GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Mädchen betrachtete. Das Monstrum saß ruhig neben ihm und fuhr sich schlä f rig mit der Zunge über die Lefzen, blinzelte in die Runde.
Nach und nach entflochten wir den Wirrwarr. Wir w a ren beschämt und verlegen, so sehr hatten wir uns tä u schen lassen, so elend war unsere Flucht mißlungen. A ber schließlich hatten wir Angst gehabt. Einige standen in der Nähe der winzigen Tür zu dem schweren Hol z haus, jeden Augenblick bereit, die Flucht zu ergreifen. Andere hatten sich an der gegenüberliegenden Gitte r wand in Sicherheit gebracht. Die meisten standen einige Meter von dem Gitter entfernt, glätteten ihre Kamisks und starrten erbost auf die lachenden Männer. Für wie schlau sie sich hielten! Wahrscheinlich waren sie mutige Kämpfer, die sich des Ungeheuers erwehrt hätten, wä h rend wir wie furchtsame Kinder zurückgescheut waren! Aber was hatten sie erwartet – so war es nun einmal! Sie waren das stärkere Geschlecht, auf dieser Welt mehr als sonstwo!
Ute und mehrere Mädchen begannen zu lachen – über sich selbst, über uns Mädchen. Es war ein herrlicher Spaß auf unsere Kosten gewesen. Was für ein schöner Abschluß der Vorstellung! Ich konnte nicht lachen, aber ich brachte wenigstens ein Lächeln zustande. Die Mä d chen winkten nun dem Clown zu, der sich lächelnd ve r beugte, die Kette seines seltsamen Tiers nahm und sich zum Gehen wandte.
Einige Mädchen setzten sich zum Spielen zusammen, woran sich erstmals auch Mädchen aus dem Norden b e teiligten. Wir hatten uns einen Tuchball zurechtgemacht und warfen ihn lachend herum. Andere hockten zusa m men und erzählten sich, was sie alles erlebt hatten. Wi e der andere saßen sich kniend gegenüber und spielten mit Bindfaden ein kompliziertes Musterspiel. Einige spielten ›Steine‹, wobei ein Spieler die Anzahl der Steine erraten muß, die der andere in der Hand hält. Ich versuchte mich am Bindfadenspiel, brachte es jedoch nicht weit. Ich kam immer durcheinander, wenn ich die komplizierten Muster nachzuahmen versuchte. Die anderen Mädchen beläche l ten meine Ungeschicklichkeit. Besonders die Sklavinnen aus dem Norden stellten sich sehr geschickt an.
»Das erfordert viel Übung«, bemerkte Ute.
»In den Dörfern hat man auch kaum anderes zu tun«, sagte Lana, die sich weigerte, an dem Spiel teilzune h men.
Beim ›Stein‹-Spiel jedoch war ich sehr zufrieden mit mir. Zwei Spieler sind abwechselnd an der Reihe. Jeder Spieler hat die gleiche Anzahl ›Steine‹, gewöhnlich zwei bis fünf pro Teilnehmer. Diese ›Steine‹ sind Kiesel oder Glasperlen, doch in den Städten kann man kleine polierte Kisten mit zehn ›Steinen‹ kaufen, bei denen es sich um polierte Ovalsteine mit hübschen Mustern bis zu kostb a ren Juwelen handeln konnte. Der Zweck des Spiels ist es, die Anzahl der Steine zu erraten, die der andere in der Hand oder in den Händen verbirgt. Rät man richtig, gibt es einen Punkt. Das Spiel wird zu Anfang auf eine b e stimmte Anzahl von wechselseitigen Ratevorgängen festgelegt, gewöhnlich fünfzig. In der Regel versucht man, einen der Gegner zu überlisten, indem man die A n zahl der gehaltenen Steine wechselt. Ich war hierbei recht erfolgreich und besiegte die meisten Mädchen, sogar I n ge. Ich forderte Lana heraus, die jedoch nicht mit mir spielen wollte. Nur Ute vermochte ich nicht zu schlagen. Das ärgerte mich, denn Ute war ein kleines Dumme r chen. Sie sprach ja nicht mal ihre eigene Sprache richtig! Aber es fiel mir schwer, Ute etwas nachzutragen.
Der Nachmittag war ein voller Erfolg gewesen. Ich war elftes Mädchen geworden, hatte die Vorstellung des Gauklers gesehen und mich bei Spielen vergnügt.
Kurz darauf sah ich einen Wagen voller Pagafässer im Gehege eintreffen. Die Fuhre wurde von den Wächtern freudig begrüßt. Heute abend sollte gefeiert werden. Morgen sollten wir dann das Gehege verlassen und die Überlandreise in südöstlicher Richtung nach Ko-ro-ba antreten – und von dort ging es dann weiter nach Ar.
Targos Wagen, nun sechzehn Fahrzeuge, die in Laura samt ihren Boskgespannen hinzugekauft worden waren, standen in verschiedenen Entfernungen vom Gehege zu zweit oder dritt beieinander und bildeten isolierte Lager für die Wächter. Außer den neun Männern, die bei me i ner Gefangennahme zu Targo gehört hatten, waren ach t zehn neue Wächter zur Mannschaft gestoßen. Sie waren in Laura angeworben worden, ausgesuchte, zuverlässige Männer, keine unbekannten Söldner. Auf seine Weise verstand es
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