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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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dient die Beziehung eines Vasallenstammes zu seinem führenden Stamm mehr dem Frieden als jedes andere System. Es mag als glücklicher Umstand angesehen we r den, daß es ein solches Arrangement gibt, denn die Mä n ner der Tahari sind wie alle Goreaner äußerst stolz und leicht zu kränken.
    Sie fühlen sich rasch in ihrer Ehre angegriffen. Auße r dem haben sie Freude am Kämpfen und bedürfen nur des geringsten Vorwands, um mit gelockerten Krummsäbeln in den Sattel zu steigen. Schon das Gerücht über eine Beleidigung kann schlimme Folgen haben. Ein guter Kampf, so habe ich manchen Mann aus der Tahari b e geistert sagen hören, rechtfertigt jede Konsequenz. A b schließend sollte ich vielleicht noch sagen, daß der Grund für Hammarans Vorstoß zum Roten Felsen vor siebzig Jahren nicht mehr bekannt ist, weder bei den Ar e tai noch bei den Tashid. Die Ursache des Krieges ist ve r gessen, doch die Heldentaten der Auseinandersetzung werden noch heute an den Lagerfeuern erzählt.
    »Wir übernachten hier«, sagte Hassan und zügelte se i ne Kaiila vor einem Wirtshaus. Wir stiegen ab und b e freiten die Tiere von Sätteln und Lasten. Jungen kamen herausgeeilt und führten unsere Kaiila in die Ställe. Zwei von Hassans Männern gingen mit, um sich zu überze u gen, ob die Tiere auch wirklich gut versorgt wurden. E i ner von Hassans Kämpfern half Alyena beim Absteigen. Sie machte einige schnelle Schritte und kniete neben Hassan nieder.
    Wir sammelten Sättel, Vorräte, Wasserbeutel und son s tige Besitztümer ein. Jeder Mann trug seinen eigenen Sa t tel. Sättel haben in der Tahari einen besonderen Wert, und jeder Reiter kümmert sich um seine Kaiilaausr ü stung. Die Nomaden nehmen die Sättel abends mit ins Zelt.
    Das Wasser, das wir mitgebracht hatten, wurde nicht etwa fortgeschüttet, sondern mußte nach dem ung e schriebenen Gesetz der Tahari in die Zisterne der Tave r ne entleert werden. Auf diese Weise wird das Wasser einer vernünftigen Verwendung zugeführt und erspart den Helfern der Schänke unnötige Wassertransporte von den Brunnen der Oase. Beim Verlassen der Oase füllt eine Karawane ihre Wasserbeutel natürlich nicht im Ha u se, sondern am öffentlichen Brunnen.
    Hassan trug seinen Sattel und andere Besitztümer über der Schulter und betrat das Wirtshaus. Seine Männer, Alyena und ich folgten ihm.
    Die Sklavin, die einen Wasserbeutel trug, wurde von einem der Schänkenjungen zur Zisterne geführt. Die Männer, die ebenfalls Wasser auf dem Rücken trugen, folgten ihr.
    »Hast du in letzter Zeit von einem Stahlturm reden h ö ren?« wandte sich Hassan an den Schänkenwirt.
     
    Wie sich herausstellte, hatte niemand von einem so sel t samen Gebilde gehört – niemand konnte sich einen Stah l turm in der Wüste vorstellen.
    Dieser Umstand bekümmerte Hassan natürlich, und auch ich freute mich nicht gerade, denn die Oase der Schlacht am Roten Felsen war in östlicher Richtung die letzte große Oase. Die nächste wichtige Niederlassung befand sich fast zweitausend Pasang entfernt, am Rande des gefürchteten Dünengebietes. Natürlich gibt es auch im Dünenland Oasen, die aber klein und selten sind und oft mehr als zweihundert Pasang voneinander entfernt liegen, sie sind nicht leicht zu finden; im welligen D ü nengebiet kann es passieren, daß man ahnungslos in zehn Pasang Entfernung an einer Oase vorbeireitet, ohne eine Spur davon zu entdecken. Außer den Salzkarawanen wagt sich kaum jemand in das Dünenland. Die Handel s karawanen halten sich mehr an die westlichen oder an den fernen östlichen Rand der Tahari; wer keinen wicht i gen Grund hat, meidet das Gebiet der gefährlichen D ü nen.
    Hassan und ich zweifelten eigentlich nicht daran, daß der rätselhafte Stahlturm, wenn es ihn überhaupt gab, im Dünenland zu finden sein mußte. Wenn das nicht der Fall war, hätte irgendein Nomade oder Kaufmann, irgendein Schänkenwirt oder Treiber sicher davon gehört. Stand der Turm jedoch im Dünenland, mochte er sich tausend Jahre dort befinden, ohne jemals entdeckt zu werden.
    Die Kurii hatten die Sklavenflüge von der Erde nach Gor eingestellt. ›Gebt Gor auf‹, das war das Ultimatum, das dem Sardargebirge gestellt wurde. Ein einsamer Kur war gefangengenommen worden – sein Ziel lag vermu t lich im Dünengebiet. Auf einem Felsen war eine Inschrift entdeckt worden: ›Vorsicht vor dem Stahlturm‹. Und bei Samos in Port Kar war ein Botenmädchen aufgetaucht: ›Vorsicht vor Abdul‹ hatte auf ihrer

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