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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auszupeitschen. Natürlich hatte es sich um erstmalige Verfehlungen gehandelt, war sie doch eine ahnungslose Barbarin. Inzwischen jedoch wußte sie bestimmt, daß goreanische Männer nichts durchgehen lassen und daß wiederholte Verfehlungen nicht so rücksichtsvoll geahndet werden würden.
    Das Mädchen war in das Brandungsgestell eingeschlossen worden und konnte sich nicht mehr rühren. Schluchzend starrte sie um sich.
    »Das Eisen ist bereit«, meldete der Schmied.
    Ulafi warf dem Mann einen Kupfer-Tarsk zu. »Mein Freund hier«, sagte er und deutete auf mich, »wird das Eisen führen.«
    Ich blickte ihn an, und er lächelte. »Du bist doch Metallarbeiter, oder nicht?« fragte er.
    »Vielleicht«, gab ich zurück. Zuvor hatte er behauptet, ich gehöre dieser Kaste wohl nicht an.
    »Wir sind zum Ablegen bereit!« meldete Ulafis Erster Offizier, der in diesem Augenblick die Werkstatt betrat.
    »Gut«, antwortet Ulafi.
    Ich zog Lederhandschuhe an, drehte das Eisen im Feuer und hielt es hoch.
    »Nein!« flehte das Mädchen. »Bitte berühr mich damit nicht!«
    Ich blickte sie an. Ich sah sie in diesem Augenblick nicht als Agentin der Kurii – sondern lediglich als schöne Frau, des Brandzeichens würdig.
    Ich brandete sie.
    »Ausgezeichnete Arbeit!« sagte Ulafi.
    Während das Mädchen noch schluchzte und schrie, befreite der Schmied sie aus dem Gestell. Ulafi ließ sie sofort als Sklavin fesseln und in den mitgebrachten Käfig stecken, der von zwei Männern an einer Stange getragen wurde.
    Ich nahm nicht an, daß sie noch einmal fliehen würde. Ich war überzeugt, sie würde mich ohne weiteres zu Shaba führen, dem Geographen aus Anango. In meinem Seesack ruhten auf ihn ausgestellte Kreditbriefe, die bei Schendi-Bankiers eingelöst werden konnten. Zwischen diesen Papieren lag auch der falsche Ring, den das Mädchen bei sich gehabt hatte.
    »Ich bin dir dankbar, daß du meine Sklavin zurückgebracht hast«, sagte Ulafi.
    »Ach, das war nichts«, gab ich zurück.
    »Du hast sie außerdem vorzüglich gebrandet«, fuhr er fort. »Es wird der Augenblick kommen, da sie stolz sein wird auf dieses Zeichen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Kapitän«, sagte ich.
    »Ja?«
    »Ich möchte noch immer eine Passage an Bord deines Schiffes buchen – nach Schendi.«
    Er lächelte. »Das sei dir gern gestattet.«
    »Vielen Dank!«
    »Es kostet dich einen Silber-Tarsk«, fuhr er fort.
    »Oh!« machte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Ich bin Kaufmann«, erklärte er.
    Ich gab ihm einen Silber-Tarsk, und er machte kehrt und ging auf das Schiff zu.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich zu dem Schmied.
    »Ich dir ebenfalls«, antwortete er.
    Ich fragte mich, wieviel Ulafi wußte. Daraufhin verließ ich ebenfalls die Schmiede.
    Draußen war der Wächter im Begriff, seinen Schützling loszubinden, der früher den Namen Sasi getragen hatte.
    »Du hast sie in der vorgeschriebenen Zeit nicht verkaufen können?« fragte ich.
    »Wer will schon ein Urt-Mädchen?« gab er zurück. »Ich bringe sie jetzt auf den öffentlichen Sklavenmarkt.«
    Das Mädchen blickte mich an und erschauderte.
    »Was willst du für sie haben?« fragte ich.
    »Das Branden hat einen Kupfer-Tarsk gekostet«, antwortete er.
    Ich blickte sie an. Sie erwiderte zitternd meinen Blick und schüttelte abwehrend den Kopf.
    Ich warf dem Mann einen Kupfer-Tarsk zu.
    »Sie gehört dir«, sagte er.
    Er nahm ihr die Halsfessel ab.
    »Unterwirf dich!« forderte ich.
    Sie kniete vor mir nieder und senkte den Kopf. Ich hielt ihr einen geöffneten Sklavenkragen hin, den ich aus meinem Seesack genommen hatte.
    »Kannst du lesen?« fragte ich sie.
    »Nein, Herr«, antwortete sie.
    »Hier steht: ›Ich bin das Mädchen Tarls aus Teletus.‹«
    »Ja, Herr!« gab sie zurück.
    Dann schloß ich den Kragen um ihren Hals. Ich hatte mir ausgerechnet, daß ein Mädchen – beispielsweise eine in Schendi gekaufte Sklavin – meine Rolle als Metallarbeiter von der Insel Teletus echter gestalten konnte. Diesem Zweck mochte dieses kleine Wesen ohne weiteres dienen. Es bestand kein besonderer Grund, mit dem Erwerb der Sklavin bis Schendi zu warten. Außerdem mochte sie Ulafi, der einigermaßen mißtrauisch war, durch den Kragen überzeugen lassen, daß ich ein ehrlicher Bursche war. Ich reiste mit einem Mädchen, das einen Namenkragen trug.
    »Sind Papier auf sie ausgestellt?« fragte ich den Wächter.
    »Nein«, antwortete dieser. Die meisten goreanischen Sklaven haben keine Papiere. Brandzeichen und

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