GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
Schritt zurücktrat.
Barus und ich warfen den jungen Tharlarion auf den Rücken und rollten ihn in das dicke Leinen. Darin findet er auf dem Weg zum Jungtierraum Schutz vor der Tunnelluft. Ich bückte mich und wuchtete mir das Tier mit Barus' Hilfe auf die Schultern. Der Kopf bewegte sich an einem etwa zwei Fuß langen Hals und stieß gegen meinen Oberschenkel; das zugebundene Maul konnte keinen Schaden anrichten. Das Gewicht betrug hundertundzwanzig bis hundertunddreißig Pfund. Barus zog den Riegel zurück und öffnete die große Falltür an einer Seite des Schuppens. Im Lichte des im Nistschuppen lodernden Feuers ging ich vorsichtig die Rampe hinab. Der darunter verlaufende Tunnel war mit einer einzelnen Bohle ausgelegt, die eine Art Steg bildete. So konnte man sich darin auch bei Dunkelheit bewegen. Man brauchte nur mit beiden Füßen auf dem Brett zu bleiben. Mit Hilfe des Holzes und ein wenig Übung, die man sich zulegt, indem man beim erstenmal einer Fackel folgt, bereitet es keine Mühe, sich bei Dunkelheit in den Tunneln zurechtzufinden. Von der Decke herabhängende Schnüre, die man mit den Händen streicht, deuten Abzweigungen an. Schrägen weisen auf Ausgänge hin. Die Schnüre besitzen Knoten an der Seite, auf der die Abzweigung kommt. Wenn man beispielsweise durch einen Nebengang geht und sich dem Haupttunnel nähert, dann wird das durch eine verknotete Reihe Schnüre angedeutet, die einem eine klare Ankündigung gibt.
»Jason«, sagte Barus, den ich über mir in der Öffnung der Falltür erblickte.
»Ja, Herr?« erwiderte ich und drehte mich auf der Rampe um. Der junge Tharlarion hatte sich von seiner Verwirrung noch nicht erholt und lag reglos auf meiner Schulter.
»Wenn du den Burschen im Jungtierraum abgegeben hast, kommst du in den Nistschuppen zurück. Sicher schlüpfen in dieser Nacht noch andere Tiere.«
»Ja, Herr.«
»Morgen kannst du dich ausruhen.«
Ich war überrascht. »Ja, Herr?«
»Und morgen abend meldest du dich im Haus.«
Diese Anweisung verstand ich nicht.
»Du hattest recht, als du vorhin sagtest, die Herrin sei guter Laune«, fuhr Barus fort. »Das ist sie in der Tat.«
»Ja, Herr.«
»Ihre Gäste treffen heute abend ein, anscheinend vorwiegend im Schutze der Dunkelheit.«
»Ja Herr.«
»Sie freut sich auf den morgigen Abend«, fuhr er fort. »Es heißt, sie habe für ihre Gäste ein exotisches Vergnügen vorbereitet.«
»Sollte ich eine Rolle dabei spielen?« fragte ich.
»Unmöglich ist es nicht.«
»Weißt du, worum es geht?«
»Nein«, antwortete Barus, »aber ich kann es mir denken.«
Nachdenklich stand ich im Tunnel.
»Dem Jungen darf nicht kalt werden«, sagte Barus. »Bring es in den Jungtierraum.«
»Ja, Herr«, sagte ich und wandte mich ab.
»Warte, Herr!« hörte ich Taphris rufen.
Wieder drehte ich mich um und sah das Mädchen, das sich die dünne Sklaventunika überstreifte und hastig die Rampe herabkam.
Ich kehrte ihr den Rücken zu und begann meinen Marsch durch den Tunnel. Ich hörte, wie die Falltür über uns geschlossen wurde. Augenblicklich herrschte undurchdringliche Finsternis in dem unterirdischen Gang.
Ich marschierte ungezwungen los, wobei ich mit dem rechten Fuß auf dem Mittelbrett blieb.
»Warte, Sklave!« rief sie hochmütig.
Aber ich wartete nicht. Ich kannte mich im Tunnel sehr gut aus.
»Warte, Sklave! Warte, Sklave!« rief sie zornig. Dann hörte ich sie durch die Dunkelheit stolpern.
Taphris war eine Plage. Ich hatte es satt, unentwegt von ihr verfolgt zu werden. Kenneth und Barus hatten ebenfalls genug von ihrem Herumspionieren; nichts entging ihr, und ständig gab sie Meldungen an ihre Herrin durch. Die beiden hätten nichts dagegen gehabt, das Mädchen aus den Ställen verschwinden zu sehen.
Ich spielte mit dem Gedanken, den jungen Tharlarion abzulegen und mich des Mädchens einmal gründlich anzunehmen. Aber dann verzichtete ich doch darauf. Nicht daß ich Angst vor der Herrin hatte. Vielmehr durfte dem Jungtier nicht kalt werden. Ich hatte sein Schlüpfen überwacht. Ich fühlte mich für das Wesen verantwortlich. Außerdem respektierte ich es. Es war ein freies Tier. Es war kein Sklave.
18
»Ich weiß nicht, wie ich dir jemals danken soll, Lady Florence«, sagte Lady Melpomene atemlos.
»Ach, keine Ursache«, erwiderte Lady Florence. »Immerhin haben wir einen gemeinsamen Heimstein und sind schnell wieder Freundinnen geworden.«
»Wie sehr ich unsere früheren Differenzen bedauere!« fuhr Lady
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