Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
vorüber.
    Plötzlich stieß einer der Männer Ibn Sarans einen en t setzlichen Schrei aus. Ich hob den Kopf.
    Die anderen wichen zurück.
    »Rettet mich!« rief der Mann. »Hilfe!«
    Er schien plötzlich von den Füßen gerissen worden zu sein; wie von unsichtbaren Fäden bewegt, hatte er sich zehn Fuß in die Luft gehoben. Dort wand er sich nun, gegen die Steine der Decke gepreßt, schreiend.
    »Haltet die Stellung!« sagte Ibn Saran. »Haltet die Stellung!«
    »Hilfe!« flehte der Mann.
    »Jeder bleibt an seinem Platze!« wiederholte Ibn S a ran noch einmal.
    Der Mann wurde langsam herabgesenkt. Er stieß einen kurzen Schrei aus; es folgte ein weiches gurgelndes G e räusch; eine Seite seines Halses war abgebissen worden; aus der Halsschlagader spritzte helles Blut.
    »Keiner rührt sich!« brüllte Ibn Saran.
    Ich bewunderte seine Klugheit. Wären seine Männer zum Angriff übergegangen, hätte der Kur ihnen sein O p fer entgegengeschleudert und wäre in dem nachfolgenden Durcheinander bestimmt entkommen.
    Ibn Saran stand kaltblütig vor der offenen Zellentür.
    »Haltet die Säbel bereit!« brüllte er. »Ho!«
    Die Männer griffen an, in einer Reihe rückten sie über den blutigen Boden vor; Ibn Saran blieb an der Tür st e hen.
    »Aii!« brüllte ein Mann und prallte erschrocken z u rück. An seinem Säbel schimmerte Blut. »Ein Djinn!« rief er.
    In diesem Augenblick stach Ibn Saran von der Tür mit gewaltigem Hieb zu.
    Ein schmerzvolles Brüllen ertönte, ein Wutschrei, und ich sah, daß die Klinge auf etwa sechs Zoll mit dem Blut des Kur bedeckt war.
    »Wir haben ihn!« brüllte Ibn Saran. »Haut zu! Haut zu!« Die Männer sahen sich um. »Dort!« brüllte Ibn S a ran. »Das Blut! Das Blut!« Ich erblickte einen Blutfleck auf dem Boden, dann den blutigen Abdruck einer mächt i gen Klauentatze Blutstropfen begannen wie aus dem Nichts hervorzuquellen und zu Boden zu klatschen. »Zielt auf die blutende Stelle!« brüllte Ibn Saran. Die Männer eilten von allen Seiten darauf zu und begannen zuzuhauen. Zwei weitere Wutschreie ertönten; noch zweimal wurde das Ungeheuer getroffen. Im nächsten Augenblick wi r belte ein Mann zurück. Er hatte kein G e sicht mehr.
    Die Männer umringten die Stelle, an der das Blut au s trat – plötzlich ertönte ein kratzendes Geräusch, und die Stangen in dem kleinen Fenster begannen zu beben. Ein Metallstab löste sich bereits aus der Wand, begleitet von Gesteinsbrocken und Mörtelstaub.
    »Zum Fenster!« brüllte Ibn Saran. »Das Ungeheuer will fliehen!« Er sprang zum Gitterfenster und hieb wild um sich. Doch er traf nur die Mauer. Seine Männer taten es ihm nach.
    Ich lächelte, sah ich doch, wie sich das tropfende Blut in dem Durcheinander langsam der Tür näherte, im Vo r raum verschwand und sich zur Treppe hin entfernte.
    Der Kur hatte seine Gegner getäuscht. Wahrscheinlich hatte er sofort erkannt, daß ihm nicht die Zeit blieb, das Gitter aus der Wand zu lösen und durch die schmale Öf f nung zu entfliehen. Mit seiner List hatte er Ibn Saran von der Tür fortgelockt.
    Ibn Saran wandte sich ab. Seine Klinge war an vielen Stellen eingekerbt und stumpf, so kräftig hatte er auf die Mauer eingeschlagen. Er sah die Blutspuren, die zur Tür führten. Mit einem Wutschrei machte er kehrt und hast e te aus der Zelle.
     
    »Wir haben ihn getötet«, sagte Ibn Saran. »Er ist tot.«
    Vermutlich hatten die Männer tatsächlich keine Mühe gehabt, der blutigen Spur zu folgen. Das Tier war meh r fach verwundet worden.
    »Die Leiche ist beseitigt«, fuhr Ibn Saran fort. »Das Wesen wollte dich töten. Wir haben dir das Leben gere t tet.«
    Ich zuckte die Achseln. »Vielen Dank«, sagte ich.
    Es war Mitternacht. Vor den Zellenfenstern schwebten die drei goreanischen Monde.
    Die Zelle war gesäubert, Stroh und Unrat waren en t fernt worden. Der größte Teil des Blutes war fortg e schrubbt. Nur da und dort wies ein dunkler Fleck auf die Auseinandersetzung hin, die vorhin in dieser Zelle stat t gefunden hatte. Das Gitterfenster war ebenfalls wieder repariert worden.
    Vier Männer begleiteten Ibn Saran. Einer hielt eine Tharlarionöllampe empor.
    »Begreifst du, was es heißt, nach Klima geschickt zu werden?« fragte Ibn Saran.
    »Ich glaube schon.«
    »Es beginnt mit dem Marsch nach Klima – durch das Dünenland, zu Fuß, angekettet. Viele Sklaven sterben schon auf dem Weg dorthin.« Ich schwieg.
    »Und solltest du das Pech haben«, fuhr er fort, »die Salzgruben lebend zu erreichen,

Weitere Kostenlose Bücher