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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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te. Außerdem – und das war noch wichtiger – war es mit seinem schlichten Griff und der ungeschmückten Klinge zu schlicht und anspruchslos für einen Mann meiner Stellung, für einen der wichtigsten Männer einer der größten Hafenstädte auf Gor. Ich war Bosk, ein einf a cher, aber kluger Mann, der aus den Sümpfen geko m men war, Port Kar im Sturm erobert hatte und der nun die anderen Städte Gors mit seiner Klugheit und seiner Klinge verblüffte – und jetzt auch mit seiner Macht und seinem Reichtum.
    Meinen zehn Suchschiffen war es gelungen, fünf von den fehlenden sieben Schatzschiffen aufzubringen, von denen vier direkt auf Cos zugehalten hatten. Die Welt, dachte ich, ist doch voller Narren. Es gibt Narren und Weise, und vielleicht zum erstenmal in meinem Leben vermochte ich mich getrost zu den letzteren zu zählen.
    Ich stand am Bug des langen purpurnen Schiffs, das einmal das Flaggschiff der Schatzflotte gewesen war. Auf den Dächern und in den Fenstern der Gebäude an den Kais drängten sich die Menschen, und ich hob die Hand und nahm ihren Beifall entgegen. Hinter mir b e wegten sich die Schiffe in einer herrlichen Linie – zuerst die Dorna, dann die Tarnschiffe, dann die Rundschiffe; sie glitten durch die Stadt, folgten dem Triumphweg der Kanäle am Haus des Kapitänsrats vorbei.
    Blumen waren in den Kanal geworfen worden, Blüten wurden zu uns auf die Schiffe geschleudert.
    Das Jubelgebrüll war ohrenbetäubend.
    Ich hatte verfügt, daß aus meinem Anteil der Beute j e der Arbeiter im Arsenal ein Goldstück erhalten sollte und jeder Bürger der Stadt einen Silbertarsk.
    Lächelnd hob ich die Hand und winkte. Nur wenige Männer, so dachte ich, durften je einen solchen Triumph genießen!
    Und so seltsam es auch erscheinen mochte, ich freute mich auf das Wiedersehen mit Midice, meiner Liebling s sklavin. Ich wollte mich mit meinen neuen Roben und Schätzen vor ihr brüsten. Ich konnte ihr nun Kleider und Juwelen schenken, die eine Ubara neidisch machen mu ß ten. Ich konnte mir das Staunen ihrer Augen vorstellen, wenn sie die wahre Größe ihres Herrn begriff, ihre Fre u de, ihren Eifer.
    Ich war zufrieden.
    Wie einfach es doch ist, ein wirklicher Mann zu sein, mächtig und rücksichtslos, man braucht nur das Zögern und die Bedenken beiseitezuschieben, mit denen sich die Schwachen und die Toren belasten und zu Gefangenen ihrer selbst und ihres Glücks machen. Mit meiner Hei m kehr nach Port Kar schmeckte ich zum erstenmal wirkl i che Freiheit.
    Ich hob die Hand. Blumen fielen um mich auf Deck. Ich warf einen Blick auf das Mädchen, das vor mir an den Bug gefesselt worden war, Vivina, meine Beute.
    Ich war Bosk, der tun konnte, was er wollte. Hatte es je einen größeren Triumph in Port Kar gegeben?
    Ich führte achtundfünfzig Schiffe in den Hafen – das Flaggschiff der Schatzflotte, Vivina am Bug, die Dorna, die anderen neunundzwanzig Schiffe, die meine u r sprüngliche Flotte gebildet hatten, und als Prisen, gefüllt mit Schätzen, die ein Lösegeld für eine ganze Stadt da r stellen mochten, siebenundzwanzig von den dreißig Rundschiffen der Schatzflotte von Cos und Tyros.
    »Dies ist Port Kar«, sagte ich zu Vivina.
    Sie schwieg.
    Das Flaggschiff, dessen Ruder langsam das Wasser teilten, suchte sich majestätisch seinen Weg zwischen den Gebäuden am großen Kanal.
    In den fünf Tagen unserer Reise vom Schauplatz des großen Gefechts mit der Schatzflotte hatte ich Vivina und die anderen Mädchen natürlich nicht ständig an den Bu g sprieten hängen lassen; sie waren dort nur im Augenblick des Sieges und jetzt für den Einzug in Port Kar angebu n den worden.
    Ich erinnerte mich, wie ich Vivina am ersten Abend im Lichte der Fackeln zu mir bringen ließ. Ich empfing sie in der Admiralskabine, an Bord des Flaggschiffs.
    »Wenn ich mich recht erinnere«, hatte ich gesagt, »hast du mir im Thronsaal von Cos mitgeteilt, du wüßtest nicht, wie es auf den Ruderbänken eines Rundschiffs aussieht.«
    Sie starrte mich an. Frauen hoher Abstammung reisten gewöhnlich in geräumigen Kabinen, die sich in den Heckaufbauten der Rundschiffe oder Rammschiffe b e fanden. Sie hatte natürlich auch hier an Bord eine lux u riöse Kabine bewohnt.
    »Wie ich mich erinnere, sagte ich dir bei der Gelege n heit auch, daß du vielleicht eines Tages Gelegenheit hä t test, die Ruderbänke eines Rundschiffs kennenzulernen.«
    »Nein!« sagte sie. »Bitte nicht!«
    Ich hatte mich an meine Männer gewandt. »Bringt diese Dame

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