GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
das Blut Shabas, der die Priesterkönige verraten hatte.
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Es gibt in Schendi zahlreiche vorzügliche Sklavenhäuser, insbesondere die des Ushanga, Mkufu, Utajiri, Dhähabu, Fedha, Marashi, Hariri, Kovu und Ngoma. Das Haus des Uchafu zählte allerdings nicht dazu.
Man kann es riskieren, dort ein Topfmädchen und andere unbedeutende Dienstboten zu erstehen. Folglich war es wohl angemessen, daß die blonde Barbarin, ahnungslos und unausgebildet, wie sie war, des Goreanischen kaum mächtig, dorthin verfrachtet wurde. Man konnte kaum damit rechnen, daß sie viel Aufmerksamkeit erwecken würde.
»Kann ich dem Herrn irgendwie behilflich sein?« fragte Uchafu und humpelte herbei auf einen knorrigen Stock gestützt.
»Vielleicht später«, sagte ich. »Ich schaue mich nur mal um.«
»Tu das nach Belieben, Herr!« sagte Uchafu. »Du wirst bald feststellen, daß wir hier die besten Sklaven von ganz Schendi anzubieten haben.« Ihm fehlten mehrere Zähne, außerdem war er auf einem Auge blind. Seine Robe war verdreckt und mit Blut und Speiseresten befleckt. In seinem Gurt steckte ein ungeschütztes langes Messer.
Uchafus Markt lag abseits des Kaufmanns-Piers, nahe der Hafeneinfahrt. Ein Fischkanal genannter Wasserlauf führt hier vorbei; im Süden schließt sich ein großer Markt an, auf dem Flußfische für den Verzehr in Schendi verkauft werden. Die Waren werden mittels kleinerer Flußboote aus den Fischerdörfern des Nyoka herbeigebracht und über den Kanal zum Markt geschafft. In der näheren Umgebung befinden sich außerdem etliche kleinere Läden.
»Kauf mich!« sagte ein Mädchen, an dem ich vorbeikam. Es hatte braune Haut und hübsche Beine.
Meiner Schätzung nach befanden sich hier nur etwa zweihundertundfünfzig Mädchen im Angebot. Uchafu hatte kein volles Lager. Seine Geschäfte erledigte er meistens selbst, wurde aber von vier jüngeren Männern unterstützt, von denen einer sein Bruder war. Obwohl er kein volles Lager hatte, drängte er seine Mädchen zusammen und ließ etliche der palmwedelgedeckten niedrigen Unterkünfte leer, besonders die an der Außenwand.
Die meisten Mädchen waren dunkelhäutig, wie man es in dieser Gegend erwarten mußte; ich sah aber zehn bis fünfzehn weiße Mädchen und zwei, die offensichtlich orientalischer Herkunft oder sonstwie Mischlinge waren.
»Herr!« sagte ein rothaariges Mädchen und hob schüchtern die Hand. Sie wagte es nicht, mich zu berühren.
Ich blickte sie an, und sie wich furchtsam zurück.
Ein Stück weiter ging ich neben einem blonden Mädchen in die Hocke, das dicke Fußgelenke hatte. Sie trug noch den Kragen ihres früheren Besitzers, auf den Uchafu mit grobem Werkzeug sein Zeichen hatte meißeln lassen. Ich mußte lächeln. In diesem Sklavenmarkt wurden sogar Kragen aus zweiter Hand verwendet. Die Kurii waren sehr geschickt. In einem solchen Handelshaus würde niemand ein wertvolles Mädchen vermuten.
»Gefällt sie dir?« fragte Uchafu, der mich eingeholt hatte. Er ließ mich nicht aus den Augen.
»Hast du noch mehr von dieser Sorte?« fragte ich. »Ich meine blonde Sklavinnen.«
»Ja«, entgegnete er, musterte mich jedoch mit einem Blick, der nicht mehr ganz so unbefangen war.
Ich schaute in die Runde. »Du hast hier viele leere Gehege«, stellte ich fest. »Warum bringst du die Mädchen so gedrängt unter? Wäre es nicht besser, sie getrennt vorzustellen? Dann kommen sie doch bestimmt auch besser zur Wirkung.«
»So kann man sie aber besser füttern und säubern«, antwortete er. »Außerdem erwarte ich noch in diesem Monat neue Ware und brauche den Platz dann.«
»Du scheinst gar keine männlichen Sklaven zu haben«, bemerkte ich.
»Die sind in Schendi im Augenblick sehr selten«, sagte er. »Bila Huruma, Ubar des Ushindi-Sees, setzt sie für die Arbeit an seinem großen Kanal ein.«
»Man hat mir erzählt, er will den Ushindi-See mit dem Ngao-See verbinden«, sagte ich.
»Ein verrücktes Projekt«, sagte Uchafu. »Aber was kann man von Barbaren aus dem Landesinnern anderes erwarten?«
»Ein solcher Kanal würde den Ua zum Meer hin öffnen«, sagte ich.
»Wenn alles klappt«, meinte Uchafu. »Aber der Kanal wird nie fertiggestellt. Tausende von Männern haben bereits ihr Leben gelassen. Sie sterben an der Hitze, sie werden von feindlich gesonnenen Eingeborenenstämmen getötet oder von Insekten vernichtet. Tharlarion verschlingen sie. Ein verrücktes, hoffnungsloses Unterfangen, sehr teuer – an Geld wie an sinnlos
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