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GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 17 - Die Wilden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht so nahe, daß er nicht noch jederzeit seine Lanze in Angriffshaltung bringen konnte.
    »Nicht bewegen«, sagte Grunt zu mir und lächelte den Flieher an.
    Dieser lächelte plötzlich breit zurück. Er nahm die Lanze in die linke Hand, was mich beruhigte. Dann hielt er die rechte Hand in die Nähe seines Körpers, die Handfläche nach unten, den Daumen auf seine linke Brustseite deutend. Aus dieser Stellung schwenkte er die Hand nach rechts auswärts, das Zeichen für ›gut‹, das sich offenbar auf die Mädchen bezog.
    Grunt hob die rechte Hand, bis sich der Handrücken in der Nähe der rechten Schulter befand. Der Zeigefinger deutete dabei vorwärts, während der Rest der Hand zur Faust geballt war, wobei der Daumen auf dem Mittelfinger ruhte. Dann bewegte er die Hand ein wenig nach rechts und bildete gleichzeitig mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis, das Zeichen für ›Ja‹. Anschließend senkte er die Hände mit den Handflächen nach unten und signalisierte damit seinen Dank.
    Der Flieher grinste und nahm die Lanze wieder in die andere Hand. Mit einem lauten Kriegsschrei trieb er seine Kaiila plötzlich an und galoppierte davon.
    »Mit den Fliehern bin ich immer gut zurechtgekommen«, sagte Grunt.
    Ich schaute dem davonstürmenden Krieger nach. Er gehörte den Reitern zum Blauen Himmel an. Solch eine Mitgliedschaft fällt keinem Krieger in den Schoß. Ich schwitzte.
    »Ich dachte schon, er wollte ein oder mehrere Mädchen haben«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich hat er mindestens so gute oder bessere Sklavinnen in seinem Lager«, meinte Grunt.
    »Möglich«, sagte ich. »Gleichwohl war er beeindruckt.«
    »Ich bin stolz auf meine Mädchen«, sagte Grunt. »Und ich bin dir dankbar, daß du mir hilfst, ihnen ihre Sklaverei bewußt zu machen.«
    Ich zuckte die Achseln. Ich hatte viel Freude daran gehabt, das eine oder andere Mädchen zu mir auf die Decke zu holen. »Es sind eifrige Schülerinnen«, sagte ich, »die allmählich verstehen, daß sie echte Sklavinnen sind.«
    »Gut«, sagte Grunt.
    Ich fragte mich, warum sich Grunt nicht selbst in entsprechender Weise um seine Mädchen kümmerte. Sicher wußte auch er um ihre Schönheit und Anziehung.
    »Nehmt die Lasten auf, meine hübschen Ungeheuer!« rief er. »Glaubt ihr, ich ernähre euch für nichts? Meint ihr, wir können hier den ganzen Tag herumtrödeln? Nein! Wir müssen weiter!«
    »Was hat der Flieher hier gesucht?« fragte ich.
    »Wahrscheinlich wurde er zurückgelassen, um Überlebende zu töten«, sagte Grunt.
    »Wir befinden uns bereits im Territorium der Flieher?«
    »Er trug Kriegsbemalung.«
    »Aber er hat sich nicht feindselig verhalten.«
    »Wir hatten mit der anderen Gruppe nichts zu tun.«
    »Dann müßte das Massaker ganz in der Nähe stattgefunden haben.«
    »Ich befürchte es«, sagte Grunt.
    »Vielleicht sollten wir ein Stück vor der Kette reiten«, schlug ich vor.
    »Das ist sicher ein guter Gedanke«, meinte Grunt.

16
     
     
    »Hier muß es gewesen sein, kein Zweifel«, sagte Grunt.
    Von der Anhöhe schauten wir in das vor uns liegende Tal.
    »Ich hatte eigentlich eine schlimmere Szene befürchtet«, sagte ich und dachte an die blutigen Spuren des Angriffs auf die Gruppe der Hobarts.
    Auf den ersten Blick lagen vor uns umgeworfene und zum Teil verbrannte Wagen. Geschirre waren durchgeschnitten worden. Hier und dort ragte ein toter Zug-Tharlarion aus dem Gras. Die meisten Tiere waren anscheinend losgeschnitten und fortgetrieben worden.
    »Vielleicht ist es schlimmer, als du denkst«, sagte Grunt. »Die Toten können noch überall im Gras liegen.«
    »Möglich.«
    »Doch scheint es kaum Aasgetier zu geben«, stellte er fest.
    Ich blickte mich um. Hinter uns stand das rothaarige Mädchen, das erste an der Kette. Die anderen Sklavinnen und die Hobarts drängten sich um sie.
    »Wie es aussieht, hat der Angriff nicht im Morgengrauen stattgefunden«, sagte Grunt, »und sicher auch nicht spät am Nachmittag.«
    »Das verrät dir der Umstand, daß die Wagen weit verstreut sind«, sagte ich, »und keine Wagenburg bilden. Sie haben in einer Reihe gestanden, wie zum Abmarsch bereit.«
    »Ja«, sagte Grunt.
    »Außerdem konnte der Angriff nicht am späten Nachmittag stattfinden, weil dann die Gefahr bestanden hätte, daß sich Überlebende im Schutze der Dunkelheit davonmachten.«
    »Genau. Ich vermute, die Wagen wurden gerade zur Abfahrt fertiggemacht.«
    »Wenn das stimmt, müßten wir die Überreste von Abendfeuern und Kochstellen finden,

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