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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht den Weitblick oder die technischen Möglichkeiten«, bemerkte Callisthenes.
    »Unsere Gedanken, meine Herrn Offiziere«, schaltete sich Callimachus ein, »müssen in diesem Augenblick den Gefahren gelten, die uns drohen – nicht der politischen Lage zwischen Cos und Ar.«
    »Politische Lage!« rief Callisthenes. »Cos und Ar stehen im Krieg!«
    »Weder Ar noch Ar-Station, Hauptmann«, sagte Aemilianus, »führen Krieg gegen Port Cos.«
    »Das stimmt«, bemerkte Tasdron hastig. Und er hatte recht. Bei den goreanischen Stadtstaaten herrschte die klassische Kolonisationsform vor, die im Gegensatz stand zur typischen Kolonisierung von Flächenstaaten, die ihre Kolonien meistens voll und ganz beherrschen. Bildet eine goreanische Stadt eine Kolonie, gewöhnlich als Folge des Bevölkerungsdrucks oder eines internen politischen Streits, geben sich die Kolonisten noch vor der Abreise eine eigene Verfassung und Gesetze. Aus goreanischer Sicht ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig, daß die Kolonie bei ihrer Gründung einen eigenen Heimstein erhält. So war der Heimstein von Port Cos nicht mit dem Heimstein von Cos identisch. Ar-Station dagegen hatte keinen eigenen Heimstein. Dies alles bedeutet natürlich nicht, daß die Kolonie normalerweise keine engen Bindungen zur Heimatstadt hat; dazu gibt es einfach zu viele kulturelle und historische Übereinstimmungen.
    »Die Kette war ungewöhnlich teuer«, sagte Glyco, »und wird sich meiner Meinung nach als wirkungslos erweisen.«
    »Sie wurde in Cos geschmiedet«, sagte Callisthenes.
    »Langfristig wird man aber uns die Kosten aufbürden«, entgegnete Glyco.
    »Das mag stimmen«, meinte Callisthenes, »aber schließlich profitieren wir am unmittelbarsten davon.«
    »Wenn sie überhaupt einen Vorteil bringt.«
    »Gewiß wird es Port Cos vorteilhaft finden, von den Übergriffen der Piraten verschont zu bleiben«, sagte Callisthenes.
    »Die Kette ändert bestimmt nichts«, beharrte Glyco. »Deshalb bin ich ja auch nach Victoria gekommen. Ich wollte Callimachus bitten, uns in dieser finsteren Zeit, da der Topas auf Reisen gegangen ist, seinen Rat und seine Schwerthand zu leihen.«
    »In Anbetracht der Existenz der Kette«, sagte Callisthenes, »ist der Topas ohne Bedeutung, wenn ich auch den Auftrag habe, ihn möglichst abzufangen, was mir dank unseres jungen Freundes nicht gelungen ist.« Callisthenes bedachte mich mit einem vielsagenden Blick. »Den Topas tatsächlich an Policrates auszuhändigen, grenzt beinahe an Idiotie!«
    Ich zuckte die Achseln. »Du hast meinen Plan gehört«, sagte ich. »Wir wollen Schiffe zusammenholen und uns im Schutze der Dunkelheit als Ragnar Voskjards Flotte ausgeben, um dann in die Festung des Policrates einzudringen.«
    »Ein törichter Plan!« sagte Callisthenes. »Man würde die Täuschung garantiert merken. Überall gibt es Spione. Die Piraten sind bestens informiert.«
    »Nur die Anwesenden in diesem Zimmer kennen den Plan«, sagte ich.
    »Wende dich mit deinem Plan an Aemilianus«, schlug Callisthenes vor. »Die Piraten am östlichen Vosk sind mehr seine Sorge als meine. Die Kette wird die Piraten des westlichen Vosk aus den Gewässern von Port Cos fernhalten.«
    »Ich möchte mit einem so ungewöhnlichen Abenteuer nicht viele Schiffe und Hunderte von Männern riskieren«, sagte Aemilianus. »Woher soll ich außerdem wissen, daß es sich nicht um einen Trick der Piraten handelt, die die Flotte von Ar-Station in engen Gewässern in eine Falle locken wollen?«
    »Du hast mein Wort«, sagte Callimachus. »Das Wort eines Kriegers.«
    »Vielleicht bist du selbst getäuscht worden«, meinte Aemilianus. »Ich muß an die Sicherheit meiner Männer und Schiffe denken.« Sein Blick fiel auf mich. »Stammst du aus Ar?« fragte er.
    »Nein.«
    »Gehörst du der Kriegerkaste an?«
    »Nein.«
    Aemilianus breitete die Hände aus. »Wie kann ich ihm dann trauen – in einer so wichtigen Angelegenheit?«
    »Du mußt ihm trauen!« drängte Tasdron.
    »Ja!« betonte Glyco.
    »Warum solltest du ein solches Risiko eingehen wollen?« fragte mich Aemilianus.
    »Mir geht es um ein Mädchen, eine Sklavin, die sich in der Festung des Policrates befindet«, sagte ich.
    »Du wolltest dich wegen eines Mädchens in ein solches Abenteuer stürzen?« fragte er.
    »Ich begehre sie«, antwortete ich. »Ich möchte sie besitzen.«
    »Ist das alles?«
    »Außerdem habe ich mit den Piraten einige Rechnungen offen.« Zweimal war ich von ihnen gekränkt worden, einmal in

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