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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Kopfhaut gestanden. Nur dieser Teil des Rätsels schien bisher gelöst zu sein. Abdul – das war der kleine Wasserverkäufer in Tor, ein unwichtiger Mann, der vermutlich für die Kurii gearbe i tet hatte. Sie mußten ein Interesse daran haben, mich von der Tahari fernzuhalten. Doch während dieses Problem gelöst zu sein schien, wußte ich nicht, wer die Warnung geschickt hatte. Offen blieb auch die Frage nach dem unsichtbaren Kur, der in der Oase der Neun Brunnen in meine Zelle eingedrungen war, ohne mich zu töten. Das Wesen war schwer verwundet worden; Ibn Saran hatte mir mitgeteilt, er hätte das Ungeheuer anschließend get ö tet. Es blieben noch viele Fragen offen.
    »Wir reisen morgen früh weiter«, sagte Hassan zu mir und streckte sich. »Hier scheint der Stahlturm unbekannt zu sein.«
    In der Tat schien es sich in der Oase des Roten Felsens noch nicht herumgesprochen zu haben, daß eine Gruppe Aretai vor einigen Tagen die Bakah-Oase der Zwei Krummsäbel angegriffen haben sollte. Niemand sprach davon. Wäre der Zwischenfall bekannt gewesen, hätte man ihn sicher gründlich diskutiert. Offenbar wußte in der breiten Bevölkerung niemand davon. Wären wirklich Aretai dafür verantwortlich gewesen, hätte sich die Oase auf Vergeltungsmaßnahmen der Kavars vorbereitet.
    Im Grunde war es nicht ungewöhnlich, daß die Wü s tenbewohner am Roten Felsen noch nichts von dem A n griff wußten – die Nachricht war noch nicht in diesen entlegenen Winkel der Tahari vorgedrungen. Da die Oase der Schlacht am Roten Felsen unter der Verwaltung der Tashid stand, eines Vasallenstammes der Aretai, stand natürlich nicht zu erwarten, daß ein Bakah oder ein and e res Mitglied der Kavargemeinschaft einen Freun d schaftsbesuch machte und die Neuigkeit überbrachte – im Gegenteil. Die Kavars würden es darauf anlegen, die von den Aretai beherrschten Gebiete zu meiden, bis man zumindest eine ausreichend große Streitmacht beisa m men hatte, die den Aretai und ihren Verbündeten mit Waffengewalt die Aufwartung machen konnte.
    »Ich bin erschöpft«, sagte Hassan. »Ich gehe zu Bett.« Alyena hatte er bereits nach oben geschickt. Seine Mä n ner wohnten ebenfalls im Obergeschoß. »Wie spät ist es?« fragte er und sah sich um.
    Einer der Schänkenjungen saß auf einer Bank in der Nähe der großen zylindrischen Sanduhr. Er warf einen Blick auf die Anzeige. »Die neunzehnte Stunde durch«, sagte er und gähnte. Er mußte bis zur zwanzigsten Stunde aufbleiben, der goreanischen Mitternacht. In jenem A u genblick war es seine Aufgabe, die Uhr zu wenden. Erst dann durfte er ebenfalls schlafen gehen.
    »Sind die Herren mit meinem Haus zufrieden?« e r kundigte sich der Schänkenwirt.
    »Ja«, erwiderte Hassan und hob den Kopf. »Es kehren Soldaten zurück.«
    Ich spitzte die Ohren. Mir war kein Geräusch aufgefa l len. Offenbar hatte er die leichten Vibrationen mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte wahrgenommen.
    Erst nach einigen Sekunden vernahm ich das Dröhnen galoppierender Kaiila.
    »Von uns sind keine Soldaten unterwegs«, sagte der Wirt.
    Hassan sprang auf und warf dabei den Tisch um. Mit riesigen Sätzen rannte er die Treppe hinauf und ve r schwand im Obergeschoß.
    »Geh nicht an die Fenster!« rief ich.
    Doch schon hatte der Wirt die Fensterläden geöffnet. Ich hörte Hassan oben brüllen Schritte trappelten. Der Wirt wandte sich mit bleichem Gesicht in meine Ric h tung; im nächsten Augenblick sank er zu Boden, wobei er den Schaft des Pfeils abbrach, der in seiner Brust steckte.
    »Kavars über alles!« brüllte eine Stimme.
    Ich hastete zum Fenster und stach mit dem Krumms ä bel nach einer Gestalt im Burnus, die sich draußen zu schaffen machte. Ein Schrei ertönte, der Schatten zuckte zurück, verschwand in der Dunkelheit. Ich hob die Arme, um die Läden zu schließen. In der gleichen Sekunde bohrten sich zwei Pfeile tief in das Holz; Splitter trafen mich schmerzhaft an der Wange. Doch schon hatte ich die Läden zugezogen und gesichert; ein dritter Pfeil boh r te sich halb durch das Holz. Der Schänkenjunge stand neben der Sanduhr und sah sich verzweifelt um. Wir hö r ten die Pfoten der Kaiila, vernahmen ihr Quieken, ihr heftiges, zischendes Atmen. Ich hörte einen Mann au f schreien. Irgendwo zersplitterte eine Tür; das Geräusch schien allerdings nicht aus dem Wirtshaus zu kommen.
    »Kavars über alles!« brüllte einer der Angreifer.
    »Nach oben!« rief Hassan. »Auf das Dach!«
    Ich eilte die Treppe hinauf,

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