GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
gehorchten.
»Tarna?« fragte er.
»Nein«, sagte sie. »Die beiden sehen ansprechend aus und sind kräftig. Sie sind nicht uninteressant. Macht sie zu Sklaven.«
»Jawohl, Tarna«, sagte der Mann.
»Der da«, sagte das Mädchen und sah mich gelassen an. »Entkleidet ihn und fesselt ihn an meinen Steigb ü gel.«
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Prustend ließ ich mich auf den Rücken rollen.
Ich fühlte mich wohl. Die Wassertemperatur war vie l leicht ein wenig hoch, außerdem war das Wasser parf ü miert. Doch ich hatte nichts dagegen. Seit meinem letzten Bad waren Wochen vergangen. Ich wußte die Gas t freundschaft zu schätzen im männlichen Serail in der Kasbah Tarnas, der Banditenführerin der Tahari.
»Beeil dich, Sklave«, sagte das große dunkelhaarige Mädchen in dem knöchellangen weißen Gewand. »Die Herrin erwartet dich bald.« Sie hielt mir vier schneewe i ße Handtücher hin. Auf der anderen Seite sortierte ein zweites Mädchen Badeöle in ein Gestell. Sie hatte mich von oben bis unten damit eingerieben, ehe ich mich im zweiten und tieferen Becken abspülen durfte. Es war sehr angenehm im Wasser. Ich wollte noch nicht wieder hi n aus.
Hassan, der ein kurzes weißseidenes Kleidungsstück trug, saß mit untergeschlagenen Beinen in der Nähe. »Dir scheint es ja wieder ganz gut zu gehen«, sagte er zu mir.
»Ist deine Herrin hübsch?« fragte ich das dunkelhaar i ge Mädchen.
»Komm heraus und trockne dich ab«, sagte sie.
Vor vier Tagen, bei Morgengrauen, verließ Tarna an der Spitze ihrer Männer die Oase der Schlacht am Roten Felsen. Nur die Zitadelle, die Kasbah, hatte dem Angriff widerstanden. Sämtliche Palmenhaine waren verwüstet worden, die Gärten vernichtet, vier der fünf öffentlichen Brunnen zugeschüttet. Den letzten Brunnen hatten die Oasenbewohner allerdings zu energisch verteidigt. Die Streitmacht der Angreifer hatte aus vier- bis fünfhundert Reitern bestanden. Als sie den Roten Felsen verließen, waren ihre Kaiila mit Beute schwer beladen. Etwa vie r zig Sklavinnen wurden mitgenommen, außerdem zwei männliche Sklaven – Hassan und ich. Als Tarna die Oase der Schlacht am Koten Felsen verließ, hoch aufgerichtet im Sattel, ohne sich umzusehen, war ich nackt neben ihr hergetrabt; eine Kette führte von meinem Hals zu ihrem Steigbügel. Hassan taumelte ähnlich angebunden neben dem Tier eines Offiziers her. Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel, und der Sand war noch nicht allzu heiß, als wir die Beutewagen der Angreifer erreichten, die in der Wüste stehengeblieben waren. Hassan und ich wurden gefesselt und mit einer Sklavenhaube versehen in ein Gefährt verladen. Die Sklavinnen bekamen ebenfalls eine Kapuze übergestreift. Tarna, die Banditenführerin der Tahari, wollte den Standort ihrer Kasbah geheimha l ten. Heute früh, kurz nach Beginn des Morgengrauens, waren wir vor der Kasbah eingetroffen. Daraufhin hatte man mich und die anderen Gefangenen wieder aus den Wagen geholt. Man nahm uns die Hauben ab und kettete uns wieder an den Steigbügeln fest. So sollten wir in die Stadt einmarschieren, damit die Bewohner und Soldaten der Kasbah sich die Beute aus der Nähe anschauen kon n ten. Zugleich wurden die Planen der Wagen zurückg e schlagen, damit die erbeuteten Schätze sichtbar waren.
Aus der Kolonne der Kaiilareiter wurde mit Spiegeln ein Signal gegeben. Daraufhin stieg über der Kasbah ein Siegeswimpel empor. Das Tor schwang auf. Plötzlich gab Tarna ihrer Kaiila die Sporen. Die Kette versetzte mir einen schmerzhaften Ruck. Ich wurde von den Füßen gerissen und durch Unterholz und Staub geschleift, w o bei ich mich immer wieder im Kreise drehte. Etwa hu n dert Meter weit ritt die Banditenführerin, ehe sie ihre Kaiila zügelte. »Hast du Kräfte? Kannst du laufen?« fra g te sie.
Ich sah sie an – hustend, staubbedeckt, zerkratzt.
»Hoch mit dir!« sagte sie, und ihre Augen blitzten über dem purpurnen Schleier. »Ich werde dich das Kri e chen lehren.« Mühsam rappelte ich mich wieder auf. Langsam ritt sie an, ließ die Kaiila im großen B o gen im Schritt gehen und erhöhte langsam das Tempo.
»Ausgezeichnet!« rief sie.
Ich war immerhin ein Angehöriger der Kriegerkaste. Und unter Kriegern hatte ich als wendig und kräftig g e golten. Sie erhöhte das Tempo. Mein Herz klopfte; ich rang nach Atem. Mehr als einen Pasang weit ließ sie mich durch die Wüste laufen.
»Unglaublich!« lachte sie und spornte ihre Kaiila noch mehr an, so daß ich erneut von den Füßen gerissen und
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