GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Kämpfen aus dem Wege. Einmal hasteten vier Tashid-Soldaten an uns vorbei.
Als wir durch eine schmale Gasse blickten, entdeckten wir auf der Straße am anderen Ende Berittene, die mi t einander kämpften. Etwa zehn Tashid-Soldaten gingen auf Kaiilarücken gegen einen Stoßtrupp der Angreifer vor. Doch die Männer wurden mit Lanzen zurückg e drängt; die Übermacht der Angreifer war zu groß. U n barmherzig verfolgt ergriffen sie die Flucht. Die purpu r gelb gekleideten Reiter setzten den Verteidigern nach. Ich erblickte Tarna, die sich im Sattel aufgerichtet hatte und ihre Eskorte säbelschwenkend zum Angriff trieb, ehe sie sich selbst der Jagd anschloß.
»Wer seid ihr?« rief eine Stimme.
Wir fuhren herum.
»Sleen der Aretai!« brüllte der Mann. Der Kaiilareiter trieb sein Tier an. Wir bremsten seine Attacke mit uns e ren Kaiila ab. Die Tiere quiekten und ächzten. Da wir im Sattel saßen, vermochte keiner von uns einen gezielten Schlag zu landen. Der Mann stieß einen Wutschrei aus, zog sein Tier zurück und floh in die Dunkelheit – ein g e schicktes Wendemanöver. Gegen unsere Übermacht hätte er wahrscheinlich nicht viel ausrichten können.
»Der ist uns entwischt«, stellte ich fest.
»Es gibt andere«, meinte Hassan.
Sekunden später erreichten wir eine hohe Mauer aus rotem Lehm. Vor dieser Mauer standen sechs Angreifer; vier hatten die Krummsäbel gezogen.
An der Wand knieten vier nackte Mädchen von exqu i siter Schönheit. Sie hatten die Hände über die Köpfe e r hoben und wurden von vier Männern bewacht, während zwei Anstalten machten, die Gefangenen zu fesseln.
»Tal«, sagte Hassan höflich.
Die Angreifer wirbelten herum. Sie trugen Kleidung und Agal der Kavars. Die Sättel der in der Nähe ang e bundenen Kaiila schienen ebenfalls kavarischer Herkunft zu sein.
Die sechs Männer griffen uns an, wobei sich die be i den anderen, die erst noch ihre Waffe ziehen mußten, im Hintergrund hielten. Als sie uns schließlich erreichten, lagen die vier anderen bereits in ihrem Blut. Da wichen sie zögernd zurück, machten kehrt und ergriffen die Flucht. Wir verzichteten darauf, sie zu verfolgen.
Die Mädchen veränderten ihre Stellung nicht. Sie wagten es nicht einmal, den Kopf zu drehen.
Hassan küßte ein Mädchen auf den Hals. »Oh!« rief sie.
»Seid ihr Sklavinnen?« fragte er.
»Nein!«
»Dann lauft in die Wüste«, sagte Hassan.
Geduckt drehten sie sich um und versuchten ihre Bl ö ße zu bedecken.
»Aber wir sind nackt!« rief eine.
»Lauft schon!« rief Hassan und versetzte einer hü b schen Brünetten einen Schlag mit der flachen Klinge.
»Oh!« riet sie und rannte davon. Die anderen folgten ihr und waren gleich darauf in der Dunkelheit ve r schwunden.
Wir lachten.
»Hübsche Geschöpfe«, meinte Hassan. »Vielleicht hätten wir sie behalten sollen.«
»Vielleicht«, sagte ich. »Aber dies ist kaum der richt i ge Augenblick, sich ein paar Sklavinnen zuzulegen.«
»Außerdem waren sie zu jung«, meinte Hassan. »In zwei Jahren sind sie etwas reifer für das Sklavenleben.«
»Sollen andere ihren Spaß mit ihnen haben«, sagte ich.
Er zuckte die Achseln. »Es gibt immer genug junge schöne Mädchen.«
»Das stimmt.«
Er betrachtete unsere toten Gegner im Licht der Mo n de und einer Fackel an der Mauer gegenüber.
»Hier«, sagte Hassan und kniete neben einem der T o ten nieder. Ich ging zu ihm. Hassan streifte den linken Ärmel empor.
»Ein Kavar«, sagte ich. Auf dem Unterarm schimme r te der blaue Krummsäbel.
»Nein«, widersprach Hassan. »Schau mal. Die Spitze des Säbels krümmt sich nach innen, zum Körper hin.«
»Na und?«
»Der Krummsäbel der Kavars«, erklärte er, »deutet nach außen, weg vom Körper, zum Gegner.«
Ich sah ihn an.
Lächelnd hob Hassan seinen linken Ärmel. Verblüfft sah ich das Zeichen auf seinem linken Unterarm.
»Dies«, sagte Hassan lächelnd, »ist der Krummsäbel der Kavars.«
Wie er gesagt hatte, deutete die Spitze vom Körper weg.
»Du bist ein Kavar«, sagte ich.
»Natürlich«, sagte Hassan.
Wir fuhren herum. Wir hatten ein leises Geräusch ve r nommen. Wir standen im Zentrum eines Ringes aus pu r purgekleideten Kaiilareitern. Lanzen waren auf uns g e richtet, drängten uns zur großen Mauer. Pfeile zielten auf unsere Herzen.
»Da sind sie«, sagte der Mann, mit dem wir vorhin in der Gasse gekämpft hatten.
»Sollen wir sie umbringen?« fragte der Mann.
»Hebt die Köpfe«, sagte das Mädchen.
Wir
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