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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sie.
    »Wenn ich gefangen werde, und wenn man annimmt, daß ich die Pest habe«, sagte ich, »wird man dich zweifellos noch vor mir vernichten.«
    »Dann wollen wir uns beeilen«, sagte sie.
    Wir verließen das Zimmer.
    »Du hast kräftige Hände«, fuhr sie fort. »Gehörst du der Kaste der Töpfer an?«
    »Nein«, sagte ich. »Jetzt aber still!«
    »Ja, Herr.«

10
     
     
    Der blinde Mann richtete seine blicklosen weißen Augen auf mich und streckte die dünne schwarze Hand aus, die wie eine Klaue aussah.
    Ich legte eine Kupfermünze hinein.
    »Du bist Kipofu?« fragte ich dabei.
    Der ersten Münze ließ ich eine zweite folgen. Die beiden winzigen Geldstücke legte er in eine kleine Kupferschale, die vor ihm stand. Mit untergeschlagenen Beinen saß er auf einem flachen rechteckigen Stein, der etwa einen Fuß hoch war und sich am Westende des großen Utukufu-Platzes befand, des Ruhm-Platzes. Er war der Ubar der Bettler in Schendi.
    »Ich bin Kipofu«, antwortete er.
    »Es heißt«, sagte ich, »daß es in Schendi nur wenig gibt, was du nicht siehst, obwohl du blind bist.«
    Er lächelte. Mit dem Daumen rieb er sich über die Nase.
    »Ich hätte gern eine Information«, fuhr ich fort.
    »Ich bin nur ein armer Blinder«, antwortete er und breitete entschuldigend die Hände aus.
    »In Schendi passiert nur wenig, das deiner Aufmerksamkeit entgeht«, sagte ich.
    »Auskunft kann teuer sein«, meinte er.
    »Ich kann bezahlen«, sagte ich. »Und zwar gut.«
    »Was willst du wissen?« fragte er.
    Er trug bräunliche Lumpen und hatte sich zum Schutz vor der Sonne ein braunes Tuch um den Kopf gebunden. Seine Arme und Beine waren schmutzverkrustet. Neben einem seiner Knie lag die Schale einer Larmafrucht. Er war blind, halb nackt, verdreckt – doch ich wußte, er war der Ubar der Bettler von Schendi. Sie hatten ihn zum Herrscher erwählt. Es wurde behauptet, der Grund sei darin zu sehen, daß nur er blind sei und nicht sehen könne, wie widerlich seine Untergebenen waren. Vor ihm mochten die Entstellten und Krüppel sich als Menschen behaupten, als Untergebene vor ihrem Herrn; hier hatten sie die Chance, objektiv angehört zu werden und eine leidenschaftslose, ehrliche Entscheidung zu hören, ohne die Verachtung oder die herablassende Großmut eines Mannes, der sich den anderen überlegen sah. Doch wenn in diesem Gerücht eine gewisse Wahrheit lag, so ging es hier doch um mehr. Kipofu war zwar in mancher Hinsicht ein gieriger und kleinkrämerisch denkender Mann, doch zugleich besaß er in der Tat etwas von einem Herrscher. Er war ein sehr intelligenter Mann, der nicht nur schlau, sondern gelegentlich auch weise zu entscheiden vermochte. Er war ein Mann des eisernen Willens, der entschlossen handelte. Er war es, der die Bettler Schendis zu einer wirksamen Organisation zusammengeführt hatte, der die Mitgliederzahl regulierte und die Territorien gegeneinander abgrenzte. Heute konnte niemand ohne seine Erlaubnis in Schendi betteln, und niemand durfte in das Gebiet eines anderen eindringen. Jeder zahlte wöchentlich seine Steuer an Kipofu, den unvermeidlichen Preis für eine ordentliche Regierung. Diese Steuern, von denen zweifellos viel in Kipofus Taschen wanderte (denn jeder Monarch läßt sich für die Lasten seines Amtes bezahlen), dienten aber auch dazu, den Regierten Vorteile und Absicherung zu verschaffen. Kein Bettler in Schendi war ohne Unterkunft, niemand brauchte zu hungern. Im System kümmerte sich jeder um den anderen. Es hieß, daß gewisse Mitglieder des Kaufmannsrats Kipofu gelegentlich ins Vertrauen zogen. Eine Folge eines solcherart geregelten Bettlertums bestand in der Tatsache, daß es in Schendi gar nicht viele Bettler gab. Je weniger einer Stadt auf der Tasche lagen, desto mehr gab es für jeden zu finden – soviel war klar. Unerwünschten Bettlern blieb die Wahl, sich die Fahrt in eine andere Stadt bezahlen zu lassen oder ihre schlichte Laufbahn im Hafenbecken zu beenden.
    »Ich brauche Informationen über einen Mann, der wie ein Bettler aussah«, sagte ich. »Er nannte sich Kungumi.«
    »Bezahle!« forderte Kipofu.
    Ich legte ihm einen weiteren Tarsk in die Hand.
    »Mehr!« sagte Kipofu.
    Ich kam der Aufforderung nach.
    »Es gibt in Schendi keinen Bettler, der sich Kungumi nennt«, antwortete er.
    »Gestatte mir, dir den Mann zu beschreiben«, sagte ich. »Was soll ich damit anfangen?« fragte er.
    Ich zog einen Silber-Tarsk aus der Tasche.
    Kipofu war durch seine Organisation bestimmt der bestinformierte

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