Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
noch immer böse auf mich«, sagte ich.
    »Nein.«
    »Sie waren aber wirklich langweilig«, sagte ich.
    »Centius aus Cos saß am Brett!« rief er. »Er ist einer der besten Spieler auf Gor!« Daß der berühmte Centius aus Cos an einem so unwichtigen Turnier teilgenommen hatte, ging bestimmt auf die Allianz zwischen Corcyrus und Cos zurück. Und obwohl er sicher interessant gespielt hatte, mußte mich Drusus Rencius früh nach Hause bringen.
    »Ich wette«, sagte ich jetzt zu ihm, »daß du später noch einmal zu den Spielen zurückgekehrt bist.«
    »Ja«, sagte er.
    »Bitte sei nicht böse auf mich, Drusus!« sagte ich.
    »Ich bin nicht böse auf dich«, antwortete er.
    Ich fragte mich, warum ich so zu ihm sprach. Schließlich war ich die Tatrix dieser Stadt. Die Macht lag bei mir, nicht bei ihm. Trotzdem wollte ich nicht, daß er mir zürnte. Irgend etwas in mir wollte ihm gefallen.
    Ich schaute über die weiten Felder, die einen prächtigen Anblick boten. In einer goreanischen Stadt fällt es einer Frau nicht schwer, sich inkognito zu bewegen. Die Verhüllungsroben verbergen ihr Gesicht. Heute abend trug ich die Robe einer Frau aus hoher Kaste, im Gelb der Hausbauer. Drusus Rencius hatte eine neutrale Tunika angelegt mit einem weiten kastanienbraunen Umhang. Es gefiel mir, mich frei in der Stadt bewegen zu können; wir brauchten keine Wächtertruppe, keine Sänfte, keine Trommeln und Pfeifen und die anderen Dinge, die zu meinem hohen Amt gehörten. Zuweilen fand ich die Pracht meines Hofstaates sehr anregend, doch wollte ich ihn nicht jedesmal um mich haben, wenn ich den Palast verließ.
    Unter Drusus' Cape glaubte ich ein metallisches Klirren zu hören, wie schon mehrmals an diesem Abend.
    Drusus Rencius hatte sich die Tarns angeschaut, die rechts von uns auf ihren Stangen saßen. Sie waren für den Patrouillendienst gesattelt und angeschirrt. Die dazugehörigen Stadtwächter, die Dienst hatten, befanden sich in einem Wachhaus am Fuße der Mauer. Sie konnten innerhalb weniger Ihn im Sattel sitzen.
    Er schaute sich unbehaglich um. Die Unruhe war sehr untypisch für ihn.
    »Hat man schon wieder etwas von den Sleen aus Argentum gehört?« fragte ich. Seit der Rückkehr Miles' in seine Stadt waren mehrere Tage vergangen.
    »Nein«, antwortete er.
    »Nett von dir, mich hierherzubringen«, sagte ich. »Ein schönes Panorama.«
    Er schwieg.
    »Das Gesangsdrama gestern abend hat mir gefallen«, fuhr ich fort.
    »Gut.«
    Viel hatte ich von dem Gesang noch nicht verstehen können, zumal wegen des großen Theaters Verstärkungsmasken getragen wurden, die alle Laute verzerrten. Doch hatte mich die Art der Aufführung sehr interessiert, bei der Chöre und Einzelgestalten Wechselgesänge aufführten.
    »Ein wunderschönes Panorama«, wiederholte ich. »Wir hätten schon früher herkommen sollen.«
    »Mag sein«, sagte er.
    Ich hatte in den letzten Tagen viel von Corcyrus zu sehen bekommen. Drusus Rencius war größtenteils ein aufmerksamer und entgegenkommender Begleiter. Besonders liebte ich die Märkte und Bazare, die Gerüche, die Farben, die Menschenmengen, die Vielfalt der aufgebauten Waren, die winzigen Läden, die Buden, die Geschäfte, die zuweilen nur aus einem kleinen Teppich bestanden, auf dein ein fliegender Händler seine Ware ausstellte. Drusus Rencius hatte mir sogar Münzen zur Verfügung gestellt und mich schachern lassen. Frohgemut war ich mit meinen kleinen Eroberungen in den Palast zurückgekehrt. Ich kaufte gern ein, ich schaute mich gern um. Mir zu folgen, während ich neugierig alle möglichen Winkel erkundete, mußte für Drusus sehr langweilig gewesen sein, doch er hatte sich nicht beschwert. Ich begann die goreanische Stadt zu lieben. Sie war so ungemein lebendig. Vor allem erregten mich die Sklavinnen, die barfuß und mit Eisenkragen beschwert unbeachtet durch die Menge gingen.
    »Dort sind Wagen«, sagte ich und deutete über die Wehrbrüstung der Stadtmauer. Fünf Wagen näherten sich hintereinander der Stadt. Jeder wurde von zwei Reihen angeschnallter Sklaven gezogen, an jedem Seil zogen etwa zwanzig Sklaven.
    »Sa-Tarna-Wagen«, erklärte Drusus. »Sie bringen Korn in die Stadt.«
    »Was ist das für ein Wagen dort?« fragte ich. »Der kleinere, der zur Seite gefahren ist, um den Getreidetransport durchzulassen?« Ich glaubte zu wissen, was für ein Wagen das war; seine Fracht war jedenfalls so unwichtig, daß er allen anderen Fahrzeugen Vorfahrt gewähren mußte. Ein einzelner breiter

Weitere Kostenlose Bücher