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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Tablett abstellte, den Kelch nahm und forteilte, um Tücher und Wasser zu holen. Kurze Zeit später hockte sie auf Händen und Knien und putzte den Boden.
    »Susan«, sagte ich.
    »Ja, Herrin?«
    »Warum hast du den Wein verschüttet?«
    »Es tut mir leid, Herrin«, sagte sie. »Ich war nur überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dich hier vorzufinden. Ich glaubte dich wenige Ehn zuvor in einem Vorraum des großen Saals gesehen zu haben.«
    »Da mußt du dich geirrt haben«, sagte ich.
    »Ja, Herrin.«
    »Die Menge dort draußen ist aufgebracht, nicht wahr?« fragte ich.
    »Ja, leider, Herrin.«
    Ich kehrte zu dem vergitterten Fenster zurück und schaute hinaus. Die Menge war zwar zu hören, aber wegen der dicken Mauern und Tore kaum zu sehen.
    »Ich glaube, die Wächter werden bald ausschwärmen, um das Volk auseinanderzutreiben«, sagte Susan.
    »Verstehst du, was die Leute rufen, was sie wollen?« fragte ich leichthin.
    »Nein, Herrin«, antwortete Susan und senkte den Kopf.
    »Vom Fenster aus höre ich es ganz deutlich«, sagte ich gereizt.
    »Verzeih mir, Herrin!« bat Susan.
    »Sprich!« forderte ich.
    »Sie fordern das Blut der Tatrix von Corcyrus«, antwortete Susan, »die man Tyrannin und bösen Geist von Corcyrus nennt.«
    »Aber warum?« fragte ich. »Warum?«
    »Ich weiß es nicht, Herrin«, sagte Susan. »Es gibt Versorgungsengpässe in der Stadt. Vielleicht ärgert man sich auch über den Verlauf des Krieges.«
    »Aber der Krieg läuft doch gut für uns«, sagte ich.
    »Ja, Herrin«, sagte Susan und senkte den Kopf.
    In diesem Augenblick wurde energisch an die Tür geklopft. »Ligurious, erster Minister von Corcyrus«, verkündete die Stimme eines Wächters.
    »Tritt ein!« sagte ich.
    Die Tür ging auf, und Ligurious trat ein; wie immer war er eine eindrucksvolle, raubtierhaft-majestätische Erscheinung. Er verneigte sich vor mir, und ich senkte kurz den Kopf.
    Bei seinem Eintreten legte Susan die Handflächen auf den Boden und verneigte sich tief.
    Gereizt blickte Ligurious auf sie nieder. Es war klar, was sie getan hatte.
    »Hat sie den Wein verschüttet?« fragte er.
    »Ja.«
    »Wenn es dir zu mühsam ist, kann ich sie strafen lassen«, sagte er.
    »Schon gut«, meinte ich. »Sie ist doch nur eine dumme, unwichtige Sklavin.« Und ich wandte mich an Susan: »Geh jetzt. Du kannst später weitermachen.«
    »Ja, Herrin«, sagte Susan, sprang auf und huschte davon.
    »Heute abend werde ich sie einigen Wächtern zum Peitschentanz überlassen.«
    »Wie steht der Krieg?« wollte ich wissen.
    »Ich wollte dir einen neuen ruhmreichen Sieg melden«, sagte Ligurious. »Er ereignete sich auf der Ebene von Eteocles.«
    »Dann steht der Feind also schon östlich der Eteocles-Hügel und ist durch den Theseus-Paß gebrochen?«
    »Du hast dir Landkarten angeschaut?« fragte Ligurious.
    »Ich habe mich erkundigt«, antwortete ich. Er wußte, daß ich die goreanische Schrift nicht lesen konnte.
    »Ich verstehe«, sagte er.
    Das Gebrüll der Menschen auf dem Platz wurde lauter; Waffen klirrten.
    Ich eilte an das Gitterfenster.
    »Das sind bestimmt die Wächter, die die nichtsnutzigen Herumtreiber verscheuchen.«
    »Ja«, sagte ich, denn ich sah eine Doppelreihe von Gardisten, bewaffnet mit Schilden und Speeren, durch das Tor schreiten. Kurze Zeit später flohen Männer und Frauen über den Platz.
    »Es handelt sich um kleine Dissidentengruppen«, erklärte Ligurious. »Beachte sie nicht. Corcyrus liebt dich.«
    »Unsere Siege«, sagte ich, »scheinen sich von Mal zu Mal näher bei der Stadt abzuspielen.«
    »Du hast doch gewiß das Silber gesehen, das wir in Argentum erbeuteten«, fragte er.
    »Ja, es wurde in der Siegesparade zur Schau gestellt, die wir beide abnahmen«, sagte ich.
    »Die du abgenommen hast, Tatrix«, sagte er bescheiden.
    »Ja.«
    Ich erinnerte mich gut an diese Parade. Ligurious hatte neben mir in der Sänfte gesessen. So war er als Machtfaktor deutlich präsent gewesen, während ich wieder ohne Schleier durch die Straße getragen wurde. Mein Gesicht mußte inzwischen Tausenden bekannt sein.
    »Anscheinend ist aber kein Silber mehr nachgekommen«, sagte ich.
    Ligurious schwieg.
    »Sind unsere Truppen in Argentum eingedrungen?« fragte ich.
    »Unsere Generäle hielten das nicht für nötig«, sagte Ligurious.
    »Nachdem wir die Bergwerke in Besitz nahmen, ereignete sich unser erster Sieg auf den Hesius-Feldern, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Unser zweiter dann am Ufer des Ias-Sees«, fuhr ich fort, »und

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