GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
daß ich mich am Rand der Öffnung festhalten mußte. Ehe das Schiff sich völlig auf den Rücken legen konnte, warf ich die Silberröhre in den Gang und zwängte mich ebenfalls hinein. Dann vollfüh r te der Gleiter einen Looping, und ich stand innen an der Decke des Lukenganges und suchte nach der Silberröhre. Sekunden später erreichten wir wieder normale Fluglage.
Weiter vorn öffnete sich eine Tür, und ein Priesterk ö nig kam in Sicht. Ehe er sich orientieren konnte, hatte ich meine Silberröhre abgefeuert, die den goldenen Körper durchtrennte und zu Boden schickte. Ein zweiter Pri e sterkönig tauchte auf, und ich drückte den Feuerknopf, doch es passierte nichts.
Im Halbdämmer sah ich, wie das Wesen seine Fühler krümmte. Ich warf die nutzlose Silberröhre in seine Ric h tung, und sie prallte ab.
Die massigen Kiefer öffneten sich und schlossen sich. Die Hornklingen an den Vorderbeinen sprangen vor.
Ich griff nach meinem Schwert, das ich die ganze Zeit getragen hatte, stieß den Kriegsschrei Ko-ro-bas aus und stürzte vor. Im letzten Augenblick warf ich mich zu B o den, unterlief die hochgereckten Vorderbeine und hieb nach den Beinen des Priesterkönigs.
Ein plötzlicher Schmerzduft erfüllte den Gang, als das Wesen sein Gleichgewicht zu halten versuchte. Doch ehe es reagieren konnte, sprang ich zwischen seinen Hor n klingen hindurch und versenkte mein Schwert mit mäc h tigem Hieb in seinem Kopf.
Das Wesen begann zu zittern. Ich trat zurück.
So wußte ich nun also, wie ein Priesterkönig umz u bringen war. Das goldene Wesen schwankte und sank zu Boden.
Wie ich nun feststellte, bestand die Besatzung nur aus zwei Priesterkönigen – vermutlich einer für die Kontro l len, der zweite für die Waffe. Inzwischen verharrte das Schiff reglos an einer Stelle, so wie der Pilot die Kontro l len zuletzt eingestellt hatte, ehe er in den Korridor trat.
Es war dunkel im Schiff – nur in der Nähe der geöffn e ten Luke gab es etwas Licht.
Ich tastete mich vorsichtig zu den Kontrollen.
Dort fand ich zu meiner Freude zwei vollgeladene Si l berröhren. Ich orientierte mich weiter. Mit einer der Röhren schoß ich ein Loch durch die Kabinendecke – an einer Ste l le, wo es keine Instrumente gab. So hatte ich Licht, die I n strumente zu sehen.
Es gab zahlreiche Geruchsnadeln und Schalter und Knö p fe, die mir wenig sagten. Ich erkannte jedoch die Steuerk u gel und die Kontrollen für Geschwindigkeit und Höhe. Einmal lenkte ich das Schiff ahnungslos gegen eine Fel s wand, ohne jedoch großen Schaden anzurichten. Schlie ß lich vermochte ich zu landen. Es gab für mich keine Möglichkeit, das Schiff zu steuern – ich konnte ja nicht s e hen, wohin ich flog –, auch wagte ich es nicht, weitere L ö cher in die Außenhülle zu schießen. Also beschloß ich, den Gleiter aufzugeben. Es mochte außerdem gefährlich sein, damit in die eigenen Nestbezirke zurückzukehren, da es Misk wahrscheinlich ohne Anruf beschießen würde. Es schien mir also das beste zu sein, das Schiff zu verlassen, mir einen Entlüftungsschacht zu suchen und darin zu Misks Leuten zurückzukehren.
Ich kletterte durch die Luke nach draußen und ließ mich an der Flanke des Schiffes zu Boden gleiten.
Dann sah ich mich um. Die Gebäude und Straßen schi e nen verlassen. Eine seltsame Stille herrschte. Als ich mich in Bewegung setzte, hatte ich das seltsame Gefühl, verfolgt zu werden.
Plötzlich hörte ich die mechanische Stimme eines Übe r setzungsgeräts: »Du bist mein Gefangener, Tarl Cabot.«
Ich wirbelte herum, die Silberröhre schußbereit erhoben. Doch ein seltsamer Geruch drang in meine Nase, raubte mir die Kraft, den Feuerknopf zu drücken. Vor mir erblic k te ich Sarm und dahinter das Wesen Parp mit den leuchte n den Augen.
»Er ist narkotisiert«, sagte Parp.
Ich stürzte zu Boden.
30
»Dir ist ein Netz eingepflanzt worden.«
Von irgendwoher drangen die Worte an meine Ohren, unbestimmt, leise; und vergeblich versuchte ich mich zu bewegen.
Ich öffnete die Augen und starrte in die flammenden Augen Parps. Hinter ihm leuchtete eine Batterie von Energielampen, die mich blendete. Seitlich stand ein dü n ner Priesterkönig, der schon ziemlich alt zu sein schien. Seine Antennen waren wachsam auf mich gerichtet.
Mit Stahlbändern war ich auf eine schmale rollbare Plattform gefesselt; man hatte sogar Hals und Hüften a b gesichert.
»Ich möchte dir den Priesterkönig Kusk vorstellen«, sagte Parp und deutete auf
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