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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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war bleich.
    Jemand, der nicht aus der Tahari stammt, kann sich gar nicht vorstellen, wie schwerwiegend die Zerstörung einer Wasserstelle ist. Eine solche Tat gilt als ein unvo r stellbares Verbrechen, als die schlimmste Untat, die man in der Wüste überhaupt begehen kann. Sie übertrifft alles, was an feindlichen Handlungen begangen werden kann. Zweifellos würde sich innerhalb weniger Tage die Nac h richt verbreiten, daß die Aretai in der Oase der Zwei Krummsäbel einen Brunnen zerstört oder einen entspr e chenden Versuch unternommen hatten – und diese Nac h richt würde die Wüstenbewohner von Tor bis zum letzten turischen Handelsposten in Harnisch bringen. Dieser A n griff gegen die Bakahs in der Oase der Zwei Krumms ä bel, einen Vassallenstamm der Kavars, konnte den tot a len Krieg in der Tahari auslösen.
    »Die Kriegsboten sind bereits unterwegs«, fuhr der Händler fort.
    Die Männer in den zahlreichen Oasen und Nomade n bezirken und Kasbahs wurden damit zu den Waffen ger u fen. Der Wüstenkrieg stand bevor.
    Ein Brunnen war vernichtet worden.
    »Aber die Geschäfte müssen weitergehen«, sagte der Kaufmann. Er blickte zu Hassan empor. Seine Hand b e rührte Zinas Körper.
    »Seid ihr sicher, daß die Angreifer Aretai waren?« fragte ich den Händler.
    »Ja«, sagte er. »Sie haben sich keine Mühe gegeben, diese Tatsache zu verbergen.«
    »Worauf gründet sich eure Feststellung?« wollte ich wissen.
    »Aus welchem Stamm kommst du denn?« fragte er.
    »Dieser Mann ist Hakim aus Tor«, sagte Hassan. »Ich bürge für ihn.«
    »Die Agalschnur wies die Männer als Aretai aus«, sagte der Kaufmann. »Ebenso die Markierungen an ihren Sätteln. Und bei dem Angriff haben sie gebrüllt: ›Für Neun Brunnen und Suleiman!‹«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Wenn die Aretai den Krieg wollen – bis zur Vernic h tung des Wassers – dann sollen sie ihn bekommen«, sa g te der Kaufmann entschlossen.
    »Ich möchte noch vor dem Morgengrauen weiterre i ten«, bemerkte Hassan.
    »Natürlich«, sagte der Händler. »Was haben wir denn hier?« fragte er und betrachtete Zina. Dann wandte er sich an zwei seiner Männer. »Bringt die Packkaiila in meinen Hof und breitet die Waren aus.«
    Hastig führten sie seinen Befehl aus.
    »Das Brandzeichen des Mädchens ist frisch«, sagte der Händler lächelnd.
    »Das ist wahr«, sagte Hassan.
    »Zweifellos hast du ihr selbst das Eisen aufgedrückt.«
    »Ja«, sagte Hassan.
    »Ausgezeichnete Arbeit«, fuhr der Händler fort. »Du hast eine sichere Hand.«
    Das Mädchen wimmerte.
    »Ich habe schon viele Frauen gebrandet.«
    Die Hände des Kaufmanns machten sich geschickt an dem Mädchen zu schaffen und erkundeten ihre körperl i chen Qualitäten. Auf ähnliche Weise beschäftigte er sich mit Tafa, der anderen Gefangenen.
    »Bringt sie ins Haus«, sagte er schließlich zu Hassan. »Ich werde die beiden schätzen und mache dir ein Ang e bot.«
     
    »Mehr, ihr Herren?« fragte das Mädchen, das neben dem niedrigen Tisch kniete. Die Platte war kunstvoll mit Temholz eingelegt. Die Sklavin trug eine lange rote Se i denweste, die vorn von einem einzigen Haken zusa m mengehalten wurde; dazu einen durchsichtigen rotseid e nen Chalwar, der ihr tief auf der Hüfte saß.
    »Nein, Yiza, du kannst dich zurückziehen«, sagte der Kaufmann.
    »Jawohl, Herr«, sagte sie leise.
    Sie senkte den Blick, ergriff das Tablett mit dem schwarzen Wein und den Zuckersorten, erhob sich anm u tig, machte einige Schritte rückwärts, drehte sich um und verließ den Raum.
    »Die Zerstörung eines Brunnens«, sagte der Kau f mann, »ist ein geradezu unvorstellbares Verbrechen.«
    Keiner von uns antwortete ihm, ebensowenig wie Ha s san. Er hatte recht. Vorhin, nachdem wir die Verhan d lungen abgeschlossen hatten und Hassan seine Beute – Sklavinnen und andere Dinge – günstig losgeworden war, hatten wir uns von ihm zu dem zerstörten Brunnen führen lassen, obwohl das zuerst nicht in unserer Absicht gelegen hatte. Im Fackelschein schufteten dort die Mä n ner. Mit Ledereimern an langen Seilen bemühten sie sich, Steine und Sand aus dem Schacht zu holen.
    Bei diesem Anblick hatte Hassan die Fäuste geballt. Anschließend hatten wir uns in das Haus des Kaufmanns zurückgezogen, um schwarzen Wein zu trinken. Es w a ren noch zwei Ahn bis zum Morgengrauen.
    Die verschiedenen Beutestücke erbrachten insgesamt elf Tarnscheiben aus Ar und vier aus Turia. Seinen neun Männern hatte Hassan jeweils eine Tarnscheibe aus

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