GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Anschließend durften sie sich von tiefhängenden Ästen Früchte pflücken. Schließlich marschierten wir zu der Lichtung mit dem verlassenen Lager. Dort sollten mir die Gefangenen als Trägerinnen dienen.
Das letzte Panthermädchen in der Reihe trug sieben Köcher mit Pfeilen um den Hals, die ich verschiedenen Gefangenen abgenommen hatte.
Als wir das verlassene Lager erreichten, mußten sich die Gefangenen setzen. Mit Hilfe der Pagasklavinnen durchsuchte ich dann das zurückgelassene Gut. Manches konnte uns nützlich sein. Ich fand Trockennahrung für Sklaven, die mit Wasser verdünnt wird, Seidenstoffe und Schalen und in Streifen geschnittenes Dörrfleisch, Seilrollen und Ketten. Ich entdeckte auch eine Kiste mit Sklavenfesseln und eine große zusammengerollte Zeltplane. Die Mädchen konnten nachts darunter schlafen und waren so vor kalten Schauern und auch ein wenig vor Sleen und Panthern geschützt, wenn wir die Plane an den Rändern am Boden festmachten.
Ich fand auch Gegenstände, die aus Vernas Lager stammten; sie waren ursprünglich von Marlenus erbeutet und mit in sein Lager gebracht worden. Hierzu gehörten der restliche Wein mit dem Schlafmittel, mit dem uns Verna hereingelegt hatte. Wie lange schien das schon her zu sein! Ich lächelte. Ein exotisches Getränk dieser Art ließ sich vielleicht noch gut verwenden.
Nachdem ich entschieden hatte, was wir mitnehmen wollten, ließ ich die Lasten durch die Pagasklavinnen aufteilen. Allein vier Mädchen waren für die große Plane erforderlich.
Ich freute mich über die große Menge Nahrungsmittel, die wir noch verwenden konnten. Ich glaubte nicht, daß die Vorräte vergiftet waren – und selbst wenn, waren ich und die Pagasklavinnen nicht in Gefahr, denn natürlich mußten zuerst die Gefangenen davon essen.
Die Panthermädchen ballten wutschnaubend die Fäuste, als sie erkannten, was von ihnen verlangt wurde.
»Wir sind Panthermädchen!« rief eine. »Wir sind keine Trägerinnen.«
Daraufhin machte sich meine rothaarige Pagasklavin mit ihrer Peitsche ans Werk. Schon nach dem zweiten Hieb griff das Panthermädchen nach ihrer Last und richtete sich auf. Nach Art der goreanischen Frauen trug sie die Kiste auf dem Kopf und stützte sie mit der rechten Hand. Sie stand aufrecht da.
Ich musterte den Zug. Jedes Mädchen hatte ihre Last auf dem Kopf und war mit einer Halsfessel mit den anderen verbunden. Wenigstens zu Anfang wollten wir unseren Feinden auf einem parallelen Weg folgen. Später, wenn sie noch eiliger vor uns flohen, wollten wir direkt ihrer Spur nachgehen. So konnte es keine Irrtümer geben, und wenn bei der überstürzten Flucht etwas Wertvolles zurückgelassen wurde, stießen wir auf jeden Fall darauf.
Ich machte kehrt und ging auf den Wald zu.
Hinter mir ertönte das Klatschen der Peitsche, gefolgt von den Schmerzensschreien der Panthermädchen.
»Beeilt euch, Sklavinnen!« rief das rothaarige Mädchen fröhlich. Sie genoß es, einmal Herrin spielen zu dürfen.
Ilene ging mit gesenktem Kopf neben mir. Ich warf ihr einen strengen Blick zu, und sie blieb einige Schritte zurück.
Sie war noch nicht bereit, ihr Los als Sklavin zu tragen, und versuchte sich Vorteile zu verschaffen. Doch ich traute ihr nicht. Sie hatte mir nicht die volle Wahrheit gesagt.
Ich stand auf dem Ast, durch das Laub geschützt. Die Sklavenkolonne wanderte unter mir dahin. Sie war lang und umfaßte sechsundneunzig Männer. Jeder war doppelt gefesselt – am Fußgelenk und an den Handgelenken.
Marlenus nahm die erste Position ein, gefolgt von seinen Leuten. Dann war Rim zu sehen, ihm folgten Arn und meine acht Männer, die sich in Marlenus' Lager aufgehalten hatten. Hinter den Männern schritt eine Gruppe von vierundzwanzig Sklavinnen. Die Tyrer und zahlreiche Panthermädchen flankierten die Reihe der Gefangenen.
Die männlichen Sklaven schleppten Säcke mit Nahrungsmitteln und sonstigen Versorgungsgütern. Die Lasten waren festgebunden. Offenbar wollten die Tyrer ihren Gefangenen nicht die Hände freigeben. Das war kein Wunder, denn die Männer aus Ar waren gefährliche Krieger. Einige gefangene Panthermädchen trugen leichtere Lasten.
Acht Tyrer bewachten mit Peitschen die männlichen Sklaven, während sich vier Panthermädchen um die Sklavinnen kümmerten.
Es folgte die Kette der Sklavinnen. Ich sah Sheera, Cara und Tina und zu meiner Überraschung auch Grenna, die zuvor Huras Bande angehört hatte. Jetzt wurde sie als gefesselte Sklavin mitgezerrt.
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