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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Brandschatzung, ihre Plünderungen.
    Und obwohl die Männer Victorias entscheidend in der Überzahl gewesen waren, hatten sie nicht gegen die Piraten gekämpft.
    Morgen würde man den Tribut bezahlen.
    Ich war mir außerdem darüber klar geworden, daß ich Miß Beverly Henderson doch begehrte, und zwar stärker als jede andere Frau. Ich wollte sie besitzen.
     
    »Nicht!« rief ich. Ich packte die Gestalt, die sich über das Schwert duckte, die Spitze in den Bauch gedrückt, den Griff in eine Fuge des Pflasters geschoben. »Nein!« Es gab einen kurzen Kampf, dann hatte ich das Schwert zur Seite getreten, das durch die Tunika schnitt und zu Boden fiel. Der Mann fiel auf Hände und Knie nieder, erbrach sich und versuchte das Schwert zu packen. Zornig und frustriert schrie er auf, die Klinge in der Hand. Torkelnd richtete er sich auf. »Wer bist du, daß du dich einfach so einmischst?« fauchte er. Die Klinge hebend, stürzte er sich auf mich. Ich sah den Stahl zittern. Er versuchte sich zu beherrschen und legte am Waffengriff eine Hand über die andere. Ich rührte mich nicht vom Fleck, obwohl die Waffe erneut angehoben wurde. Ich nahm nicht an, daß er wirklich zuschlagen würde. Dann wurde die Waffe wieder gesenkt, und schluchzend sank der Mann gegen eine Wand und sackte daran hinab in eine sitzende Position, das Schwert neben sich auf dem Pflaster. Den Kopf in den Händen bergend, beugte er sich vor. »Wer bist du, daß du dich einmischst!« schluchzte er.
    »Sicher gibt es andere, gegen die es sich eher lohnen würde, das Schwert zu erheben, als gegen dich selbst!« tadelte ich zornig.
    »Gib mir etwas zu trinken«, forderte er.
    »Ist es denn schon soweit gekommen – der Ruhm, die Kriegerehre, der Stahl?«
    »Ich möchte etwas zu trinken.«
    »Ich komme eben von den Piers«, sagte ich. »Sicher hast du den Alarm gehört – wie die anderen Gäste?«
    »An den Piers habe ich nichts zu schaffen«, sagte er.
    »Trotzdem hattest du die Taverne verlassen. Willst du mir einreden, daß dein Ziel nicht der Flußhafen war?«
    »Ich kann nichts tun«, antwortete er. »Ich konnte nichts dagegen tun.«
    »Trotzdem verließest du das Lokal, bedrückt, in der Wirrnis deiner Sinne. Diese Straße führt zum Fluß.«
    »Ich bin gestürzt. Ich konnte nicht einmal gehen.«
    »Möchtest du hören, was sich auf den Piers abgespielt hat?« fragte ich zornig.
    »Ich bin ein nutzloser alter Mann«, sagte er. »Ich könnte doch nichts tun! Mich braucht man nicht mehr.«
    »Piraten sind über die Hafenanlagen hergefallen, kaum mehr als ein halbes Hundert Männer, unter dem Kommando von Kliomenes, Leutnant des Policrates.«
    »Ich möchte nichts davon hören!«
    »Im Angesicht von vielen hundert victorianischen Männern haben die wenigen Piraten gebrandschatzt und geplündert und lachend freie Frauen dieser Stadt versklavt.«
    Wieder senkte er den Kopf in die Hände.
    »Ich hätte geglaubt«, fuhr ich fort, »Männer wie du wären geeignet, die Piraten mit Entsetzen zu erfüllen.«
    »Gib mir etwas zu trinken«, forderte er.
    »Du bist also Kliomenes und Policrates so sehr zugetan, daß du gern bereit bist, ihnen die Frauen und andere Schätze dieser Stadt zu überlassen.«
    »Ich bin nicht aus Victoria.«
    »Anscheinend sind nur wenige aus Victoria«, stellte ich fest. »Und doch wohnen viele Menschen hier. Wenn nicht Männer wie wir – wer ist dann wirklich aus Victoria?«
    »Ich bin krank«, sagte er.
    »An den Piers gab es keinen Anführer. Diese Stadt wurde frech beleidigt. Ich sah Hunderte von Männern, die angstvoll durcheinanderliefen und die keinen Anführer hatten. Sie wurden eingeschüchtert von einer Handvoll organisierter und rücksichtsloser Burschen, die eitel wie Vulos herumstolzierten. Ich sah, wie freie Männer gezwungen wurden, Beute auf den Diebesgaleeren zu verstauen. Ohne Gegenwehr, voller Furcht sahen Männer zu, wie ihr Besitz fortgeschleppt oder in Brand gesteckt wurde. Noch immer sind die Feuersbrünste an den Piers nicht gelöscht. Der Rauch hängt in der Luft.«
    Er schwieg.
    »Du hast uns gefehlt am Hafen«, sagte ich.
    »Warum hast du dich in meine Angelegenheiten eingemischt?« fragt er.
    »Du hast mir einmal in der Taverne des Tasdron das Leben gerettet«, antwortete ich. »Ist es also nicht mein Recht, dich zu retten?«
    »Dann wären wir ja quitt«, sagte er verbittert. »Wir schulden dann einander nichts mehr. Geh, laß mich allein.«
    »Ich habe in den letzten Tagen beobachtet, wie sich ein Kaufmann,

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