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GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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antwortete ein anderer.
    »Und er ist schon wieder auf den Beinen«, bemerkte ein dritter.
    »Interessant.«
    »Ein kräftiger Bursche.«
    Ich wischte mir Blut von der Schläfe. Unsicher stand ich da.
    Der Mann in der Sänfte zeigte mit seinem runden Glas auf mich.
    Der erste der beiden Tragsklaven rückte wieder vor; er hatte die mächtigen Fäuste zu hammerähnlichen Waffen geballt. »Wenn ich dich das nächstemal treffe«, sagte er, »bleib unten. Das genügt dann für die Herren.«
    Ich schnappte nach Luft.
    Und wieder stürzte er sich auf mich. Ich versuchte mich zu wehren. Seine linke Faust traf meinen Magen und ließ mich zusammenklappen, woraufhin dann die rechte Faust gegen meine linke Gesichtshälfte schmetterte. Ich kippte zur Seite, verlor den Halt, glitt zu Boden. Halb kniete, halb hockte ich auf dem Pflaster.
    Der Sklave wandte sich von mir ab.
    »Seht!« rief jemand. »Er ist schon wieder aufgestanden!«
    Torkelnd stand ich da.
    Der Tragsklave, von dem ich vermutete, daß er Granus hieß, drehte sich überrascht zu mir um. Er wechselte einen Blick mit dem anderen Sklaven.
    »Lauf!« sagte der Diener, der Mann mit der Peitsche, der dicht neben mir stand. »Flieh!«
    Niemand versperrte meinen Fluchtweg. »Nein«, sagte ich. »Nein.«
    »Ein Kampf ist im Gange!« rief eine aufgeregte Stimme.
    Wieder deutete der Mann in der Sänfte auf mich.
    Und wieder stapfte der großgewachsene Sklave auf mich zu. Noch zweimal schlug er brutal zu, dann hatte ich ihn zurückstolpernd gepackt, hielt ihn fest und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, versuchte zu verhindern, daß er für seine vernichtenden Schläge wieder Raum bekam. Ich hörte ihn ächzen. Meine Arme verkrampften sich um ihn. Ich begann ihn nach hinten zu biegen. Mein Blut färbte auf ihn und seine Tunika ab. »Nein!« stöhnte er. Plötzlich sah ich, daß er Angst hatte. Immer weiter zwängte ich ihn zurück – bis mir plötzlich entsetzt aufging, was ich da machte.
    »Halt!« rief der Mann mit der Peitsche.
    Ich ließ den Sklaven fallen. Sein Rückgrat war nicht gebrochen. Ich kannte mich mit dem Kämpfen nicht aus, doch hatte ich zu meinem eigenen Entsetzen Kräfte in mir entdecken müssen, die ich nicht verstand. Ich mußte daran zurückdenken, wie ich im Hause des Andronicus die Zellenbank angehoben hatte. Die Übungen, die ich dort hatte absolvieren müssen, waren von mir fortgesetzt worden, ohne daß ich damit eine Absicht verband.
    »Bist du Kampfsklave?« fragte jemand.
    »Nein«, sagte ich.
    Der Mann mit der Peitsche wandte sich dem Mann in der Sänfte zu. »Interessant«, sagte dieser.
    »Genug?« fragte der Mann mit der Peitsche.
    »Ja«, antwortete der vornehme Herr. Ich erkannte, daß er das Leben seines Sklaven nicht riskieren wollte.
    Der Mann in der Sänfte hob erneut den perlenbesetzten Stab mit dem runden Glas – und schon nahmen die Sklaven wieder ihre Plätze ein. Der Mann mit der Peitsche kehrte zu den anderen Dienstboten neben der Sänfte zurück. Gleich darauf setzten sich beide Sänften in unterschiedlichen Richtungen in Bewegung. Blutüberströmt stand ich auf der Straße.
    Die Menschenmenge verlief sich.
    In aufwallendem Zorn lief ich plötzlich los, schob mich hinter die blonde Sklavin, die mit mir gesprochen hatte, und legte ihr die Hand in den Nacken.
    Erschrocken japste sie auf.
    »Wer ist dein Herr?« fragte ich.
    »Wir dürfen nicht sprechen«, erwiderte sie. »Oh!« schrie sie auf, als ich den Griff verstärkte.
    »Wer ist dein Herr?« fragte ich und hielt mit ihr Schritt.
    »Oneander aus Ar«, sagte sie, »aus der Kaste der Kaufleute. Er hat in Vonda Geschäfte.«
    »Oneander aus Ar?« wiederholte ich.
    »Ja.«
    »Ja – was?« Meine Hand verkrampfte sich.
    »Ja – Herr.« Ich ließ sie los, und sie stolperte weiter, wobei sie mir noch einen erschrockenen Blick zuwarf.
    Ich lächelte vor mich hin. Nun wußte ich, wem das dunkelhaarige Mädchen gehörte, das aufregendste, schönste, begehrenswerteste Geschöpf, das ich jemals gesehen hatte. Oneander aus Ar war ihr Herr, ein Kaufmann, der offenbar in Vonda Geschäfte hatte. Vermutlich hatte er sie dort erstanden.
    Meine Gedanken verweilten bei dem exquisiten dunkelhaarigen Mädchen. Ich hatte nicht erwartet, sie jemals wiederzusehen. Welche Veränderung war mit ihr vorgegangen! Ihre Schönheit war überwältigend.
    Die Sänfte entfernte sich immer weiter. Ich wandte mich um und kehrte zum Laden des Philebus zurück.
     
    »Jason! Jason!« rief Florence zornig.

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