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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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musterte mich über den Rand ihrer Schale. In ihren Augen schimmerten Tränen. Ihr Mundwinkel war blutig. Als sie fertig gegessen hatte, kam sie zu mir und schmiegte sich an mich.
    »Du hast mich geschlagen«, sagte sie. »Es tut mir leid, wenn ich dir mißfallen habe.« Unsere Lippen waren dicht beisammen. Ich gab ihr einen Kuß, aber dann schob ich sie zur Seite.
    »Herr?« fragte sie.
    »Ich muß meine Kräfte schonen«, sagte ich. »Auße r dem muß ich nachdenken.«
    So saß ich denn allein in der Mitte der Zelle, mit u n tergeschlagenen Beinen, in der Haltung eines Kriegers.

27
     
     
    Die Männer zu beiden Seiten des Käfigwagens waren mit einer Art Projektilwaffe ausgerüstet. Aus der Form des Schlosses leitete ich ab, daß damit ein langer, konischer, gasgetriebener Bolzen abgefeuert wurde. Die Waffe funktionierte im Prinzip wohl wie ein irdisches Gewehr, nur war das Schloß kein Metallstück, sondern ein Gebi l de, das einem etwa sechs Zoll langen Pfeil glich. Die Waffen hatten gekrümmte Holzschäfte, die mich an eine Zeit erinnerten, da Gewehre noch von Waffenschmieden von Hand gefertigt wurden. Auf den Schäften zeigten sich exzentrische Verzierungen. Das Abfeuern wurde anscheinend durch einen Knopf im vorderen Teil des Schafts bewirkt. An der linken Hüfte trug jeder Bewaf f nete einen Beutel mit sich herum. Vermutlich befand sich darin neben anderen Ausrüstungsgegenständen ein Vo r rat an Projektilen für die Waffe.
    Ich umklammerte die Käfigstangen.
    Der Wagen wurde von zwei Männern durch die Gänge gefahren, die sich von hinten gegen Griffe stemmten. Drusus, der ebenfalls ein Pfeilgewehr trug, bildete die Nachhut.
    Ein hübsches, nacktes Sklavenmädchen mit einem z u sammengebundenen Bündel Weinflaschen über der Schulter kniete seitlich des Ganges nieder. Sie senkte den Kopf. Von ihrem Kragen führte die Kette zu den D e ckenschienen. Der Wächter links von mir hob die Kette über seinen Kopf, damit der Wagen problemlos passieren konnte. Hinter uns richtete sich das Mädchen wieder auf und eilte weiter.
    »Halt!« sagte Karjuk.
    Der Wagen blieb stehen.
    »Sei gegrüßt, Mann aus dem Süden«, sagte er.
    »Sei gegrüßt«, antwortete ich.
    Karjuk war aus einer der Türen getreten, die den Ko r ridor säumten. Er trug Fellhosen und Stiefel und etliche Halsbänder. Sein Oberkörper war entblößt. Ein Stirnband lag um seinen Kopf. »Sieht so aus, als hätten wir dich in einem Käfig«, bemerkte er. »Dahin gehören wilde Ti e re.«
    Meine Hände verkrampften sich um die Gitterstäbe. Der Wagen bewegte sich auf acht Rädern, die einen Durchmesser von etwa vier Zoll hatten und mit Gummi bereift waren. Er hatte Gitterstäbe auf vier Seiten und war nach oben und unten mit Stahl abgeschlossen.
    »Du hast dich leicht hereinlegen lassen«, sagte Karjuk.
    »Vielleicht doch nicht ganz so leicht«, antwortete ich.
    In der Tür, durch die Karjuk gekommen war, tauchte ein weißer Kur auf, ein großes Exemplar. In seinen O h ren schimmerten Goldringe. Die Lippen zogen sich von den Zähnen zurück – ein sicheres Zeichen, daß sich der Kur amüsierte.
    »Dieser Kur ist mein Verbündeter«, sagte Karjuk. »Er griff deinen Freund Ram an, konnte seine Attacke aber nicht beenden, weil du ihn mit den Männern aus dem Dorf gestört hast. Du dachtest, ich hätte ihn umg e bracht.«
    »Nein«, sagte ich, »das hatte ich nicht vermutet.«
    »Ach, nein?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich untersuchte den Kopf, den du ins Lager brachtest. Die Goldringe in den Ohren jenes Eis-Ungeheuers waren schmaler und breiter als die in den Ohren jenes Tiers dort. Außerdem waren sie frisch in die Ohren eingesetzt worden, das war zu erkennen. Ferner war der Kopf des Eis-Ungeheuers in einem Zustand, der mir verriet, daß es nicht erst kürzlich getötet worden war, sondern schon mindestens zwei oder drei Süd-Tage lang nicht mehr lebte. Im übrigen hatte das Eis-Ungeheuer, das Ram angriff, von seinem Schlitten-Sleen gefressen. Schnauze oder Zunge des Kopfes, den du mitbrachtest, wiesen aber keinerlei Blutspuren auf. Und schließlich war es nicht dasselbe Tier.«
    Karjuk sah mich an.
    »Glaubst du, ich kann einen Kur nicht vom anderen unterscheiden?« fragte ich.
    Krieger werden früh darauf trainiert, genau zu be o bachten, denn manchmal können unwichtig scheinende Details über Leben und Tod entscheiden.
    »Du hast recht«, sagte Karjuk. »Es war der Kopf eines Eis-Ungeheuers, das schon früher ums Leben gekommen war und dem wir

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