewaltsam geöffnet worden.
    »Woher hast du die grünen Blätter?« fragte ich.
    »Wir züchten sie in besonderen Räumen unter La m pen«, antwortete Sarm. »Sie werden von allen Prieste r königen getragen im

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