GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Haus sah er mich amüsiert an. »Du willst wohl den Heimweg geknebelt zurücklegen?« fragte er.
Ich schüttelte heftig den Kopf. Nein, es durfte nicht geschehen, daß Targo sich erkundigte, was ich ausgefre s sen hatte.
»Will die kleine Sklavin ihren Wächter um Verze i hung bitten?« fragte er spöttisch.
Ich nickte ergeben.
»Nur schade, daß du von weißer Seide bist«, sagte der Mann kopfschüttelnd und führte mich zu den anderen Mädchen. Ich spürte, daß er mich haben wollte, und das erfüllte mich seltsamerweise mit Stolz. Ich hatte meine Macht über die Männer also doch noch nicht verloren.
Als ich am fünften Tag das Haus des Arztes verließ, hörte ich ihn zu meinem Wächter sagen: »Ein ausg e zeichnetes Exemplar!«
Es stimmte, daß ich mich in diesen Tagen gesund füh l te wie nie zuvor, auch war mir die Luft noch nie so rein und klar, der Himmel so blau vorgekommen. Mir wurde plötzlich klar, daß ich trotz meiner Situation zufrieden war. Auch wenn ich barfuß laufen mußte und heru m kommandiert wurde, auch wenn ich als Sklavin der Gn a de der Männer ausgeliefert war, fühlte ich mich parad o xerweise zum erstenmal richtig am Leben. Ich dachte öfter an Männer, nachdem ich nun wußte, daß sie mich attraktiv fanden. Und auch ich schien seltsamerweise ein neues Verhältnis zu ihnen zu finden, schien sie mit and e ren Augen zu sehen. Der eine hielt den Kopf auf eine bestimmte Weise, ein anderer lachte frisch und aus vo l lem Herzen, ein dritter hatte stämmige Beine, wieder ein anderer schöne Arme und starke Hände, eine schöne Brust oder einen wohlgeformten Kopf. Ich stellte fest, daß ich mir die Männer anzuschauen begann, daß ich ihre Nähe suchte, daß es mir nichts mehr ausmachte, ihre Sandalen zu putzen oder im Fluß nahe dem Gehege ihre Kleidung zu waschen. Einmal ertappte mich Ute dabei, wie ich verträumt die Tunika des Wächters anstarrte, der mich zum Arzt begleitet hatte. Sie stieß einen Freude n schrei aus, sprang auf und deutete auf mich. Auch die anderen Mädchen blickten lachend herüber. »El-in-or wünscht sich einen Herrn!« kreischte Ute. Ich jagte sie durch das Wasser, und sie ergriff stolpernd die Flucht, eilte ans Ufer und blickte schweratmend auf mich herab. »El-in-or wünscht sich einen Herrn!« rief sie lachend.
Ich stand im Wasser, wütend, die Fäuste geballt. »Ja, na und?« fragte ich.
Aufgebracht kehrte ich an meine Arbeit zurück, und auch die anderen Mädchen wuschen weiter. Aber die Atmosphäre hatte sich irgendwie verändert. Ich lauschte, wie sie fröhlich miteinander plauderten. Was war anders? Ich trug meinen Kamisk und arbeitete wie die anderen. Es gab hier kein Penthouse, keinen Maserati, kein Ve r mögen, keine Hochhäuser, keinen Autolärm, kein Kre i schen von Flugzeugen, keinen Smog. Nur das Lachen der Mädchen, das Rauschen des Wassers, die Arbeit, den blauen Himmel, die weißen Wolken, den Wind des we i ten Landes und das wogende Gras.
Ich unterbrach meine Arbeit und atmete tief ein. Ich war nicht mehr wütend.
»Weitermachen«, sagte ein Wächter.
Ute, die ihre Wäsche auf die flachen Felsen klatschte und im kalten Wasser ausspülte, begann zu singen.
Ich war tatsächlich glücklich! Ich gehörte zu diesen Mädchen. Ich hatte mich mit meinem Schicksal abgefu n den. Wie hatten sie das geschafft?
Allmählich begann ich mich auf den Moment zu fre u en, da ich verkauft sein würde. Ich hatte nichts dagegen, in Laura veräußert zu werden. Mir gefiel diese Stadt, di e ser einfache, primitive Ort mit der herrlichen Luft, dem Wald im Norden und dem Fluß im Süden. Ich liebte die Rampen, die zum Fluß hinabführten und sich zwischen den Lagerhäusern hindurchwanden, den geschnitzten, bunten Holzschmuck an den Häusern, die schwarzen Dachschindeln, den Geruch nach Bosks auf den Rampen und das Knarren der Wagen, den Duft nach Fisch und Salz und schimmernden Tharlarion, den Geruch nach Fellen und frisch gesägtem Holz an den Docks. Und die Männer dieser Stadt gefielen mir in ihren groben Tun i ken, lebensstrotzende, kräftige Männer mit fröhlichem Lachen, Männer, die fest zupackend in der klaren Luft und auf dem Fluß arbeiteten. Ich fragte mich, ob es mein Schicksal sein würde, mit einem von ihnen auf dem W a gen zu fahren oder in Gesellschaft eines Fischers nachts mit Fackeln auf den Fluß hinauszufahren. Ich fragte mich, ob ich geschickt auf dem Marktplatz würde sch a chern müssen, und ob mein zukünftiger Herr wohl meine Küche
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