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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schallen und vermochte durch das Glas die Flaggen zu beobac h ten. Zwar kannte ich den Code nicht, doch hatte ich ke i nen Zweifel, daß der Flotte unser Zögern bekanntgeg e ben wurde. Schon sah ich die Rundschiffe auseinande r gleiten, sah Tarnschiffe, die zwischen ihnen hindurch in unsere Richtung schwärmten.
    Ich schloß das Fernglas und lachte. »Ausgezeichnet!« rief ich.
    Thurnock neben mir grinste.
    »Steuermann – wenden!« rief ich. »Rudermeister – halbes Tempo voraus.«
    Entsprechend meinem Plan gab ich dieses Manöver nicht einmal meinen anderen Schiffen bekannt. Ich wol l te den Eindruck erwecken, als machten wir in plötzlicher Panik kehrt und ergriffen die Flucht, als sei unsere Flotte ohne einheitliche Führung. Meine Kapitäne waren vo r zügliche Seeleute – ich konnte mich auf sie verlassen. Hinter uns zischte ein brennendes Schleudergeschoß ins Wasser, etwa hundert Meter entfernt.
    Wieder hob ich das Fernglas an die Augen.
    Langsam zählte ich ab – zwanzig gegnerische Schiffe, zu einem Halbkreis auseinandergezogen, hatten unsere Verfolgung aufgenommen.
    Die Dorna hatte ihre Kehrtwendung nun beendet und entfernte sich mit halber Schlagzahl nach Süden, fort von den Verfolgern. Die anderen elf Schiffe waren unserem Manöver scheinbar ungeschickt gefolgt und ergriffen nun ebenfalls die Flucht.
    Die zwölf Schiffe, einschließlich der Dorna, waren ü b rigens meine schnellsten Einheiten, so daß wir den Vo r sprung notfalls über große Strecken halten konnten. N a türlich bewegten wir uns im Augenblick nur mit halber Schlagzahl.
    Ich wollte den Gegner hinter uns herlocken, was uns auch gelang.
    Wieder senkte sich ein brennendes Geschoß hinter uns ins Wasser – nur noch fünfzig Meter entfernt.
    In einer weiteren Viertel-Ahn war die Gruppe unserer Verfolger auf dreißig Rammschiffe angewachsen. Falls es mehr gab, waren sie jedenfalls nicht zu sehen. Die e i gentliche Schatzflotte hatte beigedreht.
    Ich beobachtete ein brennendes Geschoß, das in anm u tigem Bogen durch die Luft angerauscht kam und etwa fünfzehn Meter zu meiner Rechten zischend ins Wasser fiel.
    Ich lächelte. »Dreiviertel-Geschwindigkeit«, sagte ich zu unserem Rudermeister.
    Meine Schiffe, als seien sie vor Panik außer sich, hie l ten keine Formation, sondern verstreuten sich nach Sü d osten. Jedes hatte zwei oder drei Verfolger auf sich gez o gen. Die Dorna, die vielleicht als Flaggschiff erkannt worden war, da sie die ursprüngliche Formation ang e führt hatte, wurde mit fünf Verfolgern geehrt. Nach etwa zwei Ahn, in denen wir die Geschwindigkeit manchmal steigerten, manchmal wieder verminderten, hatten wir die Gegner hinter uns zu einer langen, unregelmäßigen Linie auseinandergezogen, je nach Geschwindigkeit des ei n zelnen Schiffs. Inzwischen mußte der Rest meiner Kampfeinheit, achtzehn Rammschiffe, die Schatzflotte von Nordwesten aus angegriffen haben, zu deren Schutz nur noch etwa zehn Rammschiffe zurückgeblieben w a ren. Ich war etwas verwundert darüber, daß der Gegner uns so hartnäckig verfolgte. Zwar hatte ich von Anfang an die Flagge Bosks, des Kapitäns aus den Sümpfen, aufgezogen, um die Verfolgung sicherzustellen, denn in Cos und Tyros war ein hoher Betrag auf meinen Kopf ausgesetzt. Es erstaunte mich nur, wie beharrlich uns die Einheiten auf den Fersen blieben. Offenbar war ich den Männern der beiden Insel-Ubarate wichtiger als ich a n genommen hatte.
    Die zwölfte Ahn rückte heran, ehe der Kommandant des ersten Verfolgerschiffs begriff, daß er hereingelegt worden war und mich wahrscheinlich nicht einholen konnte.
    »Ruht Ruder!« rief ich.
    Ich sah, wie das Tarnschiff beidrehte.
    »Wie geht es den Männern?« fragte ich den Rude r meister, unter dem ich auf der Rena aus Temos gerudert hatte.
    »Sie sind noch kräftig«, sagte er. »Wir haben ja noch nicht einmal volle Geschwindigkeit gerudert.«
    »Sie sollen sich jetzt ausruhen«, befahl ich.
    Unsere Verfolger tauschten Trompetensignale aus und hißten Flaggen. Die zurückliegenden Einheiten begannen abzudrehen. Einige weiter entfernte Schiffe, die wah r scheinlich die Signale mit Ferngläsern verfolgt hatten, vollzogen das Manöver nach. Viele andere waren zu weit entfernt.
    Kaum hatte unser Verfolger gewendet, als ich neue Befehle gab. »Kehrtwendung!« rief ich. »Und volle G e schwindigkeit!«
    Die Ruderer begannen zu jubeln.
    Ich bezweifelte nicht, daß unsere Dorna schneller war als ihr Gegner, dem wahrscheinlich keine Zeit mehr

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