GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
richtig, als hätte ich sie erwartet. Dabei kannte ich gar keinen Belisarius.
»Wie lauten die Befehle meines Herrn Belisarius?« fragte ich.
»Ganz einfach«, sagte die Stimme. »Mach mir aus den Kugeln ein Halsband!«
»Ja, Herr.«
Und meine Hände griffen nach den Schnüren auf dem Tisch, griffen in die Schalen mit den winzigen Perlen. Unmittelbar danach erwachte ich. Ich verstand den Traum nicht. Vorsichtig streckte ich die Hand aus. Ich lag nicht auf glatten Kacheln. Meine Hand ertastete Stroh und Holz und eine Stahlstange. Es war nur ein Traum. Hellwach lag ich da und blickte zu den Stäben über mir auf. Die Monde leuchteten hell am Himmel. Langsam richtete ich mich auf. Ich war nicht in einem Palast, so n dern in einem Käfig in Tabukfurt. Vorsichtig blickte ich hinaus. Das Käfigdach befand sich wenige Zoll über meinem Kopf. Ich umklammerte die Gitterstäbe. Im nächsten Augenblick schrie ich erschrocken auf. Bran Loort grinste mich von draußen an. Die anderen Mä d chen wälzten sich unruhig herum, wachten aber nicht auf. Der Jüngling starrte mich an.
»Ich werde Anführer von Tabukfurt sein«, flüsterte Bran Loort. »Und wenn es soweit ist, gibt Melina dich an mich!«
Und er verschwand.
Ich kauerte mich im Stroh zusammen. Mein Körper zitterte.
Seit zwanzig Tagen war ich nun schon Sklavin in Tabu k furt. Die Hacke in meiner Hand besaß einen etwa sechs Fuß langen Stiel. Das eigentliche Werkzeug besteht aus schwerem Eisen und ist an der Schneide etwa sechs Zoll lang, schräg zum Stiel zulaufend, wo das Metall mit e i nem Holzstück festgekeilt ist.
Ich war zu klein, um mit einem solchen Gerät richtig umzugehen. Zum wiederholten Male richtete ich mich auf und hielt mir den Rücken. Dann legte ich die Hand über die Augen.
Auf der Straße von Tabukfurt erblickte ich den Karren Tup Löffelhändlers, des Wanderhausierers aus der G e gend. Mit gebeugtem Kopf hing er zwischen den Deic h seln und zog sein Fahrzeug hinter sich her.
Mit schmutzigem Finger fuhr ich mir zwischen Han f kragen und Hals entlang, wischte Schweiß und Schmutz fort. Das Seil schabte auf meiner Haut, doch ich mußte es tragen. Es war das Zeichen meiner Sklaverei.
Der Arbeitstag beginnt vor Anbruch der Dämmerung. Melina kommt zu uns und öffnet die Schlösser des K ä figs. Wir steigen ins Freie und knien mit gesenkten Kö p fen vor ihr. Sie ist unsere Herrin.
Verr müssen gemolken werden, Vulo-Eier sind einz u sammeln, den Sleen müssen wir Wasser und Fleisch vo r setzen, die Käfige bedürfen der Reinigung.
Wenn der Vormittag halb herum ist, kehren wir zur Hütte des Thurnus zurück, wo uns Schüsseln voller Brei erwarten. Nach Art der Bauernsklavinnen knien wir d a bei am Boden und dürfen nicht die Hände benutzen.
Nach dieser Mahlzeit müssen wir Wasser schleppen, Holz sammeln oder auf den Feldern schuften. Mannigfa l tig und anstrengend sind die Arbeiten, die eine Bauer n sklavin aufgebürdet bekommt. Zuweilen kommen die jungen Heißsporne aus dem Dorf auf die Felder und tre i ben ihre albernen Späße mit uns – wir sind nur Sklavi n nen und dürfen uns nicht wehren.
Jeder Knochen im Leibe tat mir weh.
Vor zehn Tagen hatte mich Thurnus sogar zum Pfl ü gen eingesetzt. Er besaß keine Bosk, da Mädchen billiger waren. Bei dieser Gelegenheit bekam ich zum erstenmal seit meiner Ankunft auf Gor die Peitsche zu spüren.
Zusammen mit den anderen Mädchen war ich vor die Pflugschar gespannt worden. Langsam, vorgebeugt, mit einsinkenden Füßen – so hatten wir uns mit voller Kraft ins Geschirr gestemmt. Der Pflug begann sich langsam zu bewegen. Schon nach wenigen Metern hatte ich das Gefühl, sterben zu müssen. Es würde sicher keiner me r ken, wenn ich mir nicht mehr größte Mühe gab! Im gle i chen Augenblick spürte ich die Peitsche, einen einfachen Lederriemen, der auch für Boskgespanne verwendet wird. Sie knallte wie ein Gewehrschuß und berührte me i ne Schulter wie eine heiße Schlange.
»Komm Dina, streng dich mehr an!« befahl Thurnus.
»Jawohl, Herr!« rief ich und stemmte mich wieder ins Geschirr. Seine Stimme hatte nicht zornig geklungen. Mein Rücken fühlte sich an, als wäre er mit einem gl ü henden Draht in Berührung gekommen.
Mit diesem Peitschenschlag eröffnete sich für mich eine neue abgrundtiefe Dimension meines Leibeigene n daseins auf Gor. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als zu tun, was mein Herr von mir verlangte. Trotzdem da u erte es keine Stunde, bis ich vor dem Pflug
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