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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht interessierten. Die restlichen Kaiila, von Geschirr und Zügeln befreit, wurden anschließend in die Wüste h i nausgetrieben.
    Die beiden Mädchen standen nun nackt im Staub. Ein Mädchen weinte, das andere schimpfte wütend. Sie b e trachtete ihre gefesselten Hände, als könnte sie nicht fa s sen, was mit ihr geschah. Sie hatte den Kopf stolz erh o ben. Ihr Haar war lang und dunkel.
    Der Anführer der Räuber stieg auf seine Kaiila und stellte sich in den Steigbügeln auf. Er brüllte seinen Männern Anweisungen zu. Daraufhin zogen die Räuber ihre Kaiila herum und trabten davon. Zwei Männer hie l ten die Zügel zweier Packkaiila, die mit den wertvollsten Gütern beladen waren. Der Anführer hatte seinen Säbel quer über den Sattel gelegt und übernahm die Spitze. Sein Burnus bewegte sich sanft im Wind. Neben seinem Tier stolperten die beiden hübschen Gefangenen.
    Die Überfallenen begannen zu brüllen. Einige wagten es sogar, die Fäuste zu schütteln. Andere gingen zu den Wasserbeuteln.
    Ihnen blieb gerade genug Wasser, daß sie zu Fuß die Oase der Lahmen Kaiila erreichen konnten, wo man i h nen zweifellos mit Mitleid begegnen würde. Militärische Hilfe konnten sie allerdings nicht erwarten. Diese Oase lag in der entgegengesetzten Richtung zur Oase der Neun Brunnen, wo man am ehesten Bewaffnete finden konnte. Wenn der Überfall dort bekannt wurde, mochten die Räuber schon viele tausend Pasang entfernt sein.
    Ich drehte meine Kaiila herum und verschwand hinter der Hügelkuppe. Ich hatte das Lager der Räuber schon gestern nacht ausfindig gemacht. Dort wollte ich sie e r warten.
    Ich hatte etwas mit ihrem Anführer zu besprechen.
     
    »Du arbeitest gut«, sagte ich zu der Sklavin. Außer ihr befand sich niemand im Lager.
    Sie stieß einen Schrei aus. Der schwere abgerundete Stampfer, der etwa fünf Fuß hoch und am unteren Ende gut fünf Zoll breit war, fiel zu Boden. Er wog ungefähr dreißig Pfund. Als er den Sand berührte, kippte die schw e re Holzschale um. Sa-Tarna ergoß sich über den Boden. Ich hielt das Mädchen von hinten an den Armen fest.
    Nach Nomadenart befand sich das Lager auf hohem Gelände und bot einen guten Ausblick über das umli e gende Land, war jedoch von außen zwischen Unterholz und Felsbrocken verborgen. Ich hatte eine Umzäunung aus Dornengebüsch entdeckt, eine künstlich zusamme n geschobene Hecke, hinter der die Kaiila der Bande ve r wahrt wurden. In diesem primitiven Korral bewegten sich im Augenblick vier Packkaiila. Das Lager umfaßte fünf Zelte aus festem Kaiilahaartuch, jedes Zelt war auf drei Seiten am Boden festgepflockt, und die Eingänge wiesen nach Osten. Die Zelte, typische Nomadenbeha u sungen, waren klein – etwa zehn Fuß tief und zehn bis fünfzehn Fuß breit. Sie wurden von Holzgestellen getr a gen. Das Innere war mit Matten ausgelegt. Nach hinten fallen die Zeltbahnen flach ab und strecken sich über den Boden. Hier werden Vorräte aufbewahrt. In einem einf a chen Familienzelt befinden sich die Haushaltsgegenstä n de und die Besitztümer der Frauen auf der linken Seite, und die Gegenstände der Männer – Decken, Waffen und dergleichen – auf der rechten Seite. Zur Aufbewahrung dienen Ledersäcke verschiedener Größe, meistens von den Frauen hergestellt, mit Fransen und verschiedenen Farbmustern versehen.
    Ich sah mich um; das Lager der Räuber hatte große Ähnlichkeit mit einem Nomadenlager. Ein wesentlicher Unterschied bestand natürlich darin, daß es hier keine freien Frauen und Kleinkinder gab. In diesem Lager hielt sich nur ein einziges Sklavenmädchen auf, das Korn stampfte und Kaiila hüten mußte.
    Ich lächelte und ließ das Mädchen los.
    Sie drehte sich um. »Du!« rief sie. Alyena war voll angekleidet – sie trug einen langen bestickten Rock mit einer roten Borte am Saum; sie hatte eine braune Jacke aus weichem Kaiilatuch an; zu der Jacke gehörte eine Kapuze, die zurückgeworfen war. Unter der Jacke trug sie eine billige bedruckte Bluse aus Reptuch, blau und gelb, die die Formen ihres Körpers betonte. Um ihren Hals lag ein Metallkragen, der allerdings nicht mehr meinen Namen trug. Ich sah, wie ihr der Rock lose über die Hüften fiel, und sah die süßen Rundungen ihrer Bl u se. Alyenas Herr hatte ihr keine Unterkleidung gegeben. Was sollte eine Sklavin damit?
    Erschrocken sah sie mich an. Ihre blauen Augen leuchteten, ihr Haar fiel in schimmernden Wellen herab.
    »Wie ich sehe, trägst du jetzt Ohrringe«, sagte ich. »Ohrringe

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