GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
leise.
Wieder lachten die Umstehenden.
»Beraubt worden bin ich nicht«, sagte der Gefesselte. »Doch unerklärlicherweise schlug man mich von hinten nieder. Dann fesselte man mich an dieses kleine Urt-Mädchen. Anscheinend ist sie auf den Piers als Gaunerin bekannt. Feinde wollten mich offensichtlich mit ihrer Schuld in Verbindung bringen. Ich habe aber nichts mit ihr zu tun.«
»Turgus!« rief sie.
»Ich habe sie in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen«, fuhr er fort.
»Turgus!« rief sie. »Nein, Turgus!«
»Hast du gesehen, wie ich dich niederschlug?« wandte sich der Mann, der den Namen Turgus zu tragen schien, an den Überfallenen.
»Nein«, antwortete dieser. »Nein, das habe ich nicht gesehen.«
»Ich war es nicht«, sagte der Gefesselte daraufhin. »Bindet mich los, denn ich bin unschuldig. Es liegt auf der Hand, daß ich das Opfer einer Verschwörung geworden bin.«
»Er hat mir gesagt, was ich tun soll!« rief das Mädchen. »Er hat mir alles aufgetragen!«
»Wer bist du schon, du kleine Herumtreiberin?« fragte der Gefesselte. »Es liegt doch auf der Hand«, wandte er sich an den Praetor, »daß dieses Urt-Mädchen mich in ihre Machenschaften verstricken will, um selbst besser davonzukommen.«
»Ich versichere dir«, sagte der Praetor lächelnd, »daß sie keine Rücksicht erfahren soll.«
»Vielen Dank, Offizier!« sagte der Mann.
Das Mädchen stieß einen Wutschrei aus und versuchte nach dem Mann zu treten. Ein Wächter hielt sie fest.
»Wie heißt du?« fragte der Praetor.
»Sasi«, antwortete sie.
»Lady Sasi?« fragte er.
»Ja«, gab sie zurück. »Ich bin frei!«
Die Männer lachten. Aufgebracht blickte sie sich um. Ich nahm nicht an, daß sie sich um ihre Freiheit noch groß Gedanken machen mußte.
»Normalerweise trägt eine freie Frau mehr als Fesseln«, sagte der Praetor lächelnd.
»Als ich gefesselt dalag, wurde mir mein Gewand gestohlen«, antwortete sie. »Jemand riß es mir ab.«
»Wer mag das gewesen sein?« fragte der Praetor. »Ein vorbeikommender Mann, der deinen Körper sehen wollte?«
»Ein Mädchen raubte mir die Tunika!« rief sie zornig. »Ein blondes Mädchen. Sie war nackt. Sie stahl mir mein Gewand, woraufhin ich nackt war! Wenn es dir um das Gesetz geht, solltest du sie suchen lassen! Ich bin bestohlen worden! Du solltest die kleine Diebin verfolgen und nicht mich hier festhalten. Ich bin eine ehrliche Bürgerin!«
Wieder lachten die Umstehenden.
»Würdest du mich jetzt freilassen, Offizier?« fragte der Gefesselte. »Hier hat es einen Irrtum gegeben.«
Der Praetor wandte sich an zwei Wächter. »Schaut euch in der Gegend um, wo diese beiden gefunden wurden«, sagte er. »Ich glaube, unsere vermißte Sklavin wird sich im Gewand dieses Urt-Mädchens wieder anfinden.«
Zwei Wächter machten sich sofort auf den Weg. Die Vermutung des Praetors erschien mir begründet. Andererseits würde sich das Mädchen nicht an dem Ort herumtreiben, an dem sie die elende kleine Tunika des Urt-Mädchens an sich gebracht hatte. Nun ja, vielleicht ließ sich ihre Spur aufnehmen.
»Ich verlange Gerechtigkeit!« rief das Mädchen.
»Die sollst du bekommen, Lady Sasi«, sagte der Praetor.
Sie erbleichte.
»Wenigstens muß sie für das Brandeisen nicht erst noch entkleidet werden«, sagte ein Mann grinsend neben mir.
»Ist dies das Mädchen, das dich in ein Gespräch verwickelte, ehe du überfallen wurdest?« wandte sich der Praetor an den Betroffenen.
»Ja.«
»Ich wollte ihn nur um einen Tarsk anbetteln«, sagte sie. »Ich wußte nicht, daß der da dich niederschlagen wollte.«
»Warum hast du ihn nicht auf die Annäherung des Mannes aufmerksam gemacht?« fragte der Praetor.
»Ich habe nicht gesehen, wie der Mann näherkam.«
»Aber eben hast du doch gesagt, du wußtest nicht, daß er den Mann niederschlagen würde. Also mußt du ihn doch gesehen haben.«
»Laß mich bitte frei!« flehte sie.
»Niemand hat gesehen, wie ich den Mann niederschlug«, sagte der Mann, den das Mädchen als Turgus identifiziert hatte. »Ich bin unschuldig. Gegen mich gibt es keinen Beweis. Mit der kleinen Schlampe könnt ihr tun, was ihr wollt. Ich aber muß freigelassen werden.«
Das Mädchen senkte den Kopf. »Laß mich bitte frei!« sagte sie.
»Mir wurde ein Gold-Tarn gestohlen«, sagte der Überfallene.
»So eine Münze befindet sich hier im Beutel«, stellte ein Wächter fest.
»Auf meiner Goldmünze hatte ich meine Initialen eingekratzt – Ba-Ta Shu, Bem Shandar – und
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