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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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einander im Kampf, und mit ihnen starb das Geheimnis, soweit es in der Menschheit bekannt war.« Der große fleckige Kopf, der auf der Steinplattform lag, versuchte sich zu heben. »Seltsam ist deine Art – halb Priesterkönig, halb Larl!«
    Die Mutter schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: »Du bist Tarl Cabot aus Ko-ro-ba.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ich mag dich.«
    Ich wußte nicht, was ich darauf antworten sollte und schwieg.
    Die Fühler des alten Wesens streckten sich in meine Richtung. »Gib mir Gur«, sagte die mechanische Sti m me.
    Verblüfft trat ich an den goldenen Kessel und schöpfte eine Handvoll Gur. Dann legte ich sanft die Hand zw i schen die riesigen verwitterten Kiefer und berührte ihre Zunge mit der Flüssigkeit.
    »Du willst wissen, wo das Ei ist«, sagte sie.
    »Wenn du es mir sagen möchtest?«
    »Geh zu den Wagenvölkern, Tarl aus Ko-ro-ba«, sagte sie. »Geh zu den Wagenvölkern.«
    »Aber wo ist es?«
    Da begann der schwache Leib erneut zu beben, und ich trat zurück, als sich die Mutter zu meinem Erstaunen au f rappelte und sich hoch aufrichtete, die Antennen weit vorgestreckt, als versuchte sie etwas zu greifen, zu ersp ü ren, doch in diesem plötzlichen Aufbegehren erschien sie mir wirklich wie die Mutter einer großen Rasse, ein schönes und starkes Wesen.
    Und aus tausend Übersetzungsgeräten klangen ihre Worte: »Ich sehe ihn, ich sehe ihn, und seine Flügel sind wie Goldregen!«
    Dann sank die Gestalt langsam wieder auf die Plat t form, und der Körper zitterte nicht mehr, und die Fühler lagen schlaff auf dem Steinboden.
    Misk näherte sich ihr und berührte sie vorsichtig.
    Er wandte sich an die Priesterkönige.
    »Die Mutter ist tot«, sagte er.

28
     
     
    Die fünfte Woche des Nestkriegs war angebrochen, und die Entscheidung stand noch immer auf des Messers Schneide.
    Nach dem Tod der Mutter flohen Sarm und seine G e treuen aus der Höhle, um, wie sie sagten, die Silberrö h ren zu holen. Da Sarm Erstgeborener war, folgte ihm die Mehrzahl der Priesterkönige.
    Bei den Silberröhren handelte es sich um geladene z y lindrische Waffen, die etwa nach dem Prinzip des Fla m mentodes arbeiteten. Jahrhundertelang hatten sie in ihren Behältern gelegen und waren nun im Handumdrehen kampfbereit. Mit einer solchen Waffe hätte sich ein Mann zum Ubar von ganz Gor aufschwingen können.
    Nur etwa hundert Priesterkönige schlugen sich auf Misks Seite – eine kleine Streitmacht, die über insgesamt nur ein Dutzend Silberröhren verfügte. Die größere Kampfkraft hatte auf jeden Fall der Gegner.
    Misk richtete in seiner Unterkunft ein Hauptquartier ein, wo er über den Geruchskarten des Tunnelsystem brütete und seine Verteidigung plante.
    In der Erwartung, uns mühelos zu zerschlagen, fegten Sarms Streitkräfte auf Transportscheiben durch Gänge und Höhlen – doch die Priesterkönige Misks ließen sich nicht blicken, sondern feuerten aus Hinterhalten und brachten Sarms unvorsichtigen Anhängern schwere Verluste bei.
    So konnte die Übermacht des Erstgeborenen in etwa ausgeglichen werden, und es begann eine Phase gege n seitiger Infiltration, eine äußere Ruhe, die nur durch g e legentliche Scharmützel unterbrochen wurde.
    Am zweiten Tag der zweiten Kampfwoche machte ich mich mit einer Transportscheibe auf den Weg in das V i varium. Obwohl ich unterwegs Ausschau hielt, bemerkte ich keinerlei feindliche Truppen, auch keine Muls oder Matoks. Die Sklaven hatten sich wahrscheinlich entsetzt versteckt, als ihre Herren zu kämpfen begannen.
    Ich war daher nicht wenig überrascht, als ich plötzlich ein leises Singen vernahm, das langsam lauter wurde. Ich hielt meine Transportscheibe an und wartete. In diesem Augenblick gingen die Energielampen des Tunnels aus – zum erstenmal seit Jahrhunderten waren die Leuchtque l len des Nests abgeschaltet.
    Doch das Singen stockte nicht; es war, als machte die plötzliche Dunkelheit keinen Unterschied mehr.
    Plötzlich erblickte ich in der Tiefe des Tunnels das blaue Leuchten einer Mul-Fackel, dahinter eine ganze Reihe zuckender Lichter, die sich seltsamerweise an der Tunneldecke entlangzubewegen schien. Es waren die Gur-Träger des Nests, die sich hier aber weit von ihren Unterkünften entfernt hatten. Der Zug kam über mir zum Stehen.
    »Sei gegrüßt, Tarl Cabot«, sagte plötzlich eine Stimme von unten.
    Ich hatte den Sprecher im ersten Augenblick gar nicht bemerkt. Nun erkannte ich das Zeichen auf seiner Tun i ka.
    »Mul-Al-Ka!« rief ich.
    Er

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