GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
nichts.«
»Mir auch nicht. Du kannst ihr ja noch ein Laufpensum geben, damit die Muskeln stärker werden.«
»Das ist wahr«, sagte ich.
»Eines Tages werde ich mir wohl auch einen weibl i chen Mul holen.« Und er fügte hinzu: »Aber ein Mä d chen mit besseren Beinen.«
»Eine gute Idee.«
Al-Ka lenkte die Transportscheibe aus dem Vivarium, und wir begannen unsere Reise zu Misks Hauptquartier, wobei die Gur-Träger über uns Schritt hielten.
Ich legte den Arm um Vika. »Hast du gewußt, daß ich dich holen würde?«
Sie starrte in den dunklen Tunnel. »Nein«, sagte sie. »Ich wußte nur, daß du tun würdest, was dir gefällt.«
Später am gleichen Nachmittag trat auch Mul-Ba-Ta – jetzt nur noch Ba-Ta genannt – in Erscheinung. Er führte einen großen Trupp ehemaliger Muls an. Sie kamen aus den Weidegebieten und Funguskammern, und sie sangen ebenfalls, als sie durch die Tunnel wanderten.
Einige Männer aus den Funguskulturen trugen auf i h rem Rücken große Beutel mit ausgewählten Sporen, a n dere mühten sich mit riesigen Körben voll frisch geschnittenem Fungus ab, die sie an Pfählen zwischen sich trugen; die Männer von den Weiden trieben mit la n gen Stöcken riesige graue Gliederwesen vor sich her, das Vieh der Priesterkönige; wieder andere schleppten auf i h ren Schultern die tauähnlichen Ranken der schweren Simpflanze, von der sich das Vieh ernährte.
»Wir haben bald Lampen aufgestellt«, sagte Ba-Ta. »Praktisch machen wir nur einen Umzug.«
»Wir haben ausreichend Fungus«, bemerkte einer der Fungusfachleute, »bis wir die Sporen angebaut und gro ß gezogen haben.«
»Was wir nicht mitnehmen konnten, haben wir ve r brannt«, sagte ein anderer.
Misk starrte mich verwundert an, als sich die Männer bei mir vorstellten und weitermarschierten.
»Wir freuen uns über jede Hilfe«, sagte er, »aber ihr müßt den Priesterkönigen gehorchen.«
»Nein«, sagte einer der Männer, »wir gehorchen den Priesterkönigen nicht mehr.«
»Aber«, sagte ein anderer, »wir hören auf die Befehle Tarl Cabots aus Ko-ro-ba.«
»Ich meine, ihr wärt gut beraten, wenn ihr euch aus di e sem Krieg zwischen den Priesterkönigen heraushaltet.«
»Euer Krieg ist unser Krieg«, sagte Ba-Ta.
»Ja«, fiel einer der Weidesklaven ein, der seinen Hi r tenstab wie einen Speer hielt.
Ein Funguswächter sah Misk an. »Wir sind im Nest geboren«, sagte er, »und es gehört uns ebenso wie euch.«
Misks Fühler krümmten sich.
»Ich glaube, er sagt die Wahrheit«, schaltete ich mich ein.
»Ja«, sagte Misk.
Und so kam es, daß ehemalige Muls, Menschen, die grundlegende Nahrungsvorräte des Nestes mitbrachten, zur Seite des Priesterkönigs Misk und seiner wenigen Getreuen überzulaufen begannen.
In Anbetracht der vielen Nahrungsmittel, die Sarm zur Verfügung hatte, hing der Ausgang der Schlacht weitg e hend von der Feuerkraft der Silberröhren ab, von denen Misk nur wenige hatte; aber ich hoffte, daß die Fähigke i ten und der Mut der ehemaligen Muls doch noch zum Kampf beitragen konnten.
Wie Al-Ka prophezeit hatte, flammten die Energiela m pen des Nests bald wieder auf. Ehemalige Mul-Ingenieure, von Priesterkönigen ausgebildet, hatten eine Hilfskraftstation konstruiert und sie an das Hauptsystem angeschlossen.
Als es hell wurde, herrschte großer Jubel unter den Menschen in Misks Lager – mit Ausnahme der Gur-Träger, für die die Energielampen nicht weiter von B e deutung waren.
Angetan von der Härte des Plastikbaustoffes, den ich im Vivarium kennengelernt hatte, wandte ich mich an Misk. Zusammen rüsteten wir eine Flotte von Transpor t scheiben mit Plastikpanzern aus, die mit einer fest eing e bauten Silberröhre zu einer unschlagbaren Angriffswaffe wurde. Sogar dem Gegenfeuer anderer Silberröhren hielt das Plastik stand, wenn es nicht zu lange den direkten Strahlen ausgesetzt war.
In der dritten Kriegswoche begannen wir mit unseren gepanzerten Transportscheiben die Kämpfe in das Gebiet Sarms zu tragen. Unsere Spionageorganisation war wei t aus besser, und das System der Ventilationsschächte e r laubte es den schnellen Männern aus den Funguskulturen und den unheimlichen Gur-Trägern, in jeden gewünsc h ten Teil des Nests vorzudringen. Außerdem waren alle früheren Muls in duftfreie Tuniken gekleidet, was sie der Wahrnehmung der gegnerischen – wie auch der eigenen – Priesterkönige völlig entzog.
Dies barg seine Gefahren; deshalb gingen Misks Pri e sterkönige – im Anfang
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