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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Gesicht, die blitzenden Augen, die spitzen Zähne, die zurückgelegten Ohren. Hand um Hand zog es sich empor.
    Ich ergriff eine schmale Röhre über meinem Kopf und zerrte daran. Das Rohr enthielt Drahtleitungen. Verzwe i felt versuchte ich das Gebilde von der Schiffswand zu lösen. Doch damit kam ich nicht weit.
    Das Ungeheuer kam immer näher.
    Ich zerrte an dem Rohr, kriegte es endlich los. Plöt z lich erstarrte der Zeiger der fünften Skala. Daraufhin b e gann sich das sechste Instrument im Gegenuhrzeigersinn auf die vertikale Stellung zuzubewegen. Vermutlich bli e ben mir nur noch wenige Sekunden Zeit. Ich hieb mit dem Rohr nach dem sechsten Instrument, immer wieder holte ich aus und zerbrach schließlich das Glas. Der Kur war knapp einen Meter unter mir. Er versuchte mit letzter Kraft den Kopf zu heben und mich zu packen. Der Blu t strom am Hals versiegte. Das Wesen war tot. Seine Ta t zen lösten sich von dem Leitungsgewirr an der Schiff s wandung, und es stürzte von neuem in die Tiefe.
    Wie einen Speer rammte ich die dünne Röhre mitten in das Instrument. Gleich darauf traf der sechste Zeiger gegen dieses Hindernis und verharrte ein kurzes Stück vor der senkrechten Marke.
    Ich lag auf dem Stahlträger, begann zu schluchzen und bekam schon Angst, daß auch ich abstürzen würde.
     
    Als ich mich wieder zu rühren wagte, verließ ich schnell das Schiff. Der Sturm hatte nachgelassen. Im Sand fand ich den Kur, mit dem ich die Wanderung in die Tahari unternommen hatte.
    »Wir haben unser Ziel erreicht«, sagte ich zu ihm.
    Doch er war bereits tot.
    Ich kehrte zum Schiff zurück, wo ich ausreichend Nahrung und Wasser fand. In den nächsten Tagen mac h te ich mich daran, mit aller Sorgfalt einige Bauteile des Schiffes auseinanderzunehmen und unschädlich zu m a chen. Zu gegebener Zeit würden die Priesterkönige das Schiff finden und es ein für allemal entschärfen. Ich holte den Kur aus der Stahlröhre und begrub ihn Seite an Seite mit seinem Artgenossen.

20
     
     
    Ich hockte zwischen den Antriebskammern, gut zwanzig Meter über dem Boden, hoch auf dem Schiff, das sich tief in den Sand der Tahari gebohrt hatte. Die Düsen, die nach oben hin offen waren, enthielten Sand. Zwischen ihnen hatte ich einen Sonnenschutz errichtet. Zugang verschaffte ich mir mit Hilfe eines Seils. Von hier oben konnte man mehrere Pasang weit sehen, und ich erblickte die beiden näherkommenden Reiter rechtzeitig.
    Wie ich schon vermutet hatte, bestand eine Verbi n dung zwischen dem Schiff und den nächsten Agenten der Kurii, den Männern Abduls, des Salz-Ubar, der mir als Ibn Saran bekannt war. Nahrungsmittel und Wasser mu ß ten mit Kaiila gebracht werden. Vermutlich gab es eine regelmäßige Versorgungsvereinbarung mit den Kurii a genten – ein Programm, das auf Wochen im voraus fes t stehen mußte, auch für die Zeit nach dem Augenblick der Vernichtung Gors, um die menschlichen Agenten der Kurii nicht mißtrauisch zu machen. Die beiden Männer, die sich jetzt dem Schiff näherten und vier Packkaiila an den Leinen führten, hatten also keine Ahnung. Für sie war dies eine ganz normale Lieferung.
    Ich war zufrieden. Zuerst hatte ich mit dem Gedanken gespielt die Wüste zu Fuß zu verlassen. Es gab im Schiff ausreichend Vorräte und Wasser. Ich hätte mir für die benötigten Sachen eine flache Rutsche bauen können, die leicht durch die Wüste zu ziehen war. Doch dann hatte ich mich dagegen entscheiden. Ich kannte die Entfernu n gen und die genauen Routen nicht. Ohne Kaiila kam ich nicht weit.
    Möglich, daß eine Art Signal gegeben werden mußte, wenn sich die Männer dem Schiff näherten. Ich mußte mir also etwas ausdenken, um zu verhindern, daß sie sich vorzeitig wieder absetzten. Ich warf die Schutzplane auf der anderen Seite des Schiffes hinab, ließ die Stahlfl a sche mit Wasser nachfolgen und hangelte hinunter. Ich trank noch einen tiefen Schluck aus der Flasche und warf sie fort. Dann marschierte ich in die Wüste hinaus.
     
    »Wasser!« flehte ich. »Wasser!«
    Hundert Meter vor mir zügelten die Reiter ihre Kaiila. Ich näherte mich nicht aus der Richtung des Schiffes.
    »Wasser!« rief ich und taumelte auf die Männer zu.
    Sie ließen mich näher kommen; dabei tauschten sie e r staunte Blicke. Ich stürzte, rappelte mich mühsam wieder auf. Ich tat, als hätte ich Schmerzen, als wäre ich dem Ende nahe.
    Wieder stürzte ich in den Sand. Und lächelte versto h len vor mich hin, denn ich kannte diese Männer. Sie w a

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