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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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an.
    »Wir wollen dir nichts tun«, sagte ich.
    »Dies ist keine Falle?« fragte Aemilianus.
    »Nein«, antwortete ich.
    Callisthenes steckte das Schwert fort. Gleich darauf ruhte auch die Klinge des Aemilianus wieder in der Scheide.
    »Kommt und setzt euch an den Tisch«, sagte Tasdron. »Wir haben viel zu besprechen.«

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    »Hätten wir bei den anderen mehr Unterstützung gefunden, könnten wir unser Projekt verwirklichen«, sagte Callimachus. »Wie die Dinge aber stehen, fürchte ich, daß wir es nicht schaffen.«
    Das Deck der flachen Flußgaleere bewegte sich unter unseren Füßen, während sich das Schiff langsam durch die Nebenarme des Flusses auf die Festung des Policrates zubewegte. Das Bauwerk liegt etwa zwei Meilen vom eigentlichen Fluß entfernt.
    »Dein ursprünglicher Plan war ausgezeichnet«, fuhr Callimachus fort. »Nach der Abänderung aber befürchte ich das Schlimmste.«
    Callimachus und ich standen auf dem Vorderdeck der Galeere. Ich trug die Maske, die ich bereits in meiner Rolle als Kurier des Ragnar Voskjard getragen hatte. Ich kannte die Losungssätze und die dazugehörigen Antworten, die den Zugang zur Festung durch das Wassertor ermöglichten. Sie waren mir überlassen worden, damit Ragnar Voskjard sie bei seinem Einrücken in die Festung anwenden konnte. Ursprünglich hatte ich geplant, eine große Zahl von Schiffen zusammenzuholen, vorwiegend aus Port Cos und Ar-Station, um damit die Flotte des Ragnar Voskjard vorzutäuschen, die von Policrates erwartet wurde. Damals erschien es mir ziemlich einfach, genügend Männer – angeblich Kämpfer Ragnar Voskjards – in die Festung zu schmuggeln und Policrates damit zu überrumpeln. Er selbst kannte Ragnar Voskjard nicht. Es war ein kühner Plan, der mir aber vernünftig vorgekommen war. Callimachus, der sich in Kriegsdingen auskannte, hatte ihn gutgeheißen. Glyco und Tasdron, die man ehrlich nicht als leichtfertig bezeichnen konnte, waren ebenfalls davon angetan gewesen. Interessanterweise hatten aber die Krieger Callisthenes und Aemilianus von Gefahr und Unausgereiftheit gesprochen. Besonders Callisthenes war gegen meinen Plan gewesen.
    Es war kurz vor der zwanzigsten Stunde, der goreanischen Mitternacht. Wolken standen am Himmel. Die drei Monde leuchteten hoch über den Bäumen, die den dunklen Wasserlauf säumten. In der Ferne machte ich die hohen schwarzen Mauern der Policrates-Festung aus, in denen das riesige Wassertor klaffte, eine schwere Eisengitterkonstruktion.
    »Die Flotte Ragnar Voskjards«, hatte Callisthenes gesagt, »kann sich niemals mit der Flotte des Policrates vereinigen. Die Kette wird das verhindern.«
    »Warum warst du dann so besorgt, daß der Topas in Policrates' Hände fallen könnte?« wollte Glyco wissen.
    »Die Angelegenheit war dem Kaufmannsrat sehr wichtig«, antwortete Callisthenes. »Ich tue nur meine Pflicht. Einige Abgeordnete glauben wohl nicht recht an die Wirksamkeit der Kette.«
    »Und zu denen gehöre ich«, stellte Glyco fest.
    »Das ist mir bekannt«, sagte Callisthenes.
    »Ist die Kette inzwischen an Ort und Stelle?« fragte Glyco.
    »Ja«, gab Callisthenes zurück.
    »Diese Arbeit muß dann aber ganz heimlich durchgeführt worden sein«, schaltete ich mich ein. In Victoria hatte ich noch nicht davon gehört – und das gleiche galt für Callimachus und Tasdron.
    »Ich nehme es an«, gab der Offizier aus Port Cos zurück, »obwohl die Existenz der Kette in den Städten des Westens inzwischen bekannt sein dürfte.«
    »Sie wurde in Cos geschmiedet, auf tausend Längen«, berichtete Glyco, »und über Land transportiert, um das Delta herum, und dann auf Galeeren von Turmus aus nach Osten. Die Fundamente und Stützen wurden vorwiegend bei Nacht errichtet. Die Kette liegt westlich von Port Cos und soll uns vor den Piraten schützen.«
    »Sie ermöglicht es Port Cos auch, den Flußverkehr von Westen her zu kontrollieren«, sagte Tasdron gereizt.
    »Wir stehen unter Druck von Cos«, sagte Glyco. »Persönlich bin ich nicht für die Kette. Als Kaufmann finde ich, daß ein freier Handel unseren Interessen am besten dient. Außerdem wird die Kette Port Cos bei ihren Schwesterstädten nicht gerade beliebter machen.«
    »Soviel ist klar«, sagte Tasdron. »Victoria hat – wenigstens bisher – mehr auf der Seite Cos' gestanden.«
    »Wir aus Ar-Station hätten eine solche Kette niemals gezogen«, behauptete Aemilianus, und ich fand seine Bemerkung einigermaßen überflüssig.
    »Möglicherweise habt ihr

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