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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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blieb, erneut kehrtzumachen und sich zum Kampf zu ste l len.
    Wir feuerten keine Geschosse ab, kamen lautlos näher.
    Wir waren nur noch fünfzig Meter entfernt, als sich ein Seemann auf dem Ruderdeck umdrehte und einen Warnschrei ausstieß. Doch schon bohrte sich die eiseng e schützte Ramme der Dorna einen Fuß unter der Wasse r linie splitternd in das Heck.
    »Ruder zurück!« brüllte der Rudermeister, und die Dorna, die noch vom Anprall erbebte, ruckte zurück. »Rudergänger – Steuerbord passieren!« rief ich. »Zieht durch! Höchste Schlagzahl!«
    Das Heck des gegnerischen Schiffes war bereits unter Wasser, als wir an ihm vorüberglitten.
    Armbrustpfeile zischten gegen die Brustwehr, die meine Ruderer schützte, doch das war alles. Dann waren nur noch vier Schiffe vor uns, das nächste kaum hundert Meter entfernt. Der Lärm unseres Rammstoßes und die Schreie der Männer waren weit über das Wasser zu h ö ren.
    Wir sahen, wie das Schiff zu wenden versuchte, doch noch ehe es vier Punkte des goreanischen Kompasses vom Kurs abgefallen war, stieß unsere Ramme schräg gegen sein Heck, glitt hinein, machte sich frei, und die Schiffe knirschten aneinander vorbei, wobei die Dorna ihre Backbordruder natürlich eingezogen hatte. Schon hielten wir auf das Heck des nächsten Rammschiffs zu.
    Wir hörten verzweifelte Trompetensignale hinter uns, die die Besatzungen vor uns warnen sollten.
    Auch das nächste Schiff versuchte zu wenden, doch wir rammten es mittschiffs. Unsere Rammspitze bohrte sich tief in die Seitenwandung und hinterließ ein fürc h terliches Loch, als wir zurückruderten und am gegner i schen Heck vorbei auf die nächsten beiden Schiffe z u hielten.
    Die beiden Kapitäne waren sich der Gefahr inzw i schen wohl bewußt und wagten es nicht, sich zum Kampf zu stellen. Sie hatten mit höchster Schlagzahl die Flucht ergriffen.
    »Halbes Tempo!« rief ich.
    Der Rudermeister grinste, während ich mein Fernglas hob und den Horizont absuchte.
    Es waren nur noch wenige Schiffe zu sehen, und die meisten waren grün, gehörten also meiner Flotte an. Ich war zufrieden, wenn meine Schiffe ihre Verfolger nur weiter auf das Meer hinauslockten – um so besser sta n den unsere Chancen am Ort der eigentlichen Entsche i dung.
    Das Schiff, das vor uns floh, hatte seinen Vorsprung nun vergrößert, da wir langsamer ruderten. Nach einigen Ehn hielt der Kapitän seinen Vorsprung wohl für ausre i chend, um beizudrehen und den Kampf zu wagen – dabei nahm er natürlich an, daß wir bei unserer Verfolgung die Höchstgeschwindigkeit gehabt hatten.
    Als ich sah, daß das Tarnschiff vor uns zum Wend e manöver ansetzte, rief ich nur: »Jetzt!«
    Ohne einen Ruderschlag zu verlieren, steigerte mein Rudermeister die Schlagzahl auf höchste Geschwindi g keit. Die Dorna, das Heck geneigt, den Rammbock fast aus dem Wasser gehoben, rauschte los. Wir nahmen u n seren Gegner wieder mittschiffs.
    Ärgerlich schüttelte sich die Dorna los und nahm i n nerhalb einer Ehn die Verfolgung des letzten gegner i schen Schiffs auf, das keine Anstalten machte zu we n den. Es hatte inzwischen einen großen Vorsprung h e rausgefahren.
    »Höchstgeschwindigkeit«, befahl der Rudermeister seinem Keleustes.
    »Können wir sie noch einholen?« fragte ich.
    »Ich glaube ja«, sagte er und reduzierte die Geschwi n digkeit auf Dreiviertel-Tempo. Ich schwieg, denn er war ein guter Rudermeister.
    Von Zeit zu Zeit überzeugte ich mich, daß das Schiff vor uns seinen Vorsprung weiter ausbaute.
    Doch etwa anderthalb Ahn später war zu sehen, daß die Entfernung nicht mehr größer geworden war, wä h rend meine Männer noch immer mühelos die Dreiviertel-Schlagzahl durchhielten.
    »Der Gegner hat hundertundzweiunddreißig Ruder«, sagte der Rudermeister, »aber er ist schwerer und nicht so gut gebaut wie die Dorna.«
    »Offensichtlich ist ihre Schlagzahl reduziert.«
    »Sie werden jetzt auch auf Dreiviertel sein – die Höchstgeschwindigkeit läßt sich nicht so lange durchha l ten. Und bei Dreiviertel können wir sie überholen.«
    Ich dankte ihm, und er kehrte zu seinem Sitz zurück.
    Bald mußte unserem Gegner klar werden, daß er uns nicht entkommen konnte. So würde er sich über kurz oder lang zum Kampf stellen.
    Nach einer Viertel-Ahn sah ich, wie er zum Wend e manöver ansetzte.
    »Viertel-Schlag«, sagte ich, dann: »Ruder ruht!«
    Die beiden Tarnschiffe, die Dorna und das andere, l a gen sich in der ruhigen See gegenüber. Die Entfernung zwischen uns

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