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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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galoppierten Re i tergruppen mit Bögen und Lanzen durch die Straßen der Oase der Neun Brunnen. Offensichtlich wurde das umli e gende Gebiet bis auf eine Entfernung von fünfzig P a sang immer wieder durchgekämmt, ohne daß man etwas fand.
    Gegen Morgen jedoch vermochte ich einige Stunden lang ungestört zu schlafen, als der größte Teil der Suc h gruppen in die Oase zurückkehrte – erschöpft, durstig, schlaff in den Sätteln sitzend.
    Ich hatte mich für ein kleines und ziemlich unschei n bares Gasthaus entschieden, dessen Wirt meiner Auffa s sung nach bessere Dinge zu tun hatte, als an Gerichtsve r handlungen teilzunehmen. Zum Glück erwies sich diese Vermutung als zutreffend. Allerdings kannte er die ne u esten Gerüchte. »Der Mörder ist gestern nacht in die Wü s te geflohen«, vertraute er mir an.
    »Geflohen!«
    »Unglaublich«, sagte ich. Meine Antwort war durc h aus zutreffend, denn ich für mein Teil glaubte nicht an den Wahrheitsgehalt seiner Behauptung.
    Ich war um die neunte Ahn aufgestanden, die auf Gor der Stunde vor der Mittagszeit entspricht.
    Ich begab mich in den Stall und fütterte meine Kaiila, die in einer rückwärtigen Box stand. Anschließend gab ich dem Tier ausreichend Wasser.
    Während ich frühstückte, erledigte ein Stalljunge ein i ge kleine Besorgungen für mich. Nach kurzer Zeit kehrte er zurück.
    Eine halbe Ahn später war ich umgekleidet: ich trug einen gelben Burnus mit einem pupurfarbenen Saum – eine ziemlich auffällige Färbung, die jedoch zu einem Kaufmann paßte, der Kunden auf sich aufmerksam m a chen wollte. Dreist machte ich mich auf den Weg und tätigte verschiedene Einkäufe. Ich erstand einen neuen Krummsäbel, außerdem einen Satz Kaiilaglocken und zwei Säcke mit gepreßten Dattelbarren. Hierbei handelt es sich um lange, rechteckige Brocken, die etwa eine Last schwer sind – nach irdischen Maßen ungefähr zwanzig Kilogramm.
    Später füllte ich meine Wasserbeutel am öffentlichen Brunnen in der Nähe des Gerichtsgebäudes. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich den neuesten Klatsch.
    »Aus dem Weg!« knurrte ein Soldat und bückte sich, um sein Gesicht mit Wasser zu benetzen. Ich machte ihm Platz, wie es dem Verhalten eines einfachen Dattelhän d lers entsprach. Außerdem hatte der Mann eine unang e nehme Nacht in der Wüste hinter sich.
    »Habt ihr den Mörder schon gefunden?« fragte ich.
    »Nein«, knurrte er.
    »Manchmal fürchte ich um meine Sicherheit«, meinte ich.
    »Mach dir keine Sorgen, Bürger«, erwiderte er und wandte sich ab.
    Ich erfuhr, daß die Suche nach dem Flüchtling erst am nächsten Morgen weitergehen sollte. Das mochte mir einen Vorsprung von etwa fünfzehn goreanischen Stu n den verschaffen. Mehr brauchte ich gar nicht.
    Gegen Mittag verließ ich die Oase – gemächlich ritt ich in meinem gelb-purpurnen Burnus dahin, flankiert von Wasserbeuteln und Säcken mit gepreßten Datteln, mit klimpernden Kaiilaglocken und laut rufend, um vie l leicht noch einen letzten Kunden zu finden. Kaum hatte ich die hohen Palmbäume hinter mir gelassen, als ich mein Tier zur Seite ziehen mußte, um nicht von der letzten z u rückkehrenden Suchgruppe niedergeritten zu we r den.
     
    Zwei Tage nach Verlassen der Oase, gut zweihundert Pasang nordöstlich von Neun Brunnen, zügelte ich meine Kaiila auf einem steinigen Hügel.
    Unter mir wurde in einem Tal zwischen kahlen Fel s hügeln eine kleine Karawane überfallen. Zwei Kurdah wurden von Reitern an den Rahmen gepackt und g e schüttelt. Die Insassen, zwei freie Mädchen, stürzten mit wirbelnden Röcken zu Boden.
    Treiber und Kaufleute wurden mit Lanzen zu einer Gruppe zusammengetrieben. Ein Wächter, der sich die rechte Schulter hielt, wurde zu ihnen eskortiert.
    Die Angreifer ritten die Reihe der Kaiila ab und ritzten die Säcke an, um festzustellen, was sich darin befand. Einige Kaiila wurden an den Zügeln zur Seite geführt; diese Tiere wurden mit zusätzlichen Säcken beladen.
    Die freien Mädchen wurden gefesselt an ein Seil g e bunden, das einer der Räuber um seinen Sattelknopf wand. Ein Mann versuchte zu fliehen. Ein Reiter galo p pierte ihm nach und stieß ihm den Lanzenschaft in den Nacken. Bewußtlos sank er zu Boden.
    Ein Wasserbeutel wurde aufgeschlitzt; dunkel strömte die Flüssigkeit an der Flanke der Kaiila herab, die sich unruhig hin und her bewegte, und versickerte im Boden.
    Andere Beutel wurden in den Sand geworfen und g e öffnet; sie enthielten Waren, für die sich die Räuber

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