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GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 16 - Der Leibwächter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wir die geschickte Annäherung der Piratenschiffe: Eins kam von Backbord, das andere von Steuerbord auf die Portia zu. Auf dem Deck der Portia schienen sich keine fünfzehn oder zwanzig Personen aufzuhalten.
    »Was tun die da?« fragte jemand.
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    Gestalten waren in die Masten der Portia gestiegen und lösten die Taue, die die Oberseiten der langen schweren Holzplankenkonstruktionen hochgeklappt hielten. Diese Gebilde ruhten auf Plattformen, die von den Füßen der Masten auswärts gerollt wurden, ein Gebilde nach Steuerbord, das andere nach Backbord, um dort festgezurrt zu werden.
    Piraten drängten sich an der Reling ihrer Schiffe. Wurfanker an langen Leinen wurden zur Portia hinüber geworfen. Doch beinahe im gleichen Moment klappten die seltsamen Plankengebilde, von Seilen gezogen, abwärts. Diese beinahe fünfundzwanzig Fuß langen und sieben Fuß breiten Flächen stürzten herab und veranlaßten die Piraten, hastig auszuweichen. Die langen Spitzen bohrten sich krachend in das Deck der Piratengaleeren. Auf diese Weise wurden die Schiffe fest miteinander verbunden, allerdings in einem Abstand von etwa acht Fuß.
    Im gleichen Moment ertönte das Kampfsignal Ars auf der Galeere. Luken wurden geöffnet.
    Verblüfft starrten die Piraten über ihre Reling – sie kamen plötzlich nicht mehr an das andere Schiff heran.
    »Infanteristen aus Ar!« rief ein Mann auf der Tina.
    Aus den offenen Luken strömten Ar-Krieger, die mit ihren Metallhelmen furchteinflößend aussahen. Sie trugen große runde Schilde und schwere Speere mit Bronzespitzen.
    Piraten eilten zu der Plankenstraße, die den Zugang zu ihrem Schiff bildete, doch sofort wurde ein Dutzend Speere geworfen und schlug den Widerstand nieder, und schon kamen die Männer aus Ar im Laufschritt über die künstliche Brücke, die Schwerter gezogen, mit den Schilden zahlreiche Pfeile abfangend, und drängten und hieben die Gegner ins Wasser. Eine Hälfte wandte sich zum Bug des feindlichen Schiffes, die andere zum Heck. Die Kette der Piraten, die sich zum Entern über die ganze Schiffsseite verteilt hatte, wurde sofort durchbrochen. Rücksichtslos und schnell, sauber, genau – so traf der Stahl der Berufskrieger. Innerhalb weniger Sekunden waren die Decks beider Piratenschiffe gesäubert. Und immer neue Soldaten kamen aus dem Lagerraum. Ich hatte den Eindruck, daß sie den Piraten zahlenmäßig um gut das Zehnfache überlegen waren. Die weiten Laderäume der Portia waren voller Kämpfer gewesen.
    »Eine Infanterieschlacht«, sagte ein Mann neben mir ehrfürchtig.
    »Die aber zur See ausgefochten wurde«, bemerkte sein Nachbar.
    Die breiten Plankengebilde wurden vorsichtig von den Decks der Piratenschiffe gelöst und wieder hochgezogen. An den Bugleinen beider Schiffe stieg die Flagge von Ar-Station auf.
    »Ar weiß schon, worauf es sich am besten versteht«, sagte jemand.
    »Ja«, wurde geantwortet.
    Das Schiff Voskjards, das uns belauert und daran gehindert hatte, an dem Kampf teilzunehmen, zog sich nun langsam zurück.
    Ich glaube wir alle, Freund oder Feind, sahen die Schiffe aus Ar-Station plötzlich mit ganz anderen Augen. Auf jeden Fall hatten sie unseren Respekt verdient.
    »Kehren wir zu unseren Schwesterschiffen zurück!« rief Callimachus.
    Langsam näherten wir uns der Portia und ihren Prisen.
    »Es wird bald dunkel sein«, sagte jemand.
    »Im Schutze der Dunkelheit können wir uns davonschleichen«, meinte eine Männerstimme.
    »Callimachus wird Callisthenes auf keinen Fall im Stich lassen«, sagte ich.
    »Wo aber ist Callisthenes?« wurde ich gefragt.
    »Keine Ahnung.«
    »Einen weiteren Tag halten wir auf keinen Fall durch.«
    »Nicht ohne Unterstützung durch Callisthenes.«
    »Es wäre der dritte Kampftag.«
    »Callisthenes ist bestimmt vor dem Morgengrauen hier«, meinte jemand.
    »Woher willst du das wissen?« fragte ihn sein Nachbar.
    »Er muß hier sein«, meinte der erste Mann achselzuckend.
    »Wir müssen uns ein neues Backbordruder zurechtmachen«, sagte ich. »Die Wracks liefern uns dafür das Material.«
    »Ich helfe dabei!« rief ein Mann.
    »Ich auch!« meldete sich ein zweiter.
    Plötzlich mußte ich an die Tamira denken. Ich war heute schon bis auf hundert Meter an sie heran gewesen.
    »Ich hole die Erlaubnis ein, das Beiboot zu Wasser zu lassen«, sagte einer meiner Genossen.
    »Ja«, sagte ich.
    Ich mußte auch an die Tuka denken. Sie war das führende Schiff in Voskjards erstem Angriffskeil gewesen. Jetzt lag

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