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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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heftigen Bedürfnisse, die in mir erwuchsen, Regungen, mich zu unterwerfen, total und rückhaltlos zu lieben, alles zu geben, nichts zu verlangen. Wie oberflächlich erschienen mir plötzlich Selbstsucht und Eigenliebe. Immer wieder fragte ich mich, woher diese anderen überwältigenden Gefühle kommen mochten. Sie erschreckten mich, standen sie doch so sehr im Gegensatz zu der irdischen Erziehung, der ich unterworfen gewesen war.
    Auf der hohen Stadtmauer wandte ich mich um und schaute über die Dächer der Stadt. Zwischen Bäumen sah ich die verschiedenen Theater und das Stadion. Auch den Palast konnte ich ausmachen, ebenso einige Parks und das Dach der Bibliothek an der Straße des Iphicrates.
    »Die Stadt ist schön«, sagte ich.
    »Ja«, antwortete Drusus Rencius.
    Ich liebte Gor, auch wenn es mir in mancher Beziehung Angst einflößte. Angesichts der Überlegenheit des männlichen Elements in der Natur war es wohl ganz natürlich, daß in einer der natürlichen Ordnung entsprechenden Zivilisation die Institution der weiblichen Sklaverei entstand: als zivilisatorischer Ausdruck der biologischen Beziehung, vielleicht auch eine Verfeinerung, Stärkung und, im soziologischen und juristischen Sinn, eine Klarstellung und Konsolidierung dieser Beziehung. Jedenfalls war auf diesem Planeten die Sklaverei Realität.
    »Dort ist das Theater des Kleitos«, sagte Drusus Rencius, »und dort liegen die Bibliothek und das Stadion. Und dort, wo man die Bäume sieht, befindet sich der Garten von Anisthenes.«
    »Ja«, sagte ich. »Es gibt aber viele Orte in Corcyrus, die du mir noch nicht gezeigt hast«, sagte ich.
    »Mag sein.«
    »Vor zwei Tagen kamen wir an einem gewissen Haus vorbei«, sagte ich.
    »Du hast sicher die Musik gehört, die im Innern gespielt wurde.«
    »Ja«, sagte ich. Es würde mir nicht leichtfallen, diese Musik zu vergessen, die melodisch und erregend-sinnlich geklungen hatte.
    »Drinnen tanzte ein Mädchen«, fuhr er fort. »Es war eine Paga-Taverne.«
    »Du hast mich nicht eintreten lassen«, sagte ich.
    »Solche Mädchen tragen beim Tanz oft nichts anderes als Schmuck oder Ketten«, sagte er. »Es ist sicher besser, wenn freie Frauen nicht sehen, wie solche Mädchen die Männer betrachten und sich vor ihnen bewegen.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Manchmal tun mir Sklavinnen leid.«
    »Das darf aber nicht sein! Oder identifiziert sich Lady Sheila mit Sklavinnen?«
    »Nein, natürlich nicht!«
    »Gut.«
    »Warum ist das gut?«
    »Es heißt, wer sich mit Sklavinnen identifiziert, wünscht sich selbst einen Sklavenkragen – ist selbst bereits Sklavin.«
    »Nein!«
    »Es ist ja nur Gerede!«
    Angstvoll wandte ich mich ab und schaute wieder über die Felder. »Aber Soldaten müssen manchmal gehorchen wie Sklaven, nicht wahr?« fragte ich nach kurzem Schweigen.
    »Lady?« fragte er.
    »Wenn ich künftig einen Ort aufsuchen oder etwas tun möchte, erwarte ich, daß du meine Wünsche respektierst.«
    »Wenn Lady Sheila mit mir nicht zufrieden ist«, antwortete er, »braucht sie dies nur gegenüber Ligurious zu erwähnen. Dann könnte ein Ersatzmann bestimmt werden, der dir vielleicht besser gefällt.«
    »Solange du mir als Wächter zugeteilt bist, wirst du mir gehorchen. Ich allein werde entscheiden, ob oder wann du deiner Pflichten enthoben wirst – oder vielleicht ganz aus Corcyrus verschwinden mußt!«
    »Ja, Tatrix«, sagte er.
    »Mit deinen Diensten bin ich nicht völlig unzufrieden«, sagte ich, »doch gedenke ich sie auf jeden Fall noch zu verbessern. Ich bin die Tatrix von Corcyrus.«
    »Jawohl, Tatrix«, sagte er.
    »Sollte ich zum Beispiel eine Paga-Taverne besuchen wollen«, fuhr ich fort, »wirst du mich begleiten.«
    »In den meisten Paga-Tavernen«, erwiderte er, »haben freie Frauen keinen Zutritt. In manchen schon.«
    »Ich verstehe.« Sich in einem solchen Lokal gewaltsam Zutritt zu verschaffen, hätte zu Auseinandersetzungen geführt, in deren Verlauf ich mich als Tatrix zu erkennen geben mußte.
    »Außerdem«, fuhr er fort, »dürfte ich dich nicht bewußt in Gefahr bringen, selbst wenn du es mir befiehlst. Es ist meine Aufgabe, die Tatrix zu beschützen, nicht, sie in Gefahr zu bringen.«
    »Du bist ein ausgezeichneter Wächter, Drusus«, sagte ich. »Natürlich hast du recht.«
    »Ich könnte dich in eine Taverne bringen, in der Familien bedient werden.«
    »An eine solche Taverne habe ich aber nicht gedacht. Sklaven dürfen doch aber Tavernen betreten.«
    »Wenn sie einen Auftrag

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