GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
die große Gestalt.
Das wäre also der Priesterkönig, dachte ich, der Al-Ka und Ba-Ta geschaffen hat – der führende Biologe im Nest.
Ich sah mich um und entdeckte Geräte, wie sie in j e dem Operationssaal zu finden waren.
»Du hast jetzt die Ehre, ein Wesen der Priesterkönige zu sein«, sagte Parp lächelnd, und mich überkam Übe l keit.
Obwohl ich keinen Schmerz verspürte, war mir klar, daß nun ein Netz in mein Gehirn eingebettet war, das vom Beobachtungsraum aus kontrolliert werden konnte. Ich fragte mich, welche Gefühle mich erfüllen würden, wenn mir mein Wille entzogen wurde. Doch noch größer war meine Angst bei dem Gedanken, daß ich als Spion zu Misk geschickt werden und den Befehl erhalten kön n te, meinem Freund zu schaden.
»Wer hat das getan?« fragte ich.
»Ich«, sagte Parp. »Die Operation ist nicht sehr schwi e rig; ich habe sie schon oft durchgeführt.«
»Er ist Mitglied der Kaste der Ärzte«, sagte Kusk, »und sehr geschickt.«
»Aus welcher Stadt?« fragte ich.
Parp musterte mich eindringlich. »Treve«, sagte er schließlich.
Ich überlegte, ob ich mich umbringen sollte, solange ich noch Herr meiner Entschlüsse war – doch der Geda n ke an Selbstmord schreckte mich.
Parp rollte die Plattform aus dem Raum.
»Du bist ein Mensch«, sagte ich, »bring mich um.«
Aber er lachte nur. Als im Tunnel die Tür hinter uns zufiel, löste er einen Beutel von seinem Gürtel, nahm e i ne kleine scharfe Klinge heraus und kratzte mir damit über den Arm.
Die Decke über mir begann zu kreisen. »Sleen!« fluc h te ich und verlor das Bewußtsein.
Mein Gefängnis war eine Gummischeibe – etwa dreißig Zentimeter dick und drei Meter im Durchmesser. In der Mitte befand sich ein Eisenring, von dem aus eine schw e re Kette zu einem Band um meinen Hals führte. Auch meine Hände und Füße waren gefesselt.
Die Scheibe befand sich in Sarms Hauptquartier, der es sichtlich genoß, mich bei sich zu haben. Gelegentlich stolzierte er um mich herum und erzählte mir von seinen erfolgreichen Kampfplänen und Strategien.
Ich stellte fest, daß die Hornklinge, die ich in der Kammer der Mutter abgeschlagen hatte, inzwischen nachgewachsen war.
Sarm zeigte mir das neue Glied, das goldener und fr i scher wirkte als der übrige Körper. »Eine weitere Übe r legenheit der Priesterkönige!« sagte er und krümmte se i ne Fühler.
Ich gab ihm im stillen recht.
Ob Sarms Informationen zutrafen, konnte ich nicht b e urteilen, doch nebenbei erfuhr ich so allerlei – aus den Berichten von Priesterkönigen und den wenigen Eing e pflanzten, die ihm dienten.
Tagelang verbrachte ich hilflos auf der Gummimatte, ohne daß Sarm mein Kontrollnetz aktivierte und mich in den Einsatz schickte.
Parp lungerte oft in der Nähe herum und beschäftigte sich mit seiner Pfeife, die er ständig neu entzünden mu ß te – mit dem silbernen Anzünder, den ich einmal für eine Waffe gehalten hatte.
Der Einsatz der Schwerkraftkanonen hatte aufgehört. Es stellte sich heraus, daß Misk über eine ähnliche Waffe verfügte, die nun stillschweigend nicht mehr zum Einsatz kam. Allerdings waren auf beiden Seiten neue Schiffe ins Feld geführt worden, speziell ausgerüstete Transpor t scheiben. Doch die Luftflotten schienen sich in der Kampfkraft etwa zu entsprechen, so daß sich hier bald ebenso ein Gleichgewicht ergab wie bei den Bodenkäm p fen.
Kurz nach dem Fehlschlag mit den Schwerkraftkan o nen ließ Sarm Krankheitserreger in Misks Höhlengebiet verbreiten – Erreger, die es zum Teil seit Jahrhunderten nicht mehr im Nest gegeben hatte. Doch trotz der Bösa r tigkeit dieser Bakterien war die extreme Reinlichkeit der Priesterkönige und Muls, zusammen mit bestimmten Bakterienstrahlen, eine gute Gegenwaffe.
Am heimtückischsten und unnatürlichsten – jedenfalls für einen Priesterkönig – war der Einsatz der Goldenen Käfer, die aus ihren Höhlen in das Nestsystem gelassen wurden. Etwa zweihundert Käfer wurden mit Transpor t scheiben, die ferngesteuert wurden, durch die Tunnel in die von Misk beherrschten Systeme getrieben.
Die Ausscheidung der Kopfhaare des Goldenen Käfers hat offenbar eine sehr starke und für den Menschen u n verständliche Wirkung auf die hochempfindlichen Si n nesorgane der Priesterkönige. Der Duft macht sie hilflos, hypnotisiert sie fast, schickt sie in die Kiefer des Gold e nen Käfers, der sich mühelos auf sie stürzen kann.
Misks Priesterkönige begannen ihre Verstecke zu ve r
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