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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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deutete auf die Tiere. »Haltet euch bereit, das Tor zu öffnen«, sagte er dann zu zwei Kameraden, die sich links und rechts vom Durchgang postierten. Jeder sollte einen der Balken herausziehen.
    »Was soll aus euch werden?« fragte der Mann.
    »Hassan!« rief Alyena. »Hassan!«
    Einer mußte aufpassen, um den günstigsten Auge n blick für die Flucht abzupassen, ein zweiter mußte das Signal weitergeben.
    »Hassan!« rief Alyena von unten.
    Ich lächelte vor mich hin. Sie wagte es, den Namen i h res Herrn auszusprechen – ein Verstoß, für den einer Sklavin Strafe drohte. Sie durfte Hassan nur mit ›Herr‹ anreden. Ich nahm an, daß Hassan sie später für dieses Vergehen zur Rechenschaft ziehen würde.
    Er hatte die Hand gehoben. Mit gesenktem Kopf star r te er über den Dachrand. Ich hörte eine Gruppe Kaiilare i ter vorbeigaloppieren.
    Im nächsten Augenblick senkte er die Hand.
    »Los!« brüllte ich.
    Die Balken wurden herausgezogen, die beiden Torfl ü gel schwangen auf. Den Tieren wurden die Burnusse von den Köpfen gerissen. Mit wilden Sätzen galoppierten die Kaiila aus dem brennenden Stallhof in die plötzlich e r leuchtete Straße.
    Wir hörten lautes Geschrei.
    In Sekundenschnelle waren die Kaiila und ihre Reiter verschwunden.
    »Zwei gesattelte Kaiila sind zurückgeblieben!« rief ich Hassan zu. »Beeil dich!«
    »Nimm eine!« rief er. »Flieh! Es ist noch Zeit. Flieh!«
    Doch ich kam seiner Aufforderung nicht nach. Statt dessen trat ich zu ihm an den Rand des Dachs.
    Eine weitere Gruppe Kaiilareiter galoppierte am G e bäude vorbei. Wir behielten die Köpfe unten.
    »Willst du nicht mitkommen?« fragte ich.
    »Flieh!« flüsterte er. »Nein, warte!« rief er.
    Im nächsten Augenblick erschienen elf Reiter unter uns in der Straße, sie trugen weite purpurgelbe Burnusse.
    »Tarna!« brüllten Stimmen. »Tarna!«
    Die Reiter zügelten ihre Tiere fast unmittelbar unter uns. Mehrere andere Angreifer verhielten ihre Tiere hi n ter der Gruppe.
    »Tarna!« rief jemand.
    Die Anführerin der Reiter stellte sich in den Steigb ü geln auf und sah sich auf dem Schlachtfeld um.
    Offiziere erstatteten Bericht. Befehle wurden ausgeg e ben, Männer ritten wieder davon. Die Anführerin, eine schlanke, anmutige, vitale Gestalt, stand in den Steigb ü geln und schwenkte einen Krummsäbel.
    »Die Brunnen?« fragte ein Mann.
    »Zerstört sie!« befahl Tarna.
    Der Mann galoppierte davon, gefolgt von einem Re i terschwarm. Die Anführerin setzte sich wieder in den Sattel. Ihr Burnus wehte im Wind. Die geschwungene Klinge lag quer über dem Sattelknopf.
    »Vernichtet die Palmen, brennt die Gebäude nieder!« befahl sie.
    »Jawohl, Tarna«, sagten die Offiziere, zogen ihre Kai i la herum und kehrten zu ihren Männern zurück.
    Das Mädchen sah sich um und galoppierte mit ihrer Kaiila zur Kasbah davon. Ihr folgten die zehn Reiter, die offenbar ihre Eskorte bildeten.
    »Hol deine Kaiila«, sagte Hassan eindringlich. »Flieh!« Es war heiß auf dem Dach. Die Schänke unter uns brannte lichterloh; rechts von uns züngelten die er s ten Flammen durch das Dach.
    »Kommst du nicht mit?« fragte ich.
    »Im Augenblick halte ich es für wichtiger, mir einen dieser Kavars aus der Nähe anzuschauen.«
    »Ich komme mit«, sagte ich.
    »Wir haben nicht einmal das Salz geteilt«, sagte er.
    »Ich begleite dich«, sagte ich.
    Er sah mich einige Sekunden lang an. Dann schob er den Ärmel über seiner rechten Hand hoch. Ich drückte die Lippen auf seinen rechten Handrücken und schmec k te den salzigen Schweiß. Ich reichte ihm meinen rechten Handrücken, und er legte Lippen und Zunge dagegen.
    »Verstehst du, was das bedeutet?« fragte er.
    »Ich glaube schon.«
    »Folge mir«, sagte er. »Wir haben eine Aufgabe, Br u der.«
    Hassan und ich sprangen vom Dach, das bereits tei l weise in Flammen stand, und landeten im Stallhof. Zwei Kaiila warteten dort auf uns – sie tänzelten unruhig hin und her, nervös gemacht durch die Decken vor ihren A u gen und den Rauch. An den Zügeln führten wir sie aus dem Hof und nahmen ihnen den Kopfschutz ab. An einer Wand lehnte die Leiche eines Schänkenjungen, von einer Lanze an die Wand genagelt. Die zwanzigste goreanische Stunde mußte längst vorbei sein, doch die Sanduhr war nicht umgedreht worden. Die Bestien verschonten auch Kinder nicht. Wir hörten das Dach der Schänke einstü r zen. In der Ferne gellte Geschrei auf. Wir führten die Tiere durch die Straßen der Oase. Zweimal gingen wir

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