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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Mann, der eine Wolltunika trug, saß im Schneidersitz hinter der Decke.
    »Kauf deinen Schmuck bei mir«, sagte er. »Meine Waren sind billig und attraktiv. Verschöne deine Sklavinnen.«
    »Siehst du, Herr?« fragte ein Mädchen, das neben ihm kniete, im Sklavenkragen, nackt, behängt mit Schmuckstücken.
    »Kauf etwas Schönes für deine Sklavin«, sagte der Mann und hob ein Halsband von der Decke. »Hier, dies wurde einer freien Frau genommen, die jetzt auf dem Platz des Iphicrates das Pflaster schrubbt.«
    »Ich besitze keine Sklavin«, sagte ich.
    »Dann verkaufe ich dir die hier«, sagte er und deutete auf die Präsentationssklavin neben sich. »Für einen Silber-Tarsk.«
    »Kauf mich, Herr!« sagte sie lachend. »Ich bin hübsch. Ich arbeite schwer. Ich vermag meinem Herrn in den Fellen zu gefallen.«
    »Das stimmt«, sagte der Mann lächelnd.
    »Gewiß sind in Victoria Frauen für weniger als eine Silber-Tarsk zu haben«, sagte ich lächelnd.
    »Stimmt«, grinste der Bursche, und ich erkannte, daß er sein Mädchen nicht wirklich verkaufen wollte.
    »Du sagtest, das Halsband sei einer freien Frau weggenommen worden.«
    »Durch einen Piraten«, antwortete er.
    »Du sprichst sehr offen.«
    »Wir sind hier in Victoria.«
    »Dürfte ich nach der Besatzung fragen, zu der der betreffende Pirat gehört hat?«
    »Zur Mannschaft des Polyclitus«, erwiderte er. »Die Festung dieser Horde liegt in der Nähe von Turmus.«
    »Zweifellos suchen sie auch die Handelsstraßen heim, die das Vosk-Delta umgehen.«
    »Ab und zu«, sagte er. »Ja, es geschah dort, daß ihnen dieser hübsche kleine Pfirsich in die Hände fiel.« Er deutete auf das Mädchen neben sich. »Kannst du dir vorstellen, daß sie einmal die Tochter eines reichen Kaufmanns war?«
    »Es scheint unvorstellbar.«
    »Er hat mich gut zum Kragen erzogen«, schnurrte sie und küßte seinen Arm.
    »Das ist bei jeder Frau möglich«, sagte er.
    »Kennst du einen Piraten namens Kliomenes?« erkundigte ich mich und hoffte, daß meine Stimme kein unangebrachtes Interesse erkennen ließ.
    »Er ist ein übler Patron«, sagte der Mann. »Ein Leutnant des Policrates.«
    »Weißt du, ob er sich zur Zeit in Victoria aufhält?«
    »Ja«, sagte der Mann. »Er ist nach Victoria gekommen, um Waren und Sklaven zu verkaufen.«
    »Und wo soll das geschehen?«
    »Die Güter sind bereits verkauft«, sagte der Mann, »an den Kaufmannspiers.«
    »Und die Sklaven?«
    »Die sollen heute abend verkauft werden«, antwortete er, »in der Verkaufshalle des Lysander.«
    »Ich nehme diese Körperkette«, sagte ich zu dem Mann.
    »Aber ich dachte, du hättest keine Sklavin?« fragte er.
    »Trotzdem möchte ich dir irgendwie danken«, erwiderte ich. »Du hast mir sehr geholfen.«
    »Ein kleiner Tarsk«, sagte er.
    Die dünne Kette, die etwa fünf Fuß lang war, konnte einer Frau mehrmals um den Hals gelegt werden oder ihren Körper sonstwie zieren. Die Kette war nicht schwer, aber auch nicht zu leicht; sie bildete ein kompaktes Gewicht in der Hand. Ein praktisches Zwischending zwischen Schmuckstück und Fessel.
    Ich gab dem Mann die geforderte Münze und schwang die Kette prüfend hin und her.
    »Guten Erfolg auf dem Sklavenmarkt!« rief der Verkäufer mir nach.
    »Vielen Dank«, antwortete ich und lächelte vor mich hin. Dann setzte ich meinen Weg fort und fragte mich, warum ich so etwas Seltsames wie eine Körperkette gekauft hatte – ein Schmuckstück, das doch offensichtlich für den Körper einer Sklavin bestimmt war.

8
     
     
    »Sonst noch Gegner?« fragte ich und wischte mir mit dem Unterarm Schweiß und Sand aus dem Gesicht.
    Ehe ich die Taverne des Tasdron an der Lycurgus-Avenue betrat, hatte ich Kassensturz gemacht und dabei festgestellt, daß ich nur noch siebzig Kupfer-Tarsks besaß, einschließlich fünf Tarsks, die ich zu meiner Überraschung von dem Kapitän der Barke für meine Tätigkeit als Ruderer von Fina bis kurz vor Victoria erhalten hatte. Ich wußte nicht, wieviel eine Sklavin im Markt von Lysander kosten mochte, doch wollte ich genug bei mir haben, um vernünftig und wirkungsvoll mitbieten zu können, sollte ein bestimmtes Mädchen zum Verkauf gestellt werden.
    Ich spuckte in den Sand und rieb mir die Handflächen an den Oberschenkeln trocken.
    Gegen sieben Mann hatte ich gekämpft und sie mit einer Eleganz und Schnelligkeit beseitigt, die wohl sogar Kenneth und Barus gefallen hätten, meinen früheren Lehrmeistern in diesen Disziplinen. Ich hätte mir wohl mehr Zeit

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