GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
braunhäutige Kita aus Bazi. Wieder blickte er auf die Wasseruhr. Es war fünf vor der fünfzehnten Ahn. Die goreanische Mittagsstunde ist die zehnte Ahn. Die Schatten draußen waren lang geworden an diesem warmen Sommernachmittag.
Ich veränderte die Stellung, um ein wenig aus der Tür schauen zu können. Keine Spur von den beiden braungekleideten Männern. Sie machten mich irgendwie nervös.
Die Hände waren mir auf dem Rücken gefesselt. Manchmal werden Sklaven gefesselt losgeschickt, um Einkäufe zu erledigen. An einem Lederband hing mir ein kleiner Sack um den Hals. Darin befanden sich ein Zettel und Münzen. Den Zettel konnte ich natürlich nicht lesen, da ich die goreanische Schrift nicht beherrschte.
Turbus Veminius beschäftigte sich nun damit, Parfumfläschchen zurechtzurücken. Ich begann mir Sorgen zu machen. Heute abend sollte ich die Gemächer meiner Herrin aufsuchen. Sie würde sich bestimmt nicht erfreut zeigen, wenn ich zu spät erschien. Ich hatte wenig Lust, erneut durchgepeitscht zu werden.
»Darf ich sprechen, Herr?« fragte ich.
Turbus Veminius sah mich an. »Komm näher, Sklave!« sagte er barsch.
Ich eilte zu ihm und senkte den Kopf. Er nahm mir das Lederband mit dem Beutel ab.
»Du bist Jason«, fragte er, »der Sklave der Lady Florence aus Vonda?« Er blickte auf den Zettel, den er aus dem Beutel genommen hatte.
»Ja, Herr.«
»Das Parfum war bereits gestern fertig«, sagte er und ging zu einem der Schränke. Aus dem Beutel nahm er die Münzen. Es waren fünf Silber-Tarsks. Er legte sie in eine Schublade, schrieb etwas auf den Zettel und tat das Papier und die Ampulle in den Beutel. Wieder neigte ich den Kopf, und er streifte mir das Band über.
»Sieh dich mit dem Parfum vor«, sagte er. »Es ist teuer. Es ist ein Signaturparfum.«
»Ja, Herr.«
»Ist deine Herrin schön?« fragte er.
»Ja, Herr.«
»Würde sie sich in einem Sklavenkragen gut machen?«
»Ich bin nur ein armer Sklave«, antwortete ich. »Wie könnte ich mir dazu eine Meinung bilden?«
Er musterte mich streng.
»Ja, Herr«, sagte ich. »Sie würde sich in einem Kragen gut machen.«
»Ich finde es schade, daß eine schöne Frau ihre Zeit mit einem Seidensklaven vertut«, meinte er. »Sie sollte im Kragen zu den Füßen eines echten Mannes liegen.«
Ich schwieg.
»Lauf!« rief er plötzlich. »Lauf, Sklave!«
Ich hastete aus dem Laden.
Auf der Straße stieß ich sofort mit zwei Männern zusammen. »Verzeiht, ihr Herren«, sagte ich, doch schon wurden meine Arme festgehalten. »Ich wollte euch nicht berühren«, sagte ich. Ich wurde die Straße entlanggezerrt. Die Schatten waren schon sehr lang. Der warme Nachmittag ging dem Ende entgegen. Nur noch wenige Passanten waren unterwegs. Die Männer, die mich festhielten, waren die beiden Burschen in den braunen Tuniken, die ich zuvor schon bemerkt hatte.
»Tut mir leid, ihr Herren«, sagte ich. »Schlagt mich und laßt mich gehen, bitte.« Jetzt erst bemerkte ich, daß sie mich zu einer Gasse zerrten. Meine nackten Füße scharrten über das Pflaster. Meine Hände versuchten die Fessel zu sprengen, die ich schon den ganzen Tag trug. Ein vorbeigehender Bäcker blickte uns erstaunt nach. »Was wollt ihr von mir?« fragte ich. »Ich bin Jason, Sklave der Lady Florence aus Vonda. Ihr könnt es unmöglich auf mich abgesehen haben. Seht euch den Kragen an! Ruft einen Wächter!« Ich wurde durch die Gasse gestoßen. Etwa fünfzig Meter weiter stand ein Tharlarion-Wagen mit hohen Seitenbrettern und einer Leinenplane. Brutal drückte man mich gegen eine Wand und schlug mir die Beine unter dem Körper fort. Die beiden waren es offenbar gewöhnt, mit Sklaven umzugehen.
»Wer seid ihr?« fragte ich. Einer der Männer zog eine Sklavenhaube aus seinem Gewand und streifte sie mir über den Kopf. Schon wurde mir das knebelnde Mundstück zwischen die Zähne geschoben und mit einem Gurt hinten im Nacken verankert. Einer der Männer warf mich auf die Ladefläche des Wagens, zerrte mir die Haube über die Augen und fesselte mir die Beine. Dann wurde ich in einen Sklavenkäfig geschoben, dessen Tür hinter mir zuknallte.
»Plane herunter«, sagte einer der Männer.
Gleich darauf spürte ich die Bewegung des eisenbereiften Wagens auf dem Pflaster.
Ich bäumte mich eine Weile in den Fesseln auf, vermochte aber nichts auszurichten. Widerstand war sinnlos.
13
»Ah, Jason«, sagte die Frau. »Du bist wach.«
Ich versuchte mich zu bewegen, war aber noch ziemlich eng
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