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GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auf eigenen Beinen. Im Haus des Andronicus hatte ich einmal fünf Hiebe der Schlange empfangen; nach dem zweiten Streich hatte ich bereits hilflos weinend in den Fesseln gehangen.
    »Meinst du immer noch, deine Herrin sollte Sklavin sein?« fragte sie.
    »Ja, Herrin«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Warum?«
    »Weil du aufregend und wunderschön bist.«
    »Schmeichelei!« rief sie lachend.
    Ich sagte nichts.
    »Aber ich bin aufregend und schön – als freie Frau.«
    »Das stimmt schon, Herrin«, gab ich zurück. »Aber die Anziehung und Schönheit einer freien Frau ist nichts im Vergleich zu der einer Sklavin.«
    »Scheusal!« rief sie lachend. Aber sie begriff wohl, daß ich recht hatte.
    »Soll er noch weitere Peitschenhiebe empfangen, Herrin?« fragte Kenneth.
    »Nein, Herrin!« sagte ich.
    »Bitte mich wegen deiner Aufdringlichkeit um Verzeihung.«
    »Ich bitte um Vergebung«, sagte ich.
    »Gut denn«, sagte sie. »Ich verzeihe dir.« Dann wandte sie sich an Kenneth. »Noch fünf Hiebe.«
    Ich sah sie an.
    »Ich habe dir verziehen, Jason«, sagte sie. »Aber du verstehst sicher, daß du dennoch bestraft werden mußt.«
    »Ja, Herrin.«
    Wieder tat die Peitsche fünfmal ihr Werk.
    »Er steht noch immer«, sagte der Mann im Hintergrund. Meine Fesseln wurden durchgeschnitten, und ich hockte unter dem Ring. Ich brach nicht zusammen. Mir war übel. Ich sah das Blut unter mir. Ich spürte mein Blut und meinen Schweiß.
    »Du bist stark, Jason«, sagte meine Herrin leise. »Sehr stark. Das gefällt mir. Du gefällst mir«, fügte sie leise hinzu. Es machte Frauen nichts aus, so mit ihren Seidensklaven zu sprechen, die für sie nur eine Art Haustier waren. »Bringt ihn ins Gehege zurück!« befahl sie laut. »Er soll dann später zu essen bekommen. Morgen wird er Besorgungen für mich machen. Und morgen abend schickst du ihn in meine Gemächer.«
    »Jawohl, Lady Florence«, antwortete Kenneth.
    Mit wehender Robe verließ Lady Florence den Raum.
    »Hast du jemals gekämpft?« fragte Kenneth und hob mich mit Hilfe des anderen vom Boden hoch.
    »Nein«, erwiderte ich. »Nein.«

12
     
     
    Ich kniete in der kühlen Tiefe des Ladens von Turbus Veminius, eines Parfumherstellers in Venna. In dieser Stadt gibt es viele kleine und vornehme Läden für die wohlhabende Kundschaft, die die Bäder und die Hotels der Umgebung frequentiert. Ich, Sklave, ohne Begleitung einer freien Person, mußte warten, bis alle freien Kunden bedient waren. Aus dem langen Raum hinter der Theke wehten zahlreich Parfumdüfte herbei. An Arbeitsbänken standen Parfumhersteller, die von Turbus ausgebildet wurden, und maßen und rührten und vermischten. Obwohl man normalerweise in eine Kaste hineingeboren wird, darf man das dazugehörige Handwerk oft erst ausüben, wenn man eine bestimmte Lehrzeit absolviert hat. Diese Regelung gewährleistet die Qualität der Kastenprodukte. Es ist auch möglich, wenn es auch selten praktiziert wird, daß Kastenmitglieder spezifische Arbeiten nicht durchführen dürfen, sondern sich auf Handreichungen beschränken müssen. So kann es vorkommen, daß ein Metallarbeiter Eisen nicht bearbeiten darf, es allerdings bemalen, transportieren oder verkaufen könnte. Das schränkt natürlich die allgemeinen, durch Geburt verliehenen Kastenrechte wie die Unterstützung in Not und Kastenzuflucht nicht ein. Die Frauen einer Kaste sind normalerweise in die Arbeit nicht eingespannt – so arbeitet zum Beispiel eine Frau aus der Kaste der Metallarbeiter üblicherweise nicht am Blasebalg, ebensowenig ist eine Frau aus der Kaste der Hausbauer auf einer Festungsbaustelle zu finden. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet die Kaste der Ärzte, in der die Frauen oft selbständig arbeiten. Für die Goreaner ist die Kastenzugehörigkeit meistens eine Sache der Geburt; sie hat im allgemeinen nicht mit einem bestimmten Leistungsniveau zu tun. Das Wohl und Wehe der Kaste geht in der Regel über den Ehrgeiz des einzelnen. Das Wohl einer größeren Anzahl von Individuen, so argumentieren die Goreaner, ist wichtiger als der Vorteil einer kleineren Gruppe.
    »Vielen Dank, Lady Tela«, sagte Turbus Veminius, der Besitzer des Ladens, nahm Münzen entgegen und reichte einer vornehm gekleideten Frau ein Fläschchen. Sie ging. Der Parfumhersteller wandte sich einer anderen Kundin zu.
    Für den Goreaner hat die Kaste eine Bedeutung, die für jemanden schwer erklärbar ist, in dessen eigener Heimat Kastenstrukturen unbekannt sind. So kann man in

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