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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Verachte sie nicht wegen ihrer Freude darüber, daß die Fleischgestelle schwer beladen sind.«
    »Verzeih mir, mein Freund.«
    »Schon geschehen.«
    »Du bist ein großer Jäger«, sagte ich.
    »Ich bin kein großer Jäger«, gab er zurück. »Aber es gab mal einen Tag, da tötete ich sechs Sleen.« Er grinste.
    »Gehen wir ins Festhaus«, sagte ich.
    Gemeinsam kehrten wir in den Kreis der anderen z u rück.

20
     
     
    »Dort drüben«, sagte Imnak und deutete auf eine Stelle im Wasser.
    »Ja«, sagte ich.
    Ich legte das zweiblättrige Paddel auf das Leder des Kajaks hinter mir. Dann zog ich den Fäustling von der rechten Hand und hielt ihn mit den Zähnen fest. Ich griff nach dem Wurfbrett und der leichten Harpune und fügte den Harpunenschaft in die Kerbe am Wurfbrett. Die Ha r pune hatte einen knöchernen Vorderschaft mit einer Knochenspitze mit Widerhaken. In einer runden Senke unmittelbar vor mir auf dem Leder lag zusammengerollt eine mehrere Fuß lange Lederleine, die aus geflochtenen Tabuksehnen bestand; sie führte zur Harpune. Rechts von mir, entlang der Außenkante des Bootsrahmens, lag die lange Lanze.
    »Dort«, flüsterte Imnak, der einige Fuß entfernt in se i nem Kajak lauerte; mein Boot gehörte Akko.
    Der schimmernde Kopf eines Sleen tauchte aus dem Wasser auf. Das Tier war ein mittelgroßer, ausgewachs e ner Meeres-Sleen, etwa acht Fuß lang und vierhundert Pfund schwer.
    Ich hatte nun schon vier Sleen hintereinander verfehlt und war nicht gerade zufrieden mit mir selbst.
    Ich legte mir einige Schlingen Leine locker über die behandschuhte Linke. Dann versuchte ich den Bug des Kajaks ungefähr auf das Tier im Wasser ausgerichtet zu halten. Ohne Paddel erreicht man das, indem man inne r halb des Bootsrahmens Beine und Körper bewegt.
    Der Sleenkopf verschwand wieder unter dem Wasser. Ich legte Harpune und Wurfbrett aus der Hand, dann zog ich den Handschuh wieder an. Das Ding besaß zwei Daumen, damit ich es anziehen konnte, wie ich wollte.
    »Letztesmal war ich zu schnell«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Imnak.
    »Das Kajak war zu unruhig«, sagte ich.
    »Du hättest es ruhig halten sollen«, meinte Imnak.
    »Vielen Dank, Imnak. Darauf wäre ich allein nie g e kommen.«
    »Wozu hat man schließlich Freunde?« fragte Imnak.
    »Imnak!« schrie ich auf. Sein Kajak hatte sich plöt z lich umgedreht und schwamm nun mit dem Kiel nach oben im kalten Wasser. Im nächsten Augenblick schwamm es jedoch wieder richtig herum; Wasser strömte von dem Kajak und von Imnaks Felljacke. »U n ter Wasser ist es zu dunkel«, sagte er. »Man sieht nichts.«
    »Du hast das absichtlich getan«, sagte ich.
    »Ja, hier ist jemand ein großer Angeber.« Er grinste. Seine Laune war gut. Er hatte zwei Sleen getötet, die unweit von uns im Wasser schwammen. Mit einer Röhre hatte er den toten Tieren Luft unter die Haut geblasen und mit Holzstücken die Wunden verschlossen. So b e kamen die Tiere Auftrieb. Wenn wir zur Küste zurüc k kehrten, würde er sie hinter sich herziehen.
    »Im Sitzen zu werfen ist nicht einfach«, sagte ich. »Ich bin das Wurfbrett nicht gewöhnt.«
    »Ein Glück für die Sleen, daß du hier bist«, sagte I m nak. »Sonst lebten sie wohl sehr gefährlich.«
    »Mit ermutigenden Worten, wie du sie mir spendest«, sagte ich, »werde ich wohl bald ein großer Meeres-Sleen-Jäger sein.«
    »Vielleicht behandelst du die Meeres-Sleen nicht freundlich genug«, sagte Imnak. »Vielleicht glauben sie, du magst sie nicht.«
    Es war mir bisher gar nicht in den Sinn gekommen, daß man Meeres-Sleen mögen könnte.
    »Vielleicht ist das mein Problem«, sagte ich.
    »Rede mit ihnen, sei freundlich«, sagte Imnak. »Locke sie an. Sie lassen sich gern locken.«
    »Sie lassen sich gern von jemandem harpunieren, der sie nett behandelt?« fragte ich.
    »Möchtest du von jemandem aufgespießt werden, der dein Feind ist?« fragte Imnak zurück.
    »Nein, aber von einem Freund auch nicht.«
    »Aber du bist kein Meeres-Sleen«, sagte Imnak.
    »Das stimmt allerdings«, räumte ich ein.
    »Komm schon, wenn du die Wahl hättest, sollte es doch lieber ein Freund sein, der dich harpuniert!«
    »Ja, ja«, sagte ich. Manchmal konnte man mit Imnak nicht richtig diskutieren.
    »Sei nett zu den Tieren«, sagte Imnak. »Sei nicht mü r risch. Sei nicht bedrückt. Rede positiv.«
    »Hallo, Sleen!« rief ich.
    »Gut«, sagte Imnak. »Das ist schon ein Anfang.«
    »Wie macht man weiter?«
    »Hör zu«, sagte Imnak und sprach auf das eiskalte

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