GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Hof hob Borchoff den Kopf. Rask aus Treve hob die Hand und grüßte ihn – ein Gruß zwischen Kri e gern. Das Tor war offen. Borchoff und seine Männer w a ren zwar gefesselt, doch sie konnten sich in Sicherheit bringen.
Dann blickte Rask aus Treve in die Runde und verg e wisserte sich mit schnellem Blick, daß bei den Männern und Tieren alles in Ordnung war.
Der Soldat hob mich in die Höhe und schob mich mit den Füßen voran durch eine lukenähnliche Öffnung in den Tarnkorb. Zuletzt drückte er meinen Kopf nach u n ten und zwängte mich auf diese Weise zwischen die a n deren Mädchen. Ich hockte mich hin, konnte mich kaum bewegen. Ich blickte hoch und sah, daß die Tür geschlo s sen und zugeschnürt wurde. Ich kniete. Aufrecht stehen konnten wir in dem Korb nicht. Acht Mädchen waren in dem Korb gefangen, außerdem hatte man darin Seide n ballen und Gold verstaut.
»Ho!« rief Rask von Treve.
Ich legte den Kopf an die Außenwand des Korbes.
»Ho!« antworteten die Männer aus Treve.
Der Mann, der mich in den Korb gesteckt hatte, stieg mit schnellen Bewegungen in den Sattel seines Tarn; die Leinen des Korbes führten zu den Steigbügeln des V o gels. Schwang sich der Vogel in die Luft, wurde der Korb ebenfalls mit angehoben. Der Tarnkämpfer wartete nur noch auf das Signal zum Abflug.
»Ho!« rief Rask aus Treve und zog am ersten Zügel seines Tarn.
»Ho!« antworteten seine Männer.
Der Tarn breitete die mächtigen Flügel aus und b e gann sie heftig zu bewegen. Die Spannweite dieser Fl ü gel mochte dreißig Fuß und mehr betragen. Der riesige Tarn verließ mit einem lauten Schrei die Mauern von Turmussteine. Die anderen Tiere folgten. Obwohl uns das Geflecht des Korbes schützte, spürten wir den Luf t zug. Wäre jemand auf der Mauerbrüstung zurückgebli e ben, hätten ihn die Windstöße vermutlich in die Tiefe geschleudert.
Einen Augenblick lang passierte gar nichts, dann strafften sich die Korbseile. Unser Tarnflieger zerrte den Korb über den Rand, gewann an Höhe, übersprang die Mauern der Burg und folgte den anderen. Als der Korb von der Mauer herab in den Hof zu stürzen schien, schrien wir alle auf, aber schon pendelten wir unter dem Tarn und fühlten uns in die Höhe geschwungen, als sol l ten wir zu den Monden Gors geschleudert werden.
Turmussteine blieb brennend unter uns zurück.
13
Die Sklaventunika wurde mir vom Leib gerissen. Ich schrie auf.
»Auf den Block mit dir, Sklavin!« befahl der Mann.
»Ja, Herr«, antwortete ich. Ein Peitschenstiel trieb mich zur Eile an.
Ich betrachtete die ausgetretenen Stufen, die spirale n förmig nach oben führten. Dann schaute ich zu den and e ren Mädchen hinüber, zu denen auch Sulda und Tupa gehörten. Sucha und andere waren bereits verkauft wo r den.
Es waren zwanzig Stufen bis zum Sklavenblock.
Mein Haar war länger als auf der Erde, da ich es hier noch nicht geschnitten hatte. Es reichte mir bis zu den Schulterblättern.
Den turischen Kragen trug ich nicht mehr. Ein män n licher Sklave hatte ihn mir abgefeilt. Auch befand sich die Spange Rasks aus Treve nicht mehr an meinem Ohr. Noch vor Morgengrauen war ich im Lager eines Skl a venhändlers dicht vor Ar verkauft worden. Fünfzehn Kupfertarsks hatte Rask aus Treve für mich erhalten.
»Beeil dich, Mädchen!« rief der Mann vom Fuße der Treppe. Um den Hals trug ich eine leichte Kette, an der sich eine ovale Scheibe befand. Darauf stand eine Nu m mer, meine Verkaufsnummer. Sucha, die lesen konnte, sagte, ich sei Nr. 128. Sie selbst war als 124. Mädchen versteigert worden.
Wir wurden im Auktionshaus des Publius verkauft, an der Straße der Brandzeichen in Ar. Es handelt sich um ein kleineres Auktionshaus, in dem gewöhnlich zwei t klassige, billigere Sklavinnen angeboten werden, in gr ö ßeren Mengen. Dem Haus fehlte das Prestige eines Au k tionators wie Claudius oder des Curuleum. Trotzdem ist Publius gut besucht und steht in dem Ruf, daß man hier gut kaufen kann.
Acht Tage hatte ich in den Sklavengehegen verbracht und auf diesen Abend des Verkaufs gewartet. In dieser Zeit hatte man mich ärztlich untersucht und mir dabei eine Reihe von Spritzen gegeben, deren Zweck ich nicht kannte. Es handelte sich um ein sogenanntes Stabilisat i onsserum.
»Was ist denn das für ein Mittel?« hatte ich Sucha g e fragt.
»Es erhält dich so, wie du bist«, antwortete sie. »Jung und hübsch.«
Ich hatte sie verblüfft angesehen.
»Sklavenherren und freie Personen erhalten das Stab
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