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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hatte.
    »Waffen?« fragte ich.
    »Ein Krummsäbel – am Sattel«, sagte Ibn Saran.
    »Ich verstehe. Und Wasser?«
    »Ebenfalls am Sattel.«
    »Offenbar verdanke ich dir nun schon zum zweite n mal mein Leben«, sagte ich. »Heute nachmittag hast du mich vor dem Angriff des Ungeheuers gerettet – und jetzt befreist du mich und ersparst mir damit die Salzgr u ben von Klima. Ich stehe tief in deiner Schuld.«
    »Du würdest an meiner Stelle genauso handeln.«
    »Ja«, sagte ich.
    Sein Blick verschleierte sich.
    »Beeil dich«, sagte Hamid. »Der Wächter wird bald abgelöst.«
    Ich erstieg die Treppe, durchquerte den Vorraum und trat durch das Portal ins Freie.
    »Nicht so auffällig«, sagte Ibn Saran. »Sieh dich vor!«
    »Niemand beobachtet uns«, versicherte ich ihm l ä chelnd. »Es ist spät.«
    Ich erblickte die Kaiila – mein Tier. Es war gesattelt, an der Flanke hingen Wasserbeutel herab; rechts baume l te an Riemen eine Säbelscheide mit einer Waffe. Ich ü berprüfte den Sattelgurt und die Zügel. Alles war in Or d nung. Ich hoffte, daß man das Tier nicht betäubt ha t te. Ich ließ die Hand vor den Augen der Kaiila vorbeifa h ren. Das Tier blinzelte – sogar mit dem dritten, dem durc h sichtigen Lid. Sanft berührte ich seine Flanke und spürte das zuckende Fleisch unter meinem Finger.
    »Was machst du da?« fragte Ibn Saran.
    »Ich begrüße meine Kaiila«, erwiderte ich.
    Die Reflexe des Tiers schienen in Ordnung zu sein. Vermutlich war es nicht betäubt worden. Hatte man ihm ein schnell wirkendes Mittel gegeben, mußte die Viertel-Ahn Verzögerung, die ich herausgeholt hatte, ausreichen, um die Veränderung im Verhalten sichtbar zu machen. Und ein langsam wirkendes Gift war sicher nicht ve r wendet worden, denn bei einer solchen Aktion war die Zeit ein wichtiger Faktor. Ibn Saran hätte es niemals ri s kiert, mir auf einer schnellen Kaiila eine Ahn Vorsprung zu gewähren. Ich freute mich, daß das Tier offenbar im Vollbesitz seiner Kräfte war.
    Plötzlich kam mir der Gedanke, daß Ibn Saran und Hamid vielleicht tatsächlich Agenten der Priesterkönige waren, wie sie behaupteten.
    Wenn das stimmte, hatte meine Handlungsweise sie in Lebensgefahr gebracht.
    Ich stieg auf.
    »Mögen deine Wasserbeutel niemals leer sein«, sagte Ibn Saran. »Auf daß du immer Wasser hast.« Er legte die Hand auf den prallen Wasserbeutel links hinter dem Sa t tel, ergänzt durch eine gleich schwere Last auf der and e ren Seite.
    »Mögen deine Wasserbeutel niemals leer sein«, erw i derte ich. »Auf daß du immer Wasser hast.«
    »Reite nach Norden«, riet mir Ibn Saran.
    »Vielen Dank«, sagte ich und bohrte dem Tier die H a cken in die Flanken. Sand spritzte unter den Hufen auf, und ich lenkte die Kaiila nach Norden.
    Kaum war ich außer Hörweite der beiden Männer und in Deckung zwischen den Mauern der Oasengebäude, als ich die Zügel anzog.
    Ich blickte zurück und bemerkte hoch über mir im Mondlicht einen Pfeil mit einem Silberschweif. Das G e schoß stieg in den Himmel empor, wurde immer langs a mer, schien schließlich zu verharren und stürzte in anm u tigem Bogen zur Erde zurück. Das Mondlicht spiegelte sich funkelnd auf dem silbrigen Streifen.
    Ich kontrollierte die Pfoten der Kaiila und fand das Gesuchte an der rechten Vorderpfote. Ich entfernte den winzigen abgerundeten Wachsball, der von Schnüren an Ort und Stelle gehalten wurde. Innerhalb des Wachses, das sich beim Reiten durch die Körpertemperatur des Tiers bald aufgelöst hätte, fand ich eine Nadel. Ich roch daran; die Spitze war mit Kanda eingeschmiert, einem gefährlichen Gift, das aus den Bodenwurzeln des Kand a busches gewonnen wird. Ich wischte die Nadel ab, sä u berte sie mit einem Stück Tuch und warf Nadel und Tuch in einen Abfallhaufen.
    Dann kostete ich von dem Wasser. Wie erwartet – g e salzen. Das Wasser war nicht genießbar.
    Ich zog den Krummsäbel aus der Scheide. Die Waffe hatte ich noch nie gesehen. Ich untersuchte sie und fand die sorgfältig eingefeilte Stelle dicht unter dem Griff. Ich ließ die Waffe leicht in den Sand fallen; die Klinge brach am Griff ab. Ich versteckte Griff und Klinge in dem A b fallhaufen. Dann zog ich die Kaiila in den Schatten.
    Zwei Männer ritten vorbei – Ibn Saran und Hamid.
    Ich schüttete das Salzwasser in den Sand. Es war spät. Ich beschloß, mir für die Nacht eine Schänke zu suchen.

7
     
     
    In dieser Nacht schlief ich nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte, denn von Zeit zu Zeit

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